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Inhalt 12/03

Das wilde Land, Einzelposts
gepostet zwischen 17.04. und 23.10.2003
 
Dark-Druid

ühl wehte der Wind an der Küste, strich grausig pfeifend und heulend über die gottverlasse-nen, trostlosen Steine, die hier, nahe dem Wasser, lagen. Klatschend brachen sich die, von den Luftmassen aufgewiegelten, Wellen an den Felsen, trugen sie in jahrzehntelanger Kleinarbeit Stück für Stück ab, verflachten sie und höhlten sie aus.
Nach einem jeden Brecher rollten die Wassermassen weiter das Ufer hinauf, spülte über die Brocken und Blöcke, flossen blubbernd durch Zwischenräume und Fugen, zogen sich danach gleichmäßig zurück, hinterließen die benetzten, glitschigen Steine. Eine dicke, festgetrocknete Salzschicht lag schon über den Steinen.

Weiter landeinwärts war eine kleine, schwarze Silhouette zu erahnen, die an einer großen Steil-klippe hing. Bei näherem Betrachten wurde deutlich, dass jene Silhouette ein schwarz beman-telter Mensch war, der sich bemühte, die Klippe zu erklettern.
Trotz der einbrechenden Dunkelheit waren die Griffe, die der Mann tat, sicher und fest, wahr-scheinlich nicht zuletzt deshalb, dass er diese Klippe nun schon zum zweiten Mal an diesem Tage erklomm.
Mit einem leisen Ächzen hievte sich Druid wieder ein wenig höher, mit der Zeit wurde es an-strengend.
Der Bandit schaute nach oben; vielleicht noch fünf Meter, mehr nicht. Nach Halt suchend taste-te sein rechter Stiefel über den Fels, eine kleinere Gesteinsspitze hielt dem Belastungstest nicht stand, polterte lautstark herab und zerschellte schließlich auf den Boden, der sicherlich gute 30 Meter unter dem Kletternden lag. Er musste vorsichtig sein, ein Sturz von dieser Höhe wäre wohl tödlich ausgegangen, zumal er nicht auf Gras und Erde, sondern harte Granitbrocken fal-len würde.
Endlich hatte er eine Nische gefunden, in der er seinen Fuß aufstellen konnte, langsam streckte sich das Bein durch, hob ihn wieder ein Stück weiter in die Höhe.

Wenige Minuten später hatte Druid die Oberkante erreicht. Mit einer letzten Kraftanstrengung zog er sich nach oben, wie fette Würmer traten die Adern aus den großen Muskelpaketen des Kriegers hervor, dann war es geschafft.
Erschöpft ließ er sich auf dem kühlen, harten Untergrund nieder, ruhte kurze Zeit aus, dann lief er das stark abschüssige Plateau hinunter, bis einer Stelle, von der aus er hinabspringen konn-te. Er nutzte diese Gelegenheit noch einmal als Übung seiner Schraube.
Ansatzlos schnellte er in die Höhe, knickte den Oberkörper etwas ab, machte einen Salto. Schon beim Absprung hatte er seinem Körper soviel Rotation nach links mitgegeben, dass er sich in der Luft weiterhin drehte, schlussendlich ein mal ganz gewendet hatte, während er aus dem gestreckten Salto herauskam.
Er knickte seine Knie ein, als er auf dem Boden aufkam, rollte sich über die Schulter nach vorne ab, um dem Aufprall aus recht großer Höhe seine Wucht zu nehmen, kniete schließlich auf dem mit einem Bein auf dem Boden, das andere angewinkelt vor seiner Brust.

Langsam schritt er hinunter zum Meer, setzte sich und blickte gedankenverloren über die Wel-len, zur linken die unermessliche Weite des Meeres, vor sich die Küste Gorthars, die sich vom fast schwarzen Himmel abhob...

The_Nameless


it festen Beinen stand Less auf einem der vielen großen Felsbrocken, welche ohne irgendeine ersichtliche Ordnung aus dem trockenen Boden herausragten.
Seine Augen mit der flachen Hand vor der blendenden Sonne schützend, welche mit trübem Lichtschein stumm auf ihn herabschien, sah er über die schier ewige Einöde des langen Minentals.
Dichte Wolken zogen beständig am grauen Horizont entlang und warfen immer wieder neue entmutigende Schatten auf den wartenden Magier.
Konzentriert blickte er erneut über die dunkle Landschaft, welche sich von den steilen Felsklippen direkt unter ihm, über die ganze sichtbare Ebene erstreckte.
Es war ein trostloser Anblick.
Braune, abgestobene Bäume zierten nur noch vereinzelt den einst sicherlich so prächtigen Landstrich, verwelkte Blätter flogen vom beißenden Wind getragen, ohne Ziel durch die verpestete Luft, und selbst der rissige Erdboden schien sich mit dem tristen Grau des Himmels messen zu wollen.

Ein lautes Husten fuhr plötzlich durch die gereizte Kehle des Magiers.
Die Luft roch nach Tod und Verderben. Alle Hoffnung schien hier verloren...das Land war längst gestorben...

Tief unter ihm sah Less die großen Zelte des orkischen Lagers. Die unzähligen umherstreunenden Krieger wirkten aus dieser Entfernung wie kleine, stinkende Ratten.
Eines hatten beide Wesen tatsächlich gemeinsam...niemand brauchte sie...
Kopfschüttelnd wandte sich der Dämonenbeschwörer ab.
Vorsichtig stieg er von seinem Felsen herab und kehrte langsam zurück zu den Anderen.

"Wir sollten uns auf den Weg machen solange es noch hell ist. Ich bin nicht besonders versessen darauf, den Orks bei Nacht zu begegnen."

Unbewusst fuhr Less' Hand an seinen glitzernden Gürtel. Die wenigen Runensteine, deren Magie er mittlerweile jedoch fast problemlos beherrschte, waren noch immer sorgfältig und jederzeit griffbereit an seiner Hüfte befestigt.
Eine kurze Woge der Erleichterung durchströmte den Körper des Magiers. Zumindest war er nicht wehrlos...
Mit selbstsicherem Blick sah er auf und ging zu seinen Gefährten...
  blutfeuer

a war diese doch ziemlich undisziplinierte schülerin doch einfach ausgebüxt. naja, blutfeuer nahm es mal ausnahmsweise hin, immerhin hatte sie die kostbare rune gefunden.

blutfeuer kraxelte die leiter herunter und lief zum sumpfwasserfall um sich mal ausgiebig zu waschen. es war herrlich. der sumpfschlamm war eine wundervolle seife und ein stück lavagestein rubbelte auch den stärksten dreck weg. seife aus molerat hatte sie auch noch für die haare und hinterher fühlte sich die amazone wie neu. jetzt noch eine der schönen großen roten blüten im haar, die den ganzen sumpf seit ein paar tagen überzogen und schon fühlte sich blutfeuer wie eine königin.

langsam ging sie die stege entlang, um sich bei aidar ein schönes frühstück zu gönnen.

überall tummelten sich die frösche im liebesrausch und irgendwie schien dieses eigenartige gefühl auch auf die sumpfhaie abzufärben. auf jeden fall waren sie heftig miteinander beschäftigt und machten das trocken überqueren der stege zu einem unmöglichen akt.

der sumpf war aber auch zu schön in dieser frühlingszeit. das moorwasser war von einer dichten grünen decke aus winzigen blättchen überzogen, die man da, wo blutfeuer hergekommen war, als entengrütze bezeichnet hatte, überall da, wo sich ein bisschen erde halbwegs trocken halten konnte, blühten sonnengelbe sumpfdotterblumen, die wohl das ziel sämtlicher hummeln von ganz khorinis waren. auf jeden fall bogen sich die zarten blütendolden unter dem gewicht der dicken hummelbärchen fast bis zur erde.

von den bäumen fielen die kaskaden der weidenkätzchen und wenn man beim überqueren der stege gegen die äste stieß, erhob sich eine dicke gelbe wolke an pollen, der dann wie ein zarter gelber schleier über die sumpfoberfläche zog.

dieses unglaublich fruchtbare tal hatte eine fülle von pflanzen hervorgebracht, die jetzt im frühling alle miteinander wetteiferten um die sehenswerteste grazie. da der sumpf ein immergleiches klima ohne große schwankungen erzeugte und der talkessel die luftfeuchtigkeit festhielt, waren die bäume über und über mit bromelien, farnen und orchideen überzogen. schon ganz oben, dicht unter den höchsten spitzen begann das reich der tillandsyen, epiphyten und feinen zarten schlinggewächse. die hellgrauen schleier der bartflechten zerteilen den sumpf in mehrere bereiche, von denen jeder seinen eigenen zauber hatte. und überall in den bäumen und büschen jubelten die vögel wie sonst nirgends in khorinis.

mit sicherheit hatten sich diese sumpfler den schönsten ort der welt ausgesucht. schöner konnte es im paradies auch nicht sein.

Dark-Druid

inige, wenige Wolken zogen hoch oben über das dunkelblaue Firmament, verdeckten in regelmäßigen Abständen die fahle Sichel, die einen letzten Lichtschein auf die Welt warf. Sanft wiegten sich Fliederbüsche in der seichten Umarmung des Windes, gaben sich den Luftmassen hin, ließen alles genüsslich über sich ergehen, grüne Gräser federten im Dunkel der fortschreitenden Nacht hin und her.
Die einst prächtig grünenden Bäume leuchteten durch ihre nun mehr gelblichen Blätter, die von den Ästen und Zweigen hinabsegelten, lautlos aufkamen, den Anbruch des Herbstes, der kalten, feuchten aber wunderschönen Jahreszeit, ein. Trockenes Laub knisterte, wenn auf es getreten wurde, gebar knackend schmale Risse in seiner Oberfläche.
Schnatternd zog ein großer, keilförmiger Entenschwarm gen Süden, weg aus den kalten, nördlichen Gefilden. Mit faszinierender Präzision wechselten die Tiere ihre Positionen, schlossen die anmutige, lückenlose Formation mit größter, instinktiver Selbstverständlichkeit und traumwandlerischer Sicherheit.

Von all dieser wunderbaren Vollkommenheit der Natur bekam einer nichts mit. Schweißnass umrundete er den alten Gutshof, der als Bleibe der Amazonen, der wehrhaften Kriegerinnen diente, wie an jedem Morgen und an jedem Abend der letzten Tage, schnellen Schrittes. Wie ein dunkler, drohender Schweif flatterte sein langer Mantel hinter ihm her, schlug in Winde des schnellen Laufes bald nach hier, bald nach dort, gab klatschende Geräusche von sich, wenn der schwarze Stoff, aus dem er gewebt war, gegeneinander schlug.
Druid spürte schon eine deutliche Verbesserung seiner läuferischen Fähigkeiten, längst machten ihm die beiden täglichen Läufe nicht mehr viel aus, fand er doch mittlerweile schnell einen angenehmen Schritt, eine ruhige, gleichmäßige Atmung.
Geschwind sprang der düstere Schatten hie und da über kleinere Findlinge und ungestürzte Baumstämme, setzte seinen lauf ohne viel langsamer zu werden fort und kam schließlich wieder am großen, mit metallenen Eisenbändern und fingernagelgroßen, viereckigen Nieten beschlagenen Tore des Hofes an.

Etwas außer Atem ließ er seinen schweren Körper auf eine Bank nieder, entzündete mit einem kleinen Zweig aus einer Feuerstelle seine Pfeife und sog entspannt den blauen Dunst selbiger ein. Er hatte Sly schon seit einigen Tagen nicht mehr gesehen, fragte sich doch allmählich, wo er sei.
Möglicherweise war er schon wieder zurück und der Bandit hatte ihn einfach noch nicht entdeckt. Seine tiefschwarzen Augen bedachten die Umgebung mit aufmerksamen Blicken, suchten in den Gesichtern, die er sah, nach dem des Ex-Söldners, jedoch erspähte er seinen Lehrer nirgends.
Schulterzuckend lehnte er sich wieder zurück. Er würde ihn schon noch wieder treffen...

 
Eine Sumpfimpression
gepostet am 07.12.2003
   
Hmmmmm

m Sumpf angekommen schaute sich Jan Jannsen erst einmal um. Wo könnte man denn hier einen guten Kämpfer finden? Gemütlich spazierte er mit seinem Karren durch den Sumpf.
Am Eingang hatte er 2 Typen gesehen die in frage gekommen wären. Templer hatte einer der Heinis hier sie genannt. Sie hatten einen zu grimmigen Gesichtausdruck, so dass er schnell weitergegangen war.
Doch irgendwer musste doch dafür zu haben sein. Irgendwer.
"Wenn dieser ganze Mist hier umsonst war, dann.....dann Box ich mich." Sagte er wütend und fuhr mit seinem Karren zu einem Stein hinüber. Dort setzte er sich dann im Schneidersitz hin und wollte etwas von dem Brot essen, dass die Frau ihm eingepackt hatte. Doch plötzlich fiel er wie aus heiterem Himmel im sitzen vom Stein herunter.
"Was.... was soll das denn ?"meckerte er verwundert als er seine Beine nicht mehr auseinander bekam. Verknotet.
Als er sich im Schneidersitz niederließ, musste er irgendwas falsch verdreht haben oder so. Auf jeden Fall lag er nun halb auf seinem Kopf und halb auf seiner Schulter gegen einen Baum gelehnt auf dem Kopf herum auf dem Boden. Seine verknoteten Beine hingen in der Luft und mit seinen Armen stützte er sich, damit er nicht umfiel.
Doch was nun ? Würde er hier sterben ? Vielleicht würde einer dieser Sumpfler ihm aufhelfen? Vielleicht aber auch nicht.
"Was für einen Sinn hat das Leben ? Ist das wirklich die Realität oder befinden wir uns in einer Scheinwelt, die in unserem Gehirn Visionen erzeugt, die wir als echt empfinden?
Warum ist die Banane krumm? Wie kommt Saft in die Flasche und wie kommt er wieder raus? Tüt tüt detü tüt tüte tüte tüt tüt dödütüt. Hier kommt die Mau...." so plapperte er dann einige Zeit über den Sinn des Lebens. Als ihm eine Stunde später jedoch wieder einfiel wo er war, hörte er auf zu reden und versuchte einen Ausweg aus dieser Misslichen Lagen zu finden.
"He du." Rief er einem der Sumpfler zu. "Hilf mir mal."
Auf die Bitte von Jan Jannsen kam er herüber und schaute sie die Sache an.
"Ha bist du blöd." Sagte er und zog etwas aus seiner Tasche. Es war ein Stängel von diesem Sumpfkraut. Er nahm es in den Mund und zündete es an einem Lagerfeuer an. Dann zog er genüsslich an der Stange. Als er das Zeug wieder ausblies grinste er Jan an und sagte:
"Tja alter, da hast du ganz schön Pech gehabt. Wer so blöd ist sich in diese Lage zu bringen, der muss auch wieder rauskommen. Tsüss du loser."
Dann drehte er sich um und verschwand. Plötzlich fiel ihm wieder ein woher er diesen Typen kannte. Das war doch der ein Idiot, der ihm das stark Präparierte Kraut "angedreht" hatte.
"Arg, das wirst du noch bereuen." Rief Jan wütend. Dann schaute er sich wieder um. Was sollte er bloß machen ?
Eins stand auf jeden Fall fest. Diese Idioten hier gingen ihm langsam auf die Nerven. Hier würde er bestimmt keinen Krieger finden. Langsam aber sicher regte er sich ziemlich auf.
"AAARGGG.......Jetzt hab ich hier diesen ganzen scheiß weg auf mich genommen und was ist ? Ich falle um und werde von verdammten Kiffern verarscht. Jetzt reichts ich ...." Vor lauter Aufregung....und zum Teil weil er auf dem Kopf stand, wurde sein Kopf ganz rot. Es war ein komischer Anblick der sich im Sumpf ergab. Ein kleiner dicker Man stand mit über Kreuz geschlagenen Beinen auf seinem Knatschrotem Kopf und war am schimpfen. Daneben hüpfte ein kleiner Affe herum, welcher den zuschauenden Sumpflern die Goldbeutel leerte.
Als Jan Jannsen die Sumpfler, welche das ganze "Spektakel" beobachteten sah, wurde er noch wütender und versuchte Sachen nach ihnen zu schmeißen. Dies war aber schlecht möglich, da er ja sonst umgefallen wäre.
Nach einiger Zeit des Schimpfens, trat ein Baal aus der Reihe der Zuschauer hervor und sprach Jan an.
"Aaahhh.....Erwache Ungläubiger. Ich bin Baal Aerobic.
Ich habe euch schon die ganze Zeit beobachtete und erst jetzt erkannt....die Weisheit welche nur vom Schläfer kommen kann.....Bitte lehrt uns wie man solche Vollkommenheit in solch einfacher Weise ausdrückt.
"Jan Jannsen schaute den Typen, natürlich auf dem Kopf herum verwirrt an.
"Ähh.....wo von redet ihr ?" fragte Jan vorsichtig. Wer weis von was der Typ redet...
  "Aaahhh.....Und bescheiden ist er auch noch. Oooh ....welch Tugendhaftes Lebewesen, uns nur der Schläfer geschickt haben mag. Ich meinte natürlich diese meisterhaften Dehnübungen, wodurch man gleichzeitig mehr Blut ins Gehirn bekommt, welches für die Sauerstoffversorgung im Körper verantwortlich ist. So kann man seinen Geist ganz entfalten und seinen Fantasien freien lauf lassen um des Schläfers Willen zu begreifen."
"Oh...äh natürlich. Als erst einmal....." Jan Jannsen entwickelte seine Beine und stand auf.
"Also....Aufpassen. Erst einmal muss man sich auf einen Baumstumpf setzten der in der nähe eines Baums steht...." Jan Jannsen ging zu dem Baumstumpf und setzte sich darauf.".... dann setzt man sich drauf.....so...." Er nahm seine Beine hoch und kreuzte sie übereinander, machte einen Knoten und zog seine Beine fest.
"Dann musst du einfach umfallen und zwar so, dass man mit dem Kopf auf dem Kopf fällt...ähh oder so. Ungefähr so...." Er schaukelte etwas herum und kippte dann um. So lag er nun wieder in seiner alten Position an den Baum gelehnt.
In der Masse ertönten "Aaah" und "oooh´s" als Jan seine "Übungen" durchführte.
"Aaahhh.....so etwas kann nur von Intelligenter Gestalt sein. Ich danke für solch einleuchtende Lektion." Sagte der Baal und machte die Übung am nächsten Baumstumpf nach.
Jan war nun wieder alleine und schimpfte über seine Lage. "Wie komme ich hier bloß weg?......Achja stimmt...."
Der kleine Händler stand auf und ging zu seinem Karren. Dann schnappte er sich seinen Affen, welcher mittlerweile volle Taschen hatten und wanderte weiter durch den Sumpf. Nach ein par Minuten traf er auf einen alten Mann, welcher mitten auf dem Steg stand, welchen er gerade überqueren wollte.
"Ähm..... könnten sie bitte etwas zu Seite zu gehen, damit ich mit meinem Karren vorbeikomme ?" fragte er in höflichen Ton. Doch der Mann machte ein böses Gesicht und fauchte Jan an: "Geht das nicht freundlicher du Penner?"
Der kleine Händler schaute den Man verwirrt an. Er war davon überzeugt das er ganz höflich gesprochen hatte, doch irgendwie....
"Oh...ähm.. tut mir leid falls ich etwas unfreundlich geklungen habe. Wären sie vielleicht so nett etwas zu Seite zu gehen"? fragte er wieder.
"Was ? Das soll freundlich sein? Wo seid ihr jungen Leute nur aufgewachsen ? Auf der Gosse ?"
Jan atmete tief ein und versuchte es noch mal:
"Würde es ihnen, mein hochverehrter Herr, vielleicht etwas ausmachen wenn sie vielleicht ein Stück zur Seite treten könnten?" fragte er so höflich wie er nur konnte.
"Waas ? Du wirst ja immer unverschämter. Ich gebe dir noch eine Chance du Bauer."
Da platzte Jan der Kragen.
"So das Reicht. Beweg deinen fetten Arsch vom Steg sonst gibt's ein par aufs Maul." Schrie Jan Jannsen den alten Mann so laut an, das alle Leute in Unmittelbarer Nähe es hören konnten. Auf dem Gesicht des alten Mannes spiegelte sich Überraschung wieder, dann grinste er zufrieden.
"Geht doch Junge. Geht doch." Sagt er und trat zur Seite.
Jan Jannsen schob seinen Karren noch verwirrter als bevor, weiter. In diesem Sumpf lebte nur Verrückte. Vielleicht hatte er sich geirrt...vielleicht hatte er diese Reise doch ganz umsonst gemacht.
Als er sich so umschaute wurde seine Ahnung noch bestätigt. Die einzigsten "Krieger" hier waren entweder Drogenabhängig oder gammelten den ganzen Tag ihren Schläfer an. Die würde bestimmt nicht als Leibwache dienen. Er musste wohl oder übel seinen Weg alleine fortsetzten.
Schnell gelangte er mit seinem Karren zum Ausgang, diesmal ohne den Steg zu überqueren und verließ enttäuscht den Sumpf.
Yenais Abschied
gepostet am 21. und 22.11.2003
   
Yenai

in Haufen Elend schwamm auf der trüben See, fast nicht zu sehen zwischen Algen und Treibholz. Nur ein sehr aufmerksamer Beobachter konnte bemerken, dass der Haufen aus Paladin, nicht aus Elend bestand. Vom Aussehen her machte das jedoch im Moment keinen Unterschied. Die Banditenrüstung, die Yenai von Schmok geliehen hatte, war an vielen Stellen zerfetzt und stank wie drei Söldner. Dieser markante Geruch wurde nur noch von seinem eigenen, unverwechselbaren Duft überlagert, der ihn wohl bisher vor Raubfischen und ähnlichem bewahrt hatte. In der einen Hand einen Besenstiel, in der anderen eine Planke, wartete er nun schon seit Stunden darauf, dass er endlich wieder auf die Windmühlen stieß.
Die feigen Biester hatten sich verdrückt, kurz nachdem sie losgefahren waren.
Yenai hatte sie vorsorglich gut verschnürt, da Windmühlen für ihre Gerissenheit und Feigheit bekannt sind, doch irgendwie mussten sie dennoch entwischt sein.

Nun war ihm natürlich keine andere Wahl geblieben, als sich todesmutig ins Meer zu stürzen und ihnen nachzujagen. Nicht auszudenken, was passierte wenn sie die Welt vernichteten. Vermutlich wäre sie dann...nunja, vernichtet eben.
Also sah es der Streiter Innos als seine heiligste Pflicht, die niederträchtigen Mühlen von ihrem bösen Plan abzuhalten. Allerdings könnte ihn Innos dabei ruhig mal ein bisschen mehr unterstützen, fand er. Eine einzelne Planke als Rettung war etwas dürftig.

Mit einem Mal hörte er ein Geräusch hinter sich. Überrascht drehte er sich um und schnappte erschrocken nach Luft. Wahrlich, Innos war doch ein feiner Kerl. Schickte er doch glatt ein ganzes Schiff zur Hilfe. Ja, man musste diesen Göttern nur etwas Druck machen, schon waren sie gehorsam...
Freudig erregt quiekte der Paladin: "Hierher, ihr Boten Innos'! Sammelt mich auf und lasst uns dann gemeinsam die verräterischen Windmühlen jagen!"
An Deck erklangen aufgeregte Stimmen und viele Köpfe erschienen an der Reling. Jemand ließ ein Seil hinunter, so dass Yenai daran hochklettern konnte. "Guter Service.", lobte er, als er schließlich an Deck stand. "Wurde aber auch Zeit. Los, weiter geht's."
Merkwürdig, warum zogen die Kerle ihre Schwerter? Warum legten diese Ritter in einiger Entfernung mit ihren Armbrüsten an? War der Feind in der Nähe? Ihm selbst konnten sie wohl kaum etwas Böses wollen, denn, wie Schmok ihm versichert hatte, trug er eine heilige Rüstung und einen heiligen Besenstiel. Das mussten sie doch erkennen. Oder?
  Yenai

enai war gerade damit beschäftigt, Ausschau nach den Windmühlen zu halten, als er aufgeregte Schreie und Waffengeklirr hörte. Er fuhr herum. Die Szene, die sich ihm bot, war furchtbar. Überall rannten, kämpften, flohen und starben Orks und Menschen. Es waren mehr Leute als am Vortag, jedoch waren ihre Verfolger weit in der Überzahl. Ob die Paladine das wohl überleben würden? Wie waren die Grünhäute alle hier her gekommen? Sicher ein Ablenkungsmanöver der Mühlen. Er durfte auf keinen Fall seinen Posten verlassen. Nicht auszudenken was passierte, wenn sie den Königstreuen in den Rücken fielen. Wenn er es sich genau überlegte, war es sogar noch besser, sich etwas vom Schiff zu entfernen. Nicht, dass er Angst vor den Orks hätte, aber Vorsicht war besser als tot sein. Es wäre für die Menschheit sicher verheerend, einen der größten Denker des Jahrhunderts zu verlieren, also durfte er auf keinen Fall dieses Risiko eingehen.

Allerdings schienen das die beiden Milizsoldaten neben ihm nicht zu verstehen. Diese Idioten betrachteten ihn schon eine ganze Weile merkwürdig und sahen so aus, als würde sie ihn festhalten wollen, falls er den geordneten Rückzug antrat. Sie dachten wohl, er wolle desertieren. Idioten, allesamt. Doch zum Glück hatte der Paladin noch diverse Tricks auf Lager.
Aufgeregt deutete er nach oben. "Schaut mal, dort oben fliegt ein gelber Schamane!", rief der Streiter Innos laut und sprang im selben Moment mit einem Rückwärtssalto über die Reling, an der er gelehnt hatte. Die zwei Soldaten mussten den Trick wohl gekannt haben, denn sie versuchten anstatt an den Himmel zu starren, ihn festzuhalten. Zum Glück hatten sie nicht mit dem Salto gerechnet, der Yenai schnell aus der Gefahrenzone brachte.
Mit einem Platschen landete er im Wasser. Er machte einige hektische Schwimmzüge, musste dann aber mit Schrecken feststellen, dass sein Körper wie gelähmt war von der Eiseskälte des Meeres. Es vergingen einige Sekunden, in denen der heilige Krieger das qualvolle Gefühl hatte, hilflos ertrinken zu müssen, bis er wieder Kontrolle über seinen Körper hatte. Warum ein Intellekt wie der seine wohl mit solch einem schwachen Körper gestraft war? Er wusste es nicht. Vermutlich wollte Innos ihn prüfen. So etwas gefiel ihm, hatte Yenai gelesen.

Vom Schiff hörte er Rufe wie "Feigling!" und "Verräter!", doch darauf durfte er nicht achten. Diese dummen Milizen wussten nicht um die immense Wichtigkeit seiner Mission, sonst hätten sie sicher anders reagiert.
Er schwamm mit hastigen Zügen. Die Kälte durchdrang seine Knochen und schwächte ihn, lange würde er nicht mehr schwimmen können. Doch was war das? Am Strand lagen eine Menge kleiner Boote! Sicher ein Zeichen von Innos, die kamen wie gerufen. Mit steifen Gliedern wankte er aus dem Wasser und beeilte sich, eines davon abfahrtbereit zu machen. Glücklicherweise schienen alle damit beschäftigt zu sein, sich gegenseitig umzubringen, so dass niemanden auf den Retter der Welt in spe achtete, der die Ruder zur Hand nahm und davon paddelte, so schnell er konnte. Er hatte eine Entscheidung getroffen: Der König musste von der Bedrohung durch die Windmühlen gewarnt werden. Auf zum Festland!