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Dämonenchor
gepostet am 29. und 31.10.2003
   
Dark_Cycle

it einem strahlendem Lächeln auf den Lippen näherte Dark Cycle sich den Alchimiegeräten und deren vielfältigem Zubehör.
Nun gut, Meditate hatte von ihm verlangt eine Kollektion herzustellen, welche Gifte, alkalische Gebräu, saure Gebräu und wahrscheinlich auch Gegengifte enthalten sollte. Das Lösen des Gegengiftes aus der Giftpflanze war sowieso ganz einfach. Mann musste das jeweilige Gift etwas in Wasser einweichen lassen, bis sich ein farbiger Film über die Wasseroberfläche hinweggezogen hat und schon konnte man das sehr verdünnte Gift, zusammen mit einem Heiltrank gemischt, der betreffenden Person geben.
Zuerst einmal schritt er zu dem einfachsten Teil, zu den Teil Pflanzen, denn bei denen waren einige Prachtstücke vorzufinden. Er schaute ziemlich langsam auf die Etiketten, weil das Ganze eh sehr lange brauchen würde, obwohl der Wassermagus ein Hoher Magier des Klosters war, was aber rein gar nichts über seine Künste und deren Erprobtheit aussagte. Würde er sich vertun und das falsche ergreifen zum Brauen eines Trankes, wäre er sicherlich arm dran, denn durch sein momentanes Splittergedächtnis kämen viele Leute um.
Er streckte als erstes die Hand nach einer Pflanze mit dem Namen "Abendgesang" aus und fing an, sie in Wurzel, Stengel, Blätter und Blüte zu unterteilen, da jeder andere Teil einer Pflanze, meist eine andere Wirkung hatte. Und genauso sollte es sein, denn wenn er mit einer giftigen Chemikalie etwas anstellen sollte, sollte sich den Gegner nicht sofort töten, sondern erst einmal auf den Boden bringen. Jedenfalls musste er zuerst einmal eine eigene Kollektion an Tränken aufstellen, ansonsten würde es wieder ein Desaster geben.
Nun steckte er die Blätter des Nachtschattengewächses in einen Rundkolben und füllte ein viertel Stück Wasser ein. Da das vorhandene Gebräu, feindlich auf einen Heiltrank wirkte, kippte Dark Cycle einfach etwas davon dazu. Sofort konnte man erkennen, wie die lilane Flüssigkeit schien sich förmlich durch den Heiltrank durchzufressen, doch dies geschah nicht. Beide Substanzen begannen sich in zwei Ebenen abzuspalten .eine violette und eine rote.
Natürlich hatten sich durch den heilenden Trank, einige Wirkungsteilchen in den anderen abgesetzt, aber über die Wirkung hatte sich der Klosterling noch keine großen Gedanken gemacht. Danach stellte er den Kolben freundlich mit einem Korken verschlossen auf den Tisch und wandte sich unbeschwert seiner weiteren Arbeit zu.
Nun ging er herüber zu den Schlangen und hielt Obacht. So besonders mochte er die glibberigen Viecher mit dem giftigen Speichel nicht, aber da musste er durch, wenn er ein tauglicher Alchimist werden wollte.
Wie sollte er jetzt vorgehen? Dem Tier vielleicht mit seinem Schwert den Kopf abschlagen, um so wiederum an das tödliche Gift zu kommen? Nein, diese Lebewesen waren zu kostbar, um sie Beliar wieder zurück zugeben.
Auf ihr so lange herumtrampeln, bis sie es von selber ausspuckt? Auch nicht, denn sie würde sich wohlmöglich drehen und ihm ins Bein beißen. es gab einfach keine andere Lösung für den Wassermagier, als die Schlange zu nehmen, ihre Zähne über den Rand eines Kolbens zu stülpen und dann auf die Drüse zu drücken, damit das Gift unbeschwert in den Kolben fließen konnte.
Das Tropengetier versuchte erst gar nicht sich zu wehren und ließ sich sogar freiwillig von Dark Cycle ausdrücken. Als das heiß ersehnte Gift, endlich in dem Kolben war, setzte der Diener Adanos' sich erst einmal auf den Boden, für eine kleine Denkpause.
"Wie sollte er jetzt fortfahren", dachte er sich leicht erleichtert, dass das Gift aus der Schlange draußen war, welche mittlerweile wieder in ihrem Terrarium lag. Auf einmal drangen so komische Stimmen durch seinen Kopf, Stimmen die wie die der Dämonen klangen. Sie flüsterten etwas in seinem Kopf herum, worüber Dark Cycle jedoch nur lachen konnte.
Dunkle Stimme:" Nants ingonyama bagithi baba" [Dort ist ein Magier]
Helle Stimme:" Sithi uhhmm ingonyama" [Ja, es ist ein Magier]
Dunkle Stimme:" Nants ingonyama bagithi baba" [Dort ist ein Magier]
Helle Stimme:" Sithi uhhmm ingonyama" [Ja, es ist ein Magier]
Leise Stimme:" Ingonyama" [Magier]
Dunkle Stimme:" Siyo Nqoba" [Wir werden dich besiegen]
Leise Stimme:" Ingonyama" [Magier]
Helle Stimme:" Ingonyama nengw' enamabala" [Magier weich' hinfort]
Dark Cycle:" Geht aus meinem Kopf raus oder ich lösche mit meiner Heilungskraft mein Gedächtnis, so dass ihr verloren seid!"
Alle Stimmen:" Nein, bist du denn verrückt?!"
Dark Cycle:" Ich bin nicht verrückt, ihr macht mich verrückt!"
Dunkle Stimmen:" Nun gut, wir geben auf. Was möchtest du von uns?"
Dark Cycle:" Geht es euch gut? Ihr habt doch Gedankenkontakt mit mir aufgenommen!"
Helle Stimme:" Wer sagt das?" Dark Cycle:" Ich sage das!" Leise Stimme:" Aber du hast uns um Hilfe gerufen."
Dark Cycle:" Seit wann helfen mir irgendwelche Kreaturen die im Kastell leben? Ich bin ein Wassermagier!"
Alle Stimmen:" Meinst du wir sind blind?"
Dark Cycle:" Ich zweifle so langsam an eurer Intelligenz, denn wäret ihr schlau, würdet ihr euch mir zeigen."
Alle Stimmen:" Nun gut, zurück treten bitte!"
Wie aus dem Nichts, erschienen ganz plötzlich drei Dämonen, die starre Mienen besaßen und gleichmäßig im Takt, mit den Flügeln schlugen. Würden sie nicht aufpassen, hätten sie nachher ziemlich viel Gift und Glas an ihren Flatterblättern. Deshalb verschwand der Dämon mit der leisen Stimme wieder, weil er sich irgendwie nicht so zurecht fand in dem ganzen Chaos.
Doch Dark Cycle winkte auch dem Dämon mit der hellen Stimme ab, worauf auch dieser verschwand, denn er wollte sich alleine mit dem Dämon unterhalten.
Der Wassermagier sollte hinüberschreiten zu den Pfeilgiftfröschen und nahm sich einen dieser Frösche mit einer Eisenzange hinaus. Danach versuchte er mit dem Kopf eines Nagels die Zunge aus dessen Maul zu bekommen. Als es soweit war, kratzte er ein wenig Gift von des Frosches Zunge ab und füllte es in den Kolben, welcher an dritter Stelle, als ganz rechts stand.
Er dankte dem Dämon freudig für den Tipp, worauf dieser auch wieder im reinen Nichts verschwand. Diese Geschöpfe konnten wirklich gute Freunde sein, wenn man wusste wie man mit ihnen umgeht.
Danach tat Dark Cycle den Frosch wieder zurück zu seinen Freunden und ging nun wieder herüber zum Schlangengift, dass er nahm und mit der Blüte des Abendgesanges vermischte.
Die uringelbe Flüssigkeit, wurde ohne wissenden Grund, ganz dunkellila, was aber sicherlich nur der Effekt war, beim Aufeinandertreffen der verschiedenen Präparate. Zuletzt machte er noch mal einen schritt zu dem Frosch Gift und steckte dort die Enden der Wurzel, des "Abendgesanges" hinein.
Den Effekt wollte er nicht mehr abwarten, weil er ziemlich geschafft war und setzte sich wieder auf den Boden, wo er tief nachdachte.
 

meditate

ie magierein hatte vor dem zubettgehen noch einmal in ihr labor gesehn und dabei von der tür aus beobachten können, wie dark cycle sich mit den dämonen unterhielt. das war sehr seltsam und völlig ungewöhnlich, beschworen die geschöpfe beliars bei dem adanos-priester doch offensichtlich keinen kopfschmerz hervor, obwohl er sich eindeutig mit den wesen unterhielt.
meditate schloss leise wieder die tür. sollten diese adanos-jünger doch mehr drauf haben, als sie bislang wusste? sie hatte die magie adanos ja nur sehr unvollkommen kennen gelernt als sie damals im neuen lager ihre erste heimat gefunden hatte, aber von so einem gleichklang mit den dämonen beliars hatte sie vorher nie gehört. trotzdem war der magier auch irgendwie tollpatschig. sollte er doch mal in die bücher sehn. den frosch musste er sicher nicht auf der zunge kratzen, das gift fand sich vorwiegend im schleim, der die haut des frosches schützte. aber sollte er mal ein bisschen herumexperimentieren. wenn er dabei verstarb, war es auch nicht so schlimm. dann hatte beliar endlich einen chorleiter.
meditate musste bei dem gedanken schmunzeln, dass der magier sich vor einem chor von dämonen aufbaute, sein fuß unter der langen robe zu hüpfen begann, seine arme sich hoben und er ein "mimimi" intonierte, um den dämonenchor auf einheitlich zu trimmen. würden die dämonen dann singen oder würden sie nur im kopf singen?
oder würden sie dem magier einfach den kopf abreißen?
meditate schlenderte zur küche und ließ sich vom krokomaul ihren schlummertrunk geben. dann stieg sie langsam die stufen in das zweite geschoss hinauf.

Dark_Cycle


ls Dark Cycle den drei Geschöpfen Beliars in die Augen schaute, musste er feststellen, dass sie ihm gar nichts bösartiges wollten, sondern einfach nur Gefühle zeigen wollten, was aber nicht ging, da sie keine Gefühle besaßen.
Jedoch starrten sie so, als ob sie wirklich mit ihm singen wollten, doch der Wassermagus wusste nicht wie sie es tun wollten, wenn es der Fall wäre. Ach wäre das schön, der erste zu sein, welcher jemals die Stimme der mächtigen Dämonen hört und dann noch bei einem Lied.
Auf einmal begann der junge Magier querwegs durch den Raum zu tänzeln und behielt dabei das Dämonen-Trio sorgfältig im Auge. Diese taten nichts Weiteres, als weiterhin mit ihren Flügeln auf und ab zuschlagen, um so weiterhin Durchzug zu verursachen.
In der Zeit, in der der Klosterling weiterhin über das wohlmögliche Fortschreiten nachdachte, fiel ihm wieder ein, dass wenn Dämonen mit ihren Pranken zuschlugen, eine Art Feuer entstand das beim Gegner schwere Brandwunden verursachte und dessen Leben noch schneller beendete.
In dem Moment als sich Dark Cycle gut behütet den Dämonen näherte und kaum Angst verspürte, legte er seine Hand auf die Schulter des Dämon mit der ziemlich dunklen Stimme. Dabei machte er ein sehr freundliches Gesicht, um nicht sonderlich bösartig auf die Kreaturen zu wirken.
Obwohl sie allemal keine Gefühle besaß, konnte der Hohe Magier Schwingungen verspüren, welche Sanft -und Geborgenheit ausstrahlten. Wenn man diese Wesen verstand, waren sie eigentlich supernett, doch er passte auf, dass ihn kein Schwarzmagier erwischte, denn würden sie erkennen das ein Wassermagier mit Dämon eine Art Bahn aufbauen kann, würden sie in mit Sicherheit aus dem Kastell schmeißen.
Auf einmal wiederfuhr dem Magus eine eigentlich, unerwartete Reaktion des Dämonen. Denn dieser tat es ihm gleich und legte gleichfalls einer seiner Hände, auf die Schulter des anderen.
Vor Erstaunen musste Dark Cycle erst einmal zurück schrecken, weil er niemals gedacht hatte, dass diese Geschöpfe auch nur annähernd Emotionen empfinden konnten. Er musste sie unbedingt weiter studieren, da sie der Zivilisation etwas verbargen, etwas sehr wichtiges in der Geschichte dieses Landes.
Nun flatterten auch die anderen Dämonen aus dem starkbeschattetem Teil des Raumes hervor, um dem Magier bei seinem Lied lauschen zu können. Dabei sangen sie sogar mit, auch wenn es nur im Kopf war, doch ein Anfang war nun mal ein Anfang.
Dark Cycle: Ey, ihr seid eine Gemeinschaft Veranstaltet einen schrecklichen Lärm Spuckt im Kastell herum Werdet irgendwann legendäre Kreaturen sein.
Dämonen: Du hast ein Lächeln im Gesicht Du bist eine riesige Freude Kommst einfach hier rein und redest mit uns wie einer der mutigsten Männer.
Dark Cycle: Ich werde, ich werde euch verändern Ich werde, ich werde euch verändern.
Dämonen: Kumpel, du bist ein junger Mann Harte Kerle schreien auf der Straße Werden sich irgendwann mit der ganzen Welt anlegen Aber du hast kein Bisschen Blut im Gesicht Bist eine riesige Freude für uns.
Dark Cycle: Ich werde, ich werde euch verändern Ich werde, ich werde euch verändern.
Dämonen: Kumpel du bist ein junger Mann Deine Augen zeigen alles Du solltest langsam ein bisschen wild werden Du hast ein Lächeln im Gesicht Bist eine riesige Freude.
Dark Cycle: Ich werde, ich werde euch verändern
Ich werde, ich werde euch verändern
Ich werde, ich werde euch verändern.
Als sämtliche Stimmen erloschen und wieder Ruhe einbrach, machte der Diener Adanos' einen leichten Knick vor den Dämonen und kurz darauf, verschwanden sie wieder. Nun konnte der Großmeister sich wieder ungestört seinen Experimenten mit der Alchimie zuwenden, da dies im Moment oberste Wichtigkeit besaß und unbedingt durchgezogen werden musste.

meditate


editate lief nach dem essen, dass sie nach einer weile des misstrauischen schweigens doch noch mit einem schönen gespräch beendete, in ihr labor.
dort fand sie dem innosler vor, der am labortisch eifrig in den töpfen rührte. "wie weit bist du? stellst du dich der prüfung?"
dark cycle meinte, dass ihn nix schrecken könne und er es mit allen boshaftigkeiten der welt aufnehmen könne. immerhin hätte er sich sogar mit dämonen angefreundet.
"mit dämonen? angefreundet? ich glaub, du verwechselst was. mit dämonen kann man sich nicht anfreunden."
dark cycle erzählte ihr darauf hin von seinem kleinen dämonenchor und meinte strahlend, dass die doch eigentlich ganz lieb wären.
"die dämonen haben mit dir gesungen? und sind lieb? ich glaub, ich bin im falschen kastell.
die dämonen bereiten schon beim sprechen außerordentlich starke kopfschmerzen, beim singen muss das tödlich sein!"
der innosmagier schaute meditate treuherzig an und meinte nur, wie sie so etwas böses über diese abhängigen geschöpfe sagen könne. man müsse jedes geschöpf auf erden lieben, denn alle sind geschöpfe der götter, die ja eigentlich brüder wären. und außerdem hätte er keine kopfschmerzen gehabt. musik würde nie kopfschmerzen verursachen!
meditate konnte es kaum glauben. das alles passierte wirklich und nicht in einem blöden albtraum? ein innosmagier stellte einen dämonenchor auf?
und diese geschöpfe der unterwelt sangen?

Meditate und Don-Esteban
gepostet am 17. und 18.10.2003
 
meditate

editate richtete das labor her, in dem sie heute unbedingt zloin prüfen wollte. wenn er das mit dem heiltrank nicht hinbekam, dann hatte er eben pech gehabt.
sie war wütend. seit tagen versuchte sie, diesen alten don zu erwischen, aber der hatte sich offensichtlich irgendwo festgesetzt. nachdem sie alles zurechtgestellt hatte, ging sie noch einmal in dessen labor. seltsamerweise war die tür nicht magisch verschlossen, wie der don das meistens zu tun pflegte, sondern ließ sich leicht und mühelos öffnen.
meditate setzte vorsichtig schritt vor schritt, denn diese giftige und höchst bissige wächterin war ihr noch zu gut in erinnerung. aber sie hatte ja jetzt ein weitaus gefährlicheres wächterlein in ihrem besitz. irgendwann würde sie diesen gelben tausendfüßler mitbringen und der knochenechse den garaus machen, ganz sicher.
das biest ließ auch nicht lange auf sich warten. unter einem spind kam es hervorgeschnellt aber meditate war auf der hut. mit einem gekonnten schlag ihrer stiefelspitze katapultierte sie die kleine giftechse durch die gegend, so dass diese schon auf dem flug einen großteil ihrer knochen verlor. hach war das eine genugtuung!
beim auftreffen zerschellte das kleine tierchen in tausend stücke und meditate ließ sich friedlich und genussvoll in den großen sessel nieder, der in der ecke stand.
wie oft hatte sie schon auf der sitzfläche gestanden und der don war mit irgendwelchen werkzeugen hinter der echse her gewesen. jetzt war damit schluss.
zufrieden betrachtete sie die vielen knöchzchen, die sich im labor verteilt hatten.
aber was war das??? bewegten sich diese knochen??? mit wachsendem ekel und entsetzen, beobachtete die magierin, wie sich die winzigen bestandteile der echse drehten und wendeten, wie sie krochen und schlurften, wie sie hüpften und zueinander fanden!
knöchzchen an knöchzchen fügte sich und glied an glied.
noch bevor meditate einen gegenstand ergreifen konnte und auf diese wiederauferstehende untote echse schleudern konnte, hatte das biest wieder zusammengefunden, zischte einmal eindeutig höhnisch und verschwand dann wie der blitz unter einem schrank.
dort lauerte es und ließ ein eindeutig unheilverkündendes fauchen vernehmen.
oh mann, wo blieb bloß dieser alte schwarzmagier!!

Don-Esteban


"on der Konsistenz her wie ein harmloser Morgennebel, wie er in Tälern nach einer kühlen Nacht zu finden ist, ist der Hauch Beliars doch von anderer Natur. So wie jener Nebel in alten Geschichten als Ursprungsort der wilden Jagd gilt, jedoch keine wirkliche Gefahr darstellt, ist der Hauch Beliars in den Mythen nicht existent, jedoch voller Gefahren für denjenigen, der ihm anheim fällt."
Der Magier schlug das Buch zu. "Interessant. Der Mann hätte Dichter werden sollen."
Dann legte er das Buch auf den schon angehäuften Stapel Bücher, den ihm ein Dämon hinterher trug, obenauf und bog in den nächsten Gang ein. Der Schattendämon hinter ihm schnaufte laut und deutlich. Das Geräusch verhallte unter dem Gewölbe der Decke. Hin und wieder flappten die ledrigen Schwingen des Flügelpaars. Doch schaffte der Dämon es immer, den mit Büchern und Schriftrollen gefüllten Regalen auszuweichen.
Doch darauf achtete der Magier nicht. Er lief, gefolgt von dem Dämonen, durch die Bibliothek, kreuz und quer. Sammelte hier und da die Werke ein, die sich mit dem Hauch Beliars, jenem eigentümlichen Nebel, der seinen Opfern die Lebenskraft entzog, beschäftigte und schlug in dem einen oder anderen Werk kurz nach, um die Eignung zu überprüfen.
"Der Hauch Beliars, benannt nach dem Odem des Unvergleichlichen, dem einen, dessen Blick auf der Stelle tötet, dessen Berührung zu Asche verbrennt, dessen Stimme durch ihren Donner Fleisch von Knochen trennt und dessen Atem Leben unwiderruflich vergehen lässt."
Und auch dieses Buch landete auf dem Stapel. "Welch blumige Erklärung. Hoffen wir, dass er damit keinen Unsinn anstellt."
Ein grimmiges Fauchen ertönte. "Mein Schüler, nicht der Eine." Das Fauchen des Dämons verstummte. Eine ihrer nervendsten Eigenschaften: Sie hörten alles und bei Dingen, die als Lästerung aufgefasst werden konnten, beließen sie es nicht beim Hören.
Mit Blick auf den doch schon recht ansehnlichen Bücherstapel beschloss der Hohepriester, dass es genug sei. "Folge mir und setz den Bücherstapel am Lesepult des Olirie ab." Und so geschah es dann auch.
Der Magier verließ die Bibliothek - der Dämon blieb allerdings zurück - und schlug den Gang ein, der in sein Labor führte.
Die Tür stand offen. Beunruhigt ging er hinein. Sollten Einbrecher in das Kastell eingedrungen sein? Doch im Labor sah es aus wie immer. Auf den ersten Blick fehlte nichts. Auch war nichts umgeworfen oder wild verstreut.
"Hab ich etwa vergessen, abzuschließen? Ich werde wohl alt."

Don-Esteban


eise fauchte die Knochenechse unter einer der zahlreichen Regale im hinteren Teil des Labors und wechselte sich dabei mit der Feder ab, die von der Hand Don-Estebans über einen Bogen Pergaments gezwungen wurde. Hin und wieder ertönte ein leises "Pling", nämlich immer dann, wenn die Spitze der Feder aus dem Tintenfässchen gehoben und überflüssige Tinte an dessen Rand abgestrichen wurde. Dann war wieder das Kratzen zu hören. Ansonsten störte nichts die Ruhe in den Räumen des Labors. Die Exponate und Machinas, die Werkzeuge, die verschiedenartigen Stoffe, die für geheime Rezepturen oder bekannte Mixturen gebraucht wurden, alles lag an seinem Platz.
Doch plötzlich öffnete sich die Türe.
 

Don-Esteban

"hm, gegen das dritte Problem können wir sofort etwas tun."
Und er schob Meditate einen Stuhl mit hoher, senkrechter und gepolsterter Lehne hin. Das Polster bestand aus dunkelrotem, seidig glänzenden Stoff. Armlehnen waren auch vorhanden. Trotzdem war der Stuhl noch leicht genug, um ihn tragen zu können.
"Was das zweite Problem angeht", meinte er dann bedächtig, "du hast die Sache schon auf den Punkt gebracht. Er ist ein Kind. Und Magie ist nichts für Kinder. Sie haben nur Flausen im Kopf, hecken Streiche aus und sind sich der Folgen ihrer Handlung nicht bewusst. Wer hat ihn überhaupt ins Kastell gelassen? Er sollte erst mal alt genug werden, um Magie wirklich schätzen zu lernen."
Der Magier schüttelte mit dem Kopf. "Magie ist nicht zum spaß der Kinder auf dieser Welt. Beliar hat sich ganz gewiss nicht dazu herabgelassen, uns an seiner Macht teilhaben zu lassen, damit unvernünftige Kinder ihre Glaubensgenossen damit erschrecken und quälen.
Bei jedem neuen Spruch, den ich ihn lehre, erwarte ich schon fast, dass er ihn einzig und allein dazu missbraucht, mich oder jemand anderen zu ärgern.
Als er Licht und Schattenflamme gelernt hatte, hatte er nichts besseres zu tun, als beide Komponenten zu mischen. Das hat natürlich zu einer riesigen Explosion geführt. Aber anstatt daraus zu lernen, probiert dieser Dummkopf es noch einmal. Und zwar in meiner Anwesenheit. Er hätte doch wissen müssen, dass ihm das nicht das Lob seines Lehrmeisters einbringt.
Ich glaube fast, er ist ein bisschen dumm. Jeder andere lernt aus einem Fehler. Er anscheinend nicht."
In einer kurzen Pause fuhr sich der Magier mit der Hand über die Stirn. "Ich hab es schon aufgegeben mit ihm. Achja und zu allem Überfluss behauptet er noch, er hätte seine Bestimmung von Beliar persönlich bekommen. Das ist doch ein Schlag ins Gesicht!
Jeder ernsthafte Magier erforscht sein gesamtes Leben lang seine Beziehung zu Beliar und dieses nichtsnutzige Jüngelchen kommt frech an und meint, er hätte mit Ihm, unserem Gott höchstpersönlich gesprochen. Da kommt mir doch die Galle hoch!"

meditate


"ch don, kannst du dich noch an ein feuerwerk erinnern aus alten tagen?
wir haben auch unsere freude an der magie gehabt. sie ist doch ein wunder und zum staunen und kinder staunen nun mal am besten.
außerdem ist er auch nicht mehr so klein, dass er die dimension unserer magie nicht erfassen kann. in beliars reich kommen auch kinder zu ihrem recht. finde dich mit ihm ab. wenn du willst, versuch ich ein bisschen mütterlich auf ihn einzuwirken. er fühlt sich sicher oft allein.
vielleicht will er ja nur deine aufmerksamkeit erregen. vielleicht sieht er in dir einen vaterersatz? du bist doch eine eindrucksvolle erscheinung. so etwas braucht so ein halbwüchsiger knabe.
er braucht vorbild und führung, das kannst du ihm geben. vertrauen, fürsorge und liebe kann er von mir bekommen.
was machst du da eigentlich? schreibst du schon wieder wissenschaftliche abhandlungen?" meditate kuschelte sich in den hohen stuhl so gut es fing und stützte den kopf auf die hand. "wir haben übrigens einen neuen heiler. zloin hat sich recht talentiert angestellt. ich werd ihn auch in die meisterlichen handhabungen einführen."

Don-Esteban


"orbild und Führung. Ja, das braucht er. Ich habs versucht, aber alles, was es gebracht hat, war, dass er in mir sein vornehmstes Ziel für seine Streiche gefunden hat. Wann immer ein Zauber nach hinten los geht, trifft er wie selbstverständlich mich. Es ist ihm eine heimliche Freude, seinen Lehrmeister zu reizen und zu quälen. Darin ist er besser, als wir alle zusammen."
Er hielt inne und dachte an das Feuerwerk. "Ja, das Feuerwerk . Sag, hat das damals irgendwessen Robe verbrannt? Hat es irgendjemanden rußbedeckt zurückgelassen? War das Ziel dieses Feuerwerks, jemand anderen zu treffen, um sich dann über ihn zu amüsieren? Ich glaube nicht."
Seine Hände glitten über das Pergament und rafften den Stoß Papiere zusammen, um ihn dann in eine der Schubladen des Schreibtisches verschwinden zu lassen. Nebenbei redete er weiter.
"Zloin, soso, hoffentlich pfuscht ihm seine Ratte beim mixen der Heiltinkturen nicht ständig dazwischen. Ein Patient, der nach einer Kur bei Zloin nur noch mit der Nase schnüffelt und fiept, wäre eher eines Arctus würdig."
Er musste unwillkürlich lachen über diesen Gedanken, das war zu komisch. Irgendwie konnte er Arctus fast verstehen in diesem Moment. Aber warum musste er nur immer sein Ziel sein!

meditate


editate erhob sich. "na ja, irgendwie müssen wir mit ihm auskommen. vielleicht will beliar ja auch nur unsere geduld auf die probe stellen. irgend einen sinn wird es schon haben. treffen wir uns morgen wieder? oder verschwindest du wieder für tage irgendwohin?"
meditate lächelte und verließ dann das labor und begab sich in ihr gemach.