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Inhalt 07/03
Sonderausgabe


Sumpfbruderschaft
 
Sumpf-Impressionen
gepostet am 17.04.2003
 
blutfeuer

„lutfeuer kraxelte die leiter herunter und lief zum sumpfwasserfall um sich mal ausgiebig zu waschen. es war herrlich. der sumpfschlamm war eine wundervolle seife und ein stück lavagestein rubbelte auch den stärksten dreck weg. seife aus molerat hatte sie auch noch für die haare und hinterher fühlte sich die amazone wie neu. jetzt noch eine der schönen großen roten blüten im haar, die den ganzen sumpf seit ein paar tagen überzogen und schon fühlte sich blutfeuer wie eine königin.

langsam ging sie die stege entlang, um sich bei aidar ein schönes frühstück zu gönnen. überall tummelten sich die frösche im liebesrausch und irgendwie schien dieses eigenartige gefühl auch auf die sumpfhaie abzufärben. auf jeden fall waren sie heftig miteinander beschäftigt und machten das trockene überqueren der stege zu einem unmöglichen akt.

der sumpf war aber auch zu schön in dieser frühlingszeit. das moorwasser war von einer dichten grünen decke aus winzigen blättchen überzogen, die man da, wo blutfeuer hergekommen war, als entengrütze bezeichnet hatte. überall da, wo sich ein bisschen erde halbwegs trocken halten konnte, blühten sonnengelbe sumpfdotterblumen, die wohl das ziel sämtlicher hummeln von ganz khorinis waren.
  auf jeden fall bogen sich die zarten blütendolden unter dem gewicht der dicken hummelbärchen fast bis zur erde. von den bäumen fielen die kaskaden der weidenkätzchen und wenn man beim überqueren der stege gegen die äste stieß, erhob sich eine dicke gelbe wolke an pollen, der dann wie ein zarter gelber schleier über die sumpfoberfläche zog.

dieses unglaublich fruchtbare tal hatte eine fülle von pflanzen hervorgebracht, die jetzt im frühling alle miteinander wetteiferten um die sehenswerteste grazie. da der sumpf ein immergleiches klima ohne große schwankungen erzeugte und der talkessel die luftfeuchtigkeit festhielt, waren die bäume über und über mit bromelien, farnen und orchideen überzogen. schon ganz oben, dicht unter den höchsten spitzen begann das reich der tillandsien, epiphyten und feinen zarten schlinggewächse. die hellgrauen schleier der bartflechten zerteilen den sumpf in mehrere bereiche, von denen jeder seinen eigenen zauber hatte. und überall in den bäumen und büschen jubelten die vögel wie sonst nirgends in khorinis.

mit sicherheit hatten sich diese sumpfler den schönsten ort der welt ausgesucht. schöner konnte es im paradies auch nicht sein.
 
Nemus kommt über den Sumpf
gepostet zwischen 06.05. und 04.06.2003
  Nemus

angsam trottete Nemus durch die Straßen des Hafenviertels. Rundherum wuselten Menschen umher. Die Meisten hatten mehr oder weniger zu tun. Nemus hingegen war nur auf der Suche. Auf der Suche nach Arbeit. Auf der Suche nach Essen. Oder einfach nur auf der Suche nach jemandem, der ihm einen Riesen-Reichtum vermacht. Mal eben so, weil Nemus so sympathisch ist... Aber wenn er ehrlich war, rechnete er eher damit, dass ein singender Paladin vorbeikommt, und Nemus Huckepack tragen will. Und so trottete er weiter durch das Hafenviertel. Er trottete gerne. Es war sein Hobby. Doch was soll man auch den lieben langen Tag machen, wenn man nicht mal ne anständige Bleibe hatte. In diesem Moment knurrte Nemus Magen auf. Peinlich berührt sah sich Nemus um, um zu sehen, ob nicht ein Milizionär um die Ecke gestürmt kommt und "ORK-ALARM" brüllt. Denn das Knurren seines Magens war einem Orkgebrüll mindestens ebenbürtig. Aber nichts geschah. Erleichtert ging... nein, trottete Nemus weiter. Natürlich verkannte er das Signal seines Körpers nicht und sah sich um. Hier irgendwo musste es doch etwas zu essen geben. Oder wenigstens jemanden, der so blöd war, und Nemus mehr oder weniger unfreiwillig etwas gab. Nichts, außer: der Händler mit dem Obst... Nemus sah sich um, niemand achtete auf ihn. Schnell ging er in die Knie und fuhr mit seiner Hand durch den Straßendreck. Mit den Fingerkuppen setzte er sich einzelne Kleckse des Straßendrecks auf sein Gesicht. Den Rest schmierte er sich in die Haare. Er zog seinen Mantel noch ein wenig höher und hielt solange die Luft an, bis er rot wurde. So "verkleidet" trottete er zum Händler an den Stand. Er schlurfte und humpelte ein wenig um die Illusion zu unterstützen. Beim Stand angekommen stolperte er ganz zufällig und langte erst mal dick auf das, zur Schau liegende, Obst. Der Händler motzte, wie erwartet, sofort los: "Hey, du Penner. Nimm deine dreckigen Griffel von meinen Äpfeln.". Nemus hob den Kopf starrte den Mann an: "Duuu, Du bist schuld..." - "Was redest du denn für einen geschwollenen Quark." - "Ach, kennen tust du mich auch nicht mehr?" - "Wieso sollte ich auch, du Gassen-Ratte. Und nimm endlich deine schmierigen Pfoten von meinem Obst!" - "Vor nicht mal drei Tagen war ich hier... Nicht mal drei Tage. Da hab ich hier Obst gekauft." - "Dass ich nicht lache - von was denn? Hast du mir deine Zehennägel als Pfand hier gelassen, oder was?", der Händler lachte schallend. Nemus zog seinen Kragen aus dem Gesicht und zeigte sich dem Mann in seiner gesamten Schönheit. Und damit hätte er sogar Lord Hagen persönlich die Schau gestohlen: Überall kleinere Kratzer und Abschürfungen und Dreck im Gesicht. Mit den Sachen war Nemus als Obdachloser zwar schon serienmäßig ausgestattet, aber hinzu kamen die eben "hinzugefügten" Pusteln und Hautunreinheiten, die ungesund rot gefärbte Haut, die zerstrubbelten Haare, der seltsame Gang und die krächzende Stimme. Alles in Allem war Nemus jetzt so ungefähr der Erzfeind jeder Putzkolonne. Mit einem schrilleren und lauterem Krächzen fuhr Nemus fort: "Von was ich die gekauft hab, willst du wissen? Vielleicht hab ich dir ja einen meiner Tausenden magischen Erzbrocken gegeben. Oder vielleicht etwas von meinem Gold, von dem ich eh zu viel habe. Oder ich hab dir ein Stück meiner riesigen Ländereien vermacht. Oder vielleicht hab ich dir ja auch einfach nur gedroht, dich von meinen Leibwachen umbringen zu lassen, wenn du mir die Äpfel nicht gegeben hättest. DENN ICH BIN EIN BEWOHNER DES OBEREN VIERTELS GEWESEN!". Plötzlich war der Mann gegenüber Nemus still. Damit hatte er nicht gerechnet. Gut, Nemus war noch nie ein Bürger des oberen Viertels gewesen; und er hatte auch nicht vor, Einer zu werden. Dem Händler war die Spucke weg geblieben und Nemus setzte nach: "Da kauft man einmal etwas zu essen bei solch Gesocks wie dir... und was hat man davon? Irgendeine vermaledeite Krankheit, die kein Arsch kennt. Und das Beste ist: weil alle Fatzken da oben jetzt Angst haben, sie könnten sich anstecken, hat man mich einfach rausgeschmissen. RAUSGESCHMISSEN!!! Einfach so. All meine Sachen und Besitztümer hat man mir abgeknöpft und mich vor die Tür gesetzt. Und jetzt? Jetzt bin ich nicht mehr als ein lausiger Penner, der pleite ist. PLEITE! Innerhalb von drei Tagen.". Die bleiche Gesichtsfarbe des Obsthändlers verriet Nemus, dass der Händler wohl gerade vor Schreck seine Blase entleert hat. Sehr gut. Denn jetzt folgte das Sahnehäubchen: "Und weißt du, was ich jetzt mache?" - "N-Nein.." - "Ich schnoddere jetzt so was von fett auf dein Obst, dass sich diese ekelerregende, pustelbildende, hautjuckenlassende und wahrscheinlich tödliche Krankheit es so richtig schön gemütlich machen wird auf all deinem Obst und Gemüse. Und du kannst nichts dagegen machen. Muahahahahhahaha-narf" - "Nein, bitte nicht, ich bitte sie - das würde meinen finanziellen Ruin bedeuten, wenn sich das rumspricht. Wovon soll ich dann leben?" - "Oh, da mach dir man keine Sorgen. Denn wenn ich dein Gemüse eingeschleimt hab, werd ich zur Miliz gehen und ihnen sagen, dass du hier das Obst verkaufst, dass einem diese nette Krankheit verpasst. Dann werden sie dich einlochen, und du wirst täglich eine kalte Mahlzeit bekommen - Gratis.". Nemus holte jetzt den Schnodder von ganz tief unten. Er spürte, dass er so richtig schön grün und zähflüssig werden würde. Noch ein wenig Spucke und... *SPRLOTSCH*. Unter den fassungslosen Augen des Händlers lieferte Nemus eine Ladung "grüner Willy la grande" auf den Obststand. Schön verteilt und dick. Allerdings wollen wir da jetzt nicht näher drauf eingehen, es reicht, dass der Händler nun in Ohnmacht fiel... Mit einem "Danke, du Spinner!" nahm sich Nemus so viele Äpfel er tragen konnte von dem Tisch und steckte sie in die Taschen seines Mantels. Dann ging er zum Hafen, um sich und seine "Beute" zu waschen. Und während er zum Hafen trottete überlegte er verschmitzt, welches Talent denn nun in ihm steckte. Das, eines Diebes oder das eines, Schauspielers... Nemus am 21.05.2003 Gebannt sah Nemus einem Novizen beim selbstständigen Training mit dessen Schwert zu. Immer und immer wieder schwang dieser seine Klinge durch die Luft und rief: "Hahaa, stirb, elende Luft. Du Ausgeburt der Hölle hast es nicht besser verdient. Und Zack! Ein neue Wunde in der Luft, nicht mehr lange, und ich werde dich besiegen!". Kopfschüttelnd stand Nemus hoch und überlegte. Eigentlich könnte er auch Training gebrauchen. Immerhin will er ja ein vollwertiges und sozial engagiertes Mitglied im Kollektiv der Sumpfbruderschaft darstellen. Also ging er geradewegs zum, eben noch beobachteten, Novizen und laberte ihn an: "Jo, Keule, was gehd´n?". Da der Novize noch in sein Training vertieft war, erschreckte er sich so sehr, dass er sofort sein Schwert verlor. An sich nicht schlimm. Da kam nur das kleine Detail der Tatsache, dass er gerade einen Aufwärtshieb ausführte, hinzu. Den physikalischen Gesetzen mehr oder minder korrekt folgend, verabschiedete es sich mit einem dezenten "Swisch" und sich um die eigene Achse drehend, im schönen Bogen durch die Luft. Es flog geradewegs auf einen, nichtstuend da stehenden, Baum zu. Köpfte sauber einen Vogel, der dort auf einem Ast saß, flog dann wieder langsam zurück gen Erde, knallte mit dem Knauf gegen das Schienbein eines Templers (welcher das mit einem "Autsch! Menno! Nicht schon wieder!" quittierte), landete auf dem Boden, und rutschte, dank der schlammig-flutschigen Konsistenz des gemeinen Sumpfbodens in den Sumpf, wo er eben noch eine Sumpfhai tötete. Nemus, sowie der Novize standen nur mit offener Kinnlade da und konnten nicht fassen, was soeben passierte. Langsam sprach Nemus den Novizen erneut an: "Ähm, tut mir leid?" - "Sieben Mal im Stehen geschissen und unten zugenäht. Das Schwert hab ich mir gerade erst vom Letzten abgespart." - "Ja, noch mal: Es tut mir leid. Wärst du so nett, und würdest mir noch schnell erzählen, wer hier das Einhandtraining übernimmt, bevor dich der Templer von eben zusammenstaucht?". Angsterfüllt starrte der Novize auf den tomatenrot anlaufenden, wutschnaubenden Templer und stotterte: "A-a-angroth. In der T-taverne." - "Danke. Viel Glück!". Und so entfernte sich Nemus schnell vom Novizen, der sogleich vom Templer zusammengestaucht wurde. Er wollte sich ja nicht seinen schönen neuen Novizenrock (sponsered by Krieger) einsauen. Blut und Innereien gehen doch immer so schwer raus...

Fröhlich pfeifend ging Nemus zur Taverne und sah jemanden, der auf die Beschreibung passte, die Nemus noch auf dem Weg hierher erfragt hatte. Sogleich sprach er auch diesen an: "Hallihallöle..." - "Hallo?" - "Mein Name ist Nemus, bin neuer Sumpfler und auf der Suche nach Einhandtraining." - "Hallo Nemus, wegen Einhandtraining bist du hier richtig. Ich bin Angroth. Zeig doch mal dein Schwert." - "Schwert? Mist, ich wusste, ich hab was vergessen..." Nemus bückte sich und hob einen Ast auf: "Tja, ich hätte diesen Ast im Angebot. Groß und klobig, aber dennoch leicht und griffig in der Hand. Der Renner unter unseren Neukunden! Oder aber diesen tiefgefrorenen jungen Sumpfhai. Starr und stabil, etwas glitschig vielleicht; das wird aber wieder durch dessen Fähigkeit, den Gegner beim Zuschlagen zu beißen, reingeholt. Wenn man über das gelegentliche Rumfauchen hinweg sieht..." Als Nemus auch den Sumpfhai wegwarf, holte er sein Messer heraus: "Hier, mein Schwert." - "Das Ding ist nicht mal ein Kurzschwert... Aber zum Training reicht ein Messer vorerst. Hol dir bei Gelegenheit ein grobes Schwert bei Cathal." - "Werd ich machen. Achja, was willst du für das Training haben?"

Nemus

"mmer weiter, hoppedireiter, immer weiter, hoppedireiter." Mit diesem entzückenden Reim auf den Lippen, joggte Nemus durch das Sumpflager. Der Schweiß tropfte ihm bereits von der Stirn und er keuchte aus dem letzten Loch. Große Schweißflecken hatten sich unter seinen Achseln und auf seiner Brust gebildet. Lange würde Nemus dieses atemberaubende Tempo nicht mehr durch halten. Früher oder später würde sich sein Körper mit allen Mitteln gegen das wehren, was Nemus hier mit ihm anstellte. Dann kam, was kommen musste. Nemus´ Beine gehorchten ihm nicht mehr und sie trugen seinen schwitzenden Körper nicht mehr. Mit einem cineastischen Soundeffekt der Marke "Bomp" knallte Nemus der Länge nach hin. Sein Gesicht wieder aus dem Schlamm ziehend, sah er sich sogleich um. Er blickte mit Stolz auf die monströse Strecke, die er zurückgelegt hatte. Das durften gut, na ja, bleiben wir realistisch, an die 15 Meter gewesen sein! Nemus spürte, wie der Stolz in ihm hoch kroch. Eine Verbesserung von drei Metern, gegenüber dem Vortag! Abartig! Genial! Nemus eben... Mit stolzgeschwelltem Brustkorb erhob dich Nemus, nachdem er sich erholt hatte (was nur an die 1½ Stunden gewesen ein durfte...), und ging/robbte weiter. Das nächste Mal würde er Angroth schon zeigen, was Kondition ist. Ja, für Nemus würde das Wort "Kondition" neu definiert werden! Er war der eben der "Godfather of Laufen"! Apropos Laufen. Nemus brauchte ja noch ein Schwert! (Wie Nemus jetzt "Laufen" mit "Schwert" assoziierte, lassen wir Diskreterweise mal aus...). Also begab er sich zur Schmiede. Nachdem einige nette Menschen ihm weiterhalfen, stand er bald vor einer Tür. Hoffentlich hat mich jetzt keiner angearscht, dachte Nemus, als er an die Tür des Schmiedes Cathal klopfte.

Angroth

".... ebe mir Kraft und Weisheit, ich diene dir mit meinem Leben. Dein Wort soll verkündet werden auf Erden, und ihre Macht soll bersten die Festungen des Zweifels eines jeden, dass sie sich deiner anschließen. Das Feuer in ihren Herzen wird ihnen den rechten Weg in deine Arme weisen, ihr Mut wird den deinen stärken und die anderen Götter in die Knie zwingen ...." Die Vision verblasste. Angroth schlug die Augen auf und erblickte den blitzenden, bläulich schimmernden Stahl seiner Waffe direkt vor sich, die "Glaubenshüter". Er wusste nicht was er gesehen hatte, oder wen, noch nicht einmal wo es geschehen war, aber es sah dunkel und gefährlich dort aus. Leicht benommen erhob er sich, stützte sich dabei auf seine Waffe und steckte sie aufrecht in die Scheide. Nachdem er sich einige Haare aus dem Gesicht genommen hatte erblickte er zwei seiner Schüler, es waren Akadi und Nemus, jedoch fehlte jemand, den Namen aber wollte er scheinbar einfach nicht in sein Gedächtnis zwängen. Mit einem Lächeln begrüßte er die beiden. "Ah, gut das ihr kommt. Mir war ohnehin danach etwas zu trainieren. Doch wo ihr schon hier seid können wir es auch zusammen machen. Folgt mir." Gemeinsam legten sie den Weg zu dem Trainingsplatz der Templer zurück. Angekommen überlegte Angroth kurz was die beiden denn machen konnten, fähigkeitsmässig dürften beide gleichauf liegen. Da ging ihm eine Öllampe auf und er grinste: "Was haltet ihr davon wenn ihr heute mit einigen Steinen auf den Armen drei Runden lauft und dann erst mal zu mir zurückkommt. Ich werde ja sehen ob ihr euch gebessert habt"

Nemus

a toll, dachte Nemus, als er Angroths Aufgabe hörte. Dabei wusste er vor wenigen Minuten noch nicht mal, dass er jetzt Training haben würde. Unbescholten und nichtsahnend ging Nemus den Weg entlang, als er die Stimme Angroths vernahm. Dieser sah ihn an und faselte irgendwas von Steine schleppen. In gewohnt nichtswissender Weise sah sich Nemus um und suchte händeringend nach jemandem, den Angroth noch gemeint haben könnte. Doch der Schläfer meinte es nicht gut mit ihm und fegte das Gebiet hinter Nemus´ Rücken leer. Seufzend sah Nemus ein, dass Weglaufen keine Zweck haben würde und suchte nach Steinen, die Nemus tragen könnte. "Ahja, da!", sprach Nemus und bückte sich. Zwei Brocken, die Ihresgleichen suchten, fanden einen Platz auf Nemus´ Schultern und er wollte gerade losjoggen, als ihn Angroth dezent antippte. Verwundert und mit einer "Ich-hab-nix-gemacht-Fresse" drehte sich Nemus zu seinem Lehrer um. Dieser bemerkte mit einem leichtschätzigen Blick auf die Schultern des Bruders: "Nemus, bist du dir auch ganz sicher, dass du dich nicht übernimmst?" - "Ja klar, geht schon so.". Nemus drehte sich gerade um und wollte wieder anfangen, zu laufen, als Angroth fort fuhr: "Hast du schon mal was von Sarkasmus gehört?" - "Nee, schmeckt das?" - "Nemus, das, was du da auf den Schultern hast, würde ich nicht mal als Kieselsteine bezeichnen...". Nemus wechselte nur zur "Versteh-ich-jetzt-nicht-Fresse" und starrte Angroth an. Der Einhandlehrer bückte sich und hob zwei Steine auf, jeweils 6 Kilo schwer. "Bist du meschugge?!?", schrie Nemus. Sein Lehrmeister jedoch hievte die Steine nur nichtssagend auf Nemus´ Schultern. Der Bruder merkte sofort, wie seine Knöchel, seine Knie und sowieso alle Gelenke förmlich schrieen: "Ah, Hilfe! Wo ist "Amnesty International", wenn man die braucht. Verbrennt den Psychopathen! Er soll leiden! Verbrennt ihn! Brennen soll er! Brennen!". Nemus aber bleib nichts weiter übrig, als los zu rennen. Gut, korrigieren wir in "schlürfen". Er war zwar tapfer und hielt durch aber mit jedem Schritt hasste er Angroth ein kleines Stück mehr...

Nemus

"ber ist a eine nichtnegative, reelle Zahl und n eine natürliche Zahl mit n größer/gleich 1, so ist die n-te Wurzel aus a diejenige nichtnegative reelle Zahl b, für die b hoch n gleich a gilt!" - "Aber nicht, wenn der Term eine nichtdefinierte Basis, die Element der rationalen Zahlen ist, im Exponenten ungleich 0 ist , weil der Betrag einer Primzahl hier akkreditierter Weise immer noch als irrational bezeichnet wird." - "Stimmt auch wieder.". Ja, Nemus hatte Spaß - endlich hatte er jemanden gefunden, mit dem er auf diesem Niveau erzählen konnte. Gut, beide waren voll wie ein Schwamm, aber das störte Nemus und seinen Kollegen nicht sonderlich. So verbrachten die Beiden gestern den ganzen Abend. Wann Schluss war, wusste Nemus nicht mehr. Er wusste nicht einmal, wo er jetzt, am nächsten Morgen, war. Mit brummendem Schädel lag er irgendwo im Morast. Wahrscheinlich ist er hier gestern einfach auf dem Weg nach Hause hingefallen, und im Suff liegen geblieben. Schweren Kopfes stand Nemus hoch und putzte sich ein wenig vom Morast, der auf seinem Novizenrock lag, vom Selbigen. Dann sah er geblendet in die Abendsonne. Moment mal? Abendsonne. Entweder das oder es war die Morgensonne. Angesichts der Tatsache, dass Besoffene eigentlich selten bis nie vor Mittag aufwachten, kam Nemus zu dem Entschluss, dass er den ganzen Tag hier gepennt haben muss. Er sah sich um, um heraus zu finden, wo er hier überhaupt war. Das Schwertergeklirre ließ ihn zu der Vermutung kommen, dass er in der nähe des Trainingsplatzes sein musste. Den Geräuschen folgend, kam Nemus alsbald auch dort an und blickte mit knackendem Halsgelenken über den Platz. Zu seiner Freude sah er Angroth, seinen Lehrmeister im Einhandkampf. Langsam schlich in ihm ein Gefühl hoch, das man wohl am ehesten als "schlechtes Gewissen" bezeichnen konnte. Die letzten Tage war er selten dabei, das hatte verschiedene Gründe.
  Zum Einen das unmenschliche Training, das Angroth ihnen erteilte (wozu, beim Schläfer, brauchte ein Meisterkämpfer denn bitteschön Kondition? Man steht einfach in der Defensive und metzelt alles, was ankommt. So einfach ist das!), zum Anderen all diese genussvollen Ablenkungen, die es hier gab. Sumpfkraut zum Beispiel. Oder auch Alkohol. Doch Nemus erkannte, dass die Schülerin Angroths bereits mit dem Schwert herum kandiedelte entfuhr Nemus ein Jauchzer. Das hieß hoffentlich, dass Angroth nun endlich zum eigentlichen Training übergegangen war. Fliegender Weise rannte er zu Angroth und tippte diesen auf die Schulter. Dieser drehte sich um und begrüßte Nemus freudig: "Ah, gut, dass du kommst! Mal wieder trainieren?" - "Jüpp, ich hab jetzt sogar ein Schwert, stell dir vor!". Nemus zog es aus dem Gürtel und fuchtelte ein wenig, mehr unbeholfenerweise, herum. "Schön.", sprach Angroth, "Dann steck es mal wieder weg." - "Wieso denn das?" - "Weil du zunächst ein wenig für deine Kondition üben wirst." Kondition; dieses Wort hallte in Nemus´ Kopf umher und jedes Mal, wenn es irgendwo reflektierte, fiel Nemus ein Schimpfwort mehr ein, dass er Angroth an den Kopf werfen konnte. Doch er schluckte all den Hass herunter und lief los. Quer durch Sumpflager, über etwaige Stege, an der Taverne vorbei, an weiteren Häusern vorbei und wieder zurück zum Trainingsplatz. Und das Alles nur mit 76 Pausen! Nemus war stolz auf sich! Robbend lag er vor Angroth und meldete: "Wie... puh...der da...puha."

Nemus

taunend beobachte Nemus sein Schwert. Er hatte es gerade erst von Cathal bekommen. Zwar war es nur ein grobes Schwert, doch immerhin war es Nemus´ Erstes. Er begutachtete den Griff. Er war simpel, aber ausreichend. Er war mit Leder umzogen, um den nötigen "Grip" zu geben. Mit Bastbändern war Dieser festgezogen. Danach wanderte sein Blick auf die Klinge. Sie war noch relativ glänzend und auch ausreichend scharf. Leider. Denn, dass das Schwert scharf genug war, musste Nemus soeben verlustreich erfahren, als er es graziös und frontal in einen Baum semmelte... Entgegen Akadi, die mit Angroth trainierte, versuchte es Nemus zunächst alleine. Und das hatte er nun davon. Dabei wollte er doch bloß ein großer Krieger werden... Da stand er nun und wusste selbst nicht so recht, was er tun sollte. Und so blieb ihm nichts weiter übrig, als sich peinlich berührt um zu blicken. Gut, scheinbar hatte ihn keiner gesehen. Noch nicht. Also galt es, schnell zu handeln. Nemus fasste fest um den Griff und stützte sein rechtes Bein am Baum ab. Dann zog er, so fest er konnte. Ein markerschütterndes "Nrrgh!" entfleuchte seiner Kehle, als sein Kopf rot anlief. Es half nichts, und so stütze er auch sein zweites Bein gegen den Baum. Sein Kopf lief noch roter an. Doch das Schwert machte keine Anstalten, sich vom Baum zu lösen. Kurz bevor Nemus ob des Luftmangels bewusstlos runtergefallen wäre, ließ er los. Luftholend saß er unter seinem Schwert und überlegte. Wie, beim Schläfer, sollte er das Schwert da rausbekommen? Er sah sich um. Nach was, wusste er nicht. Also hörte er wieder auf und überlegte einigermaßen produktiv. "Was würde ich jetzt für einen Physikprofessor geben, der mir sagt, wie ich das Mistteil ganz leicht da rauskriege.", brabbelte er vor sich her. Was ein Physikprofessor war, wusste er nicht, aber es hörte sich nach Jemandem an, der das Schwert da rauskriegen würde. War ein Physikprofessor gar ein Barbar aus dem Norden; muskelbepackt und grimmig würde er Nemus das Schwert mit einem Fingerschnippen herausziehen? Ja, Nemus hatte einen dieser "Physikprofessoren" direkt vor Augen: Rauschebart, Rentierpulli, Sandaletten mit gelblichen Tennissocken... Extrem steile Sau, muss ich schon sagen, dachte Nemus. Der Bruder schüttelte den Kopf, als er sich wieder seinem Problem zuwandte. Verdammter Hundsmist noch eins, fluchte er. Er ging hinter den Baum und nahm Anlauf. Mit einem barbarischen Schrei, der einem Teletubbie gleich gekommen wäre, rannte er los. Er rannte so an dem Baum vorbei, dass er im Vorbeilaufen den Griff umfasste und mit dem Schwung, den er beim Laufen bekam, hoffentlich das Schwert herausziehen würde. Nemus umfasste das Schwert fest mit beiden Händen und rannte weiter. Ein -Uff!- später lag Nemus mit schmerzenden Armgelenken auf dem Boden und schluchzte. Das Schwert machte immer noch keine Anstalten da heraus zu kommen. Nemus versuchte es erneut. Er kletterte auf das Schwert und hüpfte darauf herum: "Komm... da... raus..., du... blödes... Schwert!". Nemus rutschte von der Klinge, fiel auf seinen Kopf und weinte noch ein bisschen. "Was hab ich denn getan? Wieso musste Cathal auch so gute Arbeit leisten?". Doch Nemus ließ sich nicht einschüchtern. Ich muss Stärke beweisen, dachte er und umklammerte das Schwert. Ein weiterer barbarischer Schrei folgte und Nemus zog, wie er noch nie in seinem Leben an einem Schwert gezogen hatte. Gut, es war das erste Mal, dass er einem Schwert, dass in einem Baum steckte, zog, aber jeder fängt mal an... Nemus zog und zog und zog. Sein Gesicht verwandelte sich immer mehr in eine rote, kurz vor der Reife stehende, Tomate. Seine Hände knackten munter vor sich hin. Er biss so fest die Zähne zusammen, dass es schon weh tat. Innerlich wünschte er sich, dass der Baum auf der Stelle von einem Schwarm Parasiten befallen werden würde. Dann verlor Nemus das Bewusstsein, ob des Luftmangels. Ein paar Minuten später wachte er wieder auf. Erstaunt sah er sich um. Neben ihm lag sein Schwert! Endlich! Doch bei genauerer Betrachtung, fiel Nemus auf, dass die fordere Spitze abgebrochen war. Auch egal, dachte Nemus, fürs Training reicht´s. Schnurstracks verschwand er in der Taverne in der Hoffnung, Angroth dort zu treffen, damit er ihm endlich einmal zeigen würde, wie man mit so einem Schwert umgeht. Ein kurzer Blick. Da war er! Unter dem einen Tisch. Also hatte auch Angroth seine schwachen Seiten. Behände ging Nemus zu Angroth. Er schlief und hatte eine enorme Fahne. Die Weckversuche Nemus schlugen fehl und so keimte in ihm ein Plan, der ihm dabei half, sich endlich für das unmenschliche Training zu bedanken. Nemus nahm einen großen Krug vom Tisch und lief hinaus. Fünf Minuten später war er wieder da. Er stellte sich über Angroths Kopf, hielt den Krug über selbigen... und kippte ihn aus. Sprudelnd schreckte Angroth hoch und sah sich verwundert um. Nemus, mit einem verschmitztem Grinsen: "Hoppala, war ja gar kein Wasser drin. War ja Schlamm. `Tschuldige..."

Angroth

in rauschen das nicht von Ungefähr kam drang mit einem tosenden krachen in sein Gehirn ein und alarmierte ihn auszuweichen. Aber es war zu spät, kühles und schweres klatschen vernahmen seine benebelten Ohren und den Kopf den Angroth so schwach zu heben gedachte erhielt ein zusätzliches Gewicht, landete erneut unsanft auf dem Boden und sandte Wellen des ungebändigten Schmerzes in die Zentrale für mentale Ärgernisse im Berufsleben. Doch durch eben diesen Schmerz angetrieben erhob der Lehrmeister sich rasch, schaffte es trotz aller Mühen nicht die Augen zu öffnen. Lachen um ihn herum, es klang aber mehr wie ein über eine Schiefertafel kratzender Fingernagel unter einer riesenhaften Käseglocke. Ächzend schwankte er hin- und her, hielt sich die Hände an den Schläfen und vermochte aus dem Geräuschpegel gerade einmal zwei Wörter herauszufiltern: ".... Schlamm, `Tschuldige". Entsetzt bemerkte er das seine Hände nicht an seine Schläfen gelangten sonder an einer glitschigen Schicht etwas abrutschten. Gedanken des gestrigen Abends erreichten seine Erinnerungen und er sah das Fass vor sich, und Shadak der selbst ein eigenes ganzes vernichtet hatte. Da fiel ihm die nützliche Sprache ein die der Wookie/Hüne verwendet hatte, und so bemühte er sich diese auf Lauten basierte Sprache genau zu betonen: "Gruuuuuuuuuuuuuuunz aaaaaaaaaaoooooooaaaaaaarrrr". Er wusste nicht wirklich was das sollte, aber er konnte nicht sprechen. Ein lichter Moment, er öffnete die Augen und sah Nemus vor sich stehen. Dann begann die Sicht zu flackern und alles drehte sich, da war dieser verfluchte Gelbstich! Seine Hand griff nach einem nicht vorhandenen Halt und er fiel um wie ein Stein. Sein Bewusstsein machte eine Pause, als er wieder zur Besinnung kam stand er neben Nemus auf dem Trainingsplatz. "Diese Hitze, verdammt macht mal jemand den Kamin aus?" flog es immer wieder durch sein Hirn. Er war sich nicht sicher ob da oben noch so etwas war, denn der Schmerz war so gigantisch das es schon wieder kaum real erschien. Angroth kam nicht umhin einen Ausdruck der Befriedigung im Gesicht des Bruders zu finden, scheinbar hatte er die Meinung das Training sei zu hart. Doch da zwang der Lehrmeister sich zu einem sehr anstrengenden Lächeln und sagte nur mit heiserer Stimme: "Vier Runden, ohne Pausen!" Falls Nemus das schaffen sollte konnte er sich immer noch einen Vortrag über sein kaputtes Schwert anhören, da konnte er sich drauf verlassen! Mit Genugtuung sah der frischgebackene und doch sehr angeschlagene Templer Nemus hinterher.

Nemus

arbar. Schinder. Sadist. Bastard. Diese und noch viel mehr Wörter geisterten Nemus durch den Kopf, als er an einen bestimmten Ausbilder dachte. Wie lange wollte der ihn denn noch durch die Gegend hetzen, und diesmal ohne Pausen! Nemus wollte doch nur lernen, wie man Menschen möglichst effektiv mit einem langen Metalldingens tötet. Es half aber alles nichts und so lief Nemus einfach drauf los. Sein Körper protestierte heftigst gegen die Anstrengungen und Nemus kam es vor, als würde sich alles zu einer Ewigkeit strecken. Liebes Tagebuch, ich, Nemus, möchte dir hier von meiner Odyssee erzählen. Tag 3: Schreckliche Entdeckung: Ich habe Skorbut! ...Oder wie man diese Kreuzschmerzen nennt. Bat die Anderen alleine weiter zu laufen. Gab leider keine Anderen. Diese Einsamkeit macht mich fertig! Tag 4: Bin wieder an Angroth vorbei gekommen. Konnte sein hämisches Grinsen genau erkennen! Er hält es gar nicht für nötig, mich an zu feuern. Mir egal, selbst wenn, würde ich es nicht beachten. Aber er könnte es wenigstens versuchen... Werde jetzt Schluss machen und ein bisschen weinen. Tag 5: Noch eine schreckliche Entdeckung! Ich hab vergessen, vorher aufs Klo zu gehen. Darf aber nicht anhalten. Hat Angroth verboten. Egal, in spätestens vier Tagen werden mich meine explodierten Nieren eh umbringen. Schreibe jetzt mein Testament. Tag 7: Das Sumpfkraut ist alle! Die Eingeborenen, denen ich mein Problem klar zu machen versuchte, verwiesen mich an Fortuno. Der Wahnsinn hat Methode... Tag 11: Habe Land gesehen! Sehe dauernd Land! Kann kein Land mehr sehen! Soll ich umkehren? Aber wohin? Ich will noch nicht sterben! Ich bin doch noch so jung. Der Lenz meines Lebens liegt doch noch vor mir! Tag 16: Stehe kurz vor dem Wahnsinn. Was mir am meisten zuschaffen macht, sind die schrecklichen Temperaturunterschiede. Hier meist 25 Grad. Im ehemaligen Neuen Lager wahrscheinlich viel weniger... Ich darf gar nicht daran denken. Tag 19: Mal wieder an Angroth vorbei gekommen. Er sieht mich nicht mal mehr an. Er hält es nicht für nötig, mich an zu sehen! Mich. Seinen Schüler! Mich mag eben niemand. Werde jetzt wieder weinen... Tag 21: Wieder eine schreckliche Entdeckung. Ich bin nicht der Erste. Ich bin auch nicht der Zweite. Ich bin, wie immer, das Letzte... Wild hechelnd kam Nemus wieder bei Angroth an. Unglaublich! Er hatte es tatsächlich geschafft. Ohne Pause. Vier Runden! Mit einer Brust, die nicht wusste, ob sie nun wild pumpen sollte, oder ab vor Stolz platzen sollte, stand Nemus vor Angroth. Jetzt würde er nichts mehr an Nemus aus zu setzen haben. Nemus erwartet jede Menge Lob, ob seiner beachtlichen Leistung. Was kam, war viel niederschmetternder: "Und jetzt zu deinem kaputten Schwert..."

Angroth

"... u glaubst allen Ernstes damit trainieren zu können? Was soll das überhaupt sein, eine Waffe? Nunja, man sieht du kannst, wenn du willst, auch mal rennen. Aber diese Waffe übertrifft alles. Ich muss annehmen, da du dies Training trotz allem freiwillig machst, das du ein großer Krieger werden willst. Aber das kommt nicht von Ungefähr. Es ist nicht nur dummes metzeln mit halbganzen Schwerterchen die einem Goblin als Zahnstocher zu klein wären, es steckt Technik dahinter. Versteh das doch, du kannst nicht lernen wenn du keine vernünftige Waffe hast! Nimm also wieder meine Mondklinge, und wehe sie hat einen Kratzer!" Mit diesen Worten deutete er auf das Bastardschwert das er Nemus am ersten Tage noch vor dem Training gegeben hatte. Eilends erinnerte sich der und versuchte das Schwert zu wiegen, scheiterte einige Male kläglich und schaffte es dann den Stahl gerade zu halten. "Hm, du wirst wohl nicht allzu gut mit der Waffe klarkommen, dann machen wir eben Krafttraining, ich besorge dir von Cathal dann ein richtiges Schwert." Die Qual für den faulen Bruder ging also weiter, er durfte Klimmzüge am Baum machen. In seinem Innern wusste Angroth das aus dem Kerl noch was werden könnte sollte er es schaffen sich zu überwinden.

Nemus

mmer und immer wieder schwang Nemus sein Schwert durch die Luft. Er arbeitete sehr fest daran, endlich ein Gefühl für das Schwert zu bekommen. Noch immer lag es wie ein Klumpen in seiner Hand und er fuchtelte damit rum, wie andere mit einem Staubwedel. Kämpfen können würde er so auf keinen Fall. Auch Kombinationen waren für ihn noch in weiter Ferne. "Hältst du es nicht für angebrachter, deinen Einhänder dem Namen entsprechend mit nur einer Hand zu halten?", ertönte es plötzlich. Verwundert sah sich Nemus um. Ein anderer Sumpfler saß gerade auf einem Erdstreifen und sah Nemus belustigt zu. Etwas verärgert ließ Nemus mit der linken Hand los und trainierte unbeirrt weiter. Jetzt fiel es ihm noch schwerer, als vorher, das Schwert anständig zu führen. Ein Schwung und das Schwert verabschiedete sich und kam ein paar Schritt weiter mit einem Klirren auf. Nemus konnte haargenau hören, wie sich sein ungebetener Zuschauer ins Fäustchen lachte. Pampig hob er sein Schwert erneut auf und versuchte weiter zu trainieren. Ein Schwung rechts, dann ein Schwung links, dann wieder rech... "Autsch! Verdammter...". Souverän hatte sich Nemus soeben sein Schwert gegen den Knöchel gehauen. Wild die "Unfallstelle" pustend, hockte Nemus auf dem Boden, während sich sein Zuschauer fast bepinkelte, vor Lachen. Jetzt reichte es Nemus. Er stand hoch, stürmte wutentbrannt auf ihn zu und baute sich, die Fäuste in die Hüften gestemmt, vor ihm auf: "Kannst du mir mal sagen, was das soll?". Nachdem sich sein Gegenüber wieder gefangen hatte, antwortete er Nemus: "Alles cool, Mann. Zieh´n Kreis, Alter... Hier, nimm.". Der Sumpfler heilt Nemus einen Sumpfkrautstängel hin. Nemus war zwar im Training, aber was soll´s? Der Sumpfler entzündete Nemus den Sumpfkrautstängel, jedoch trainierte Nemus lieber währenddessen weiter. Auf einmal war das Schwer auch viel leichter als vorher und Nemus bekam plötzlich die kompliziertesten Kombinationen hin, ohne auch nur annähernd Probleme zu bekommen. Dieses Sumpfkraut war ungemein hilfreich beim Training, befand Nemus. Doch was war das? Nemus konnte genau erkennen, wie etwas im Gebüsch raschelte. Ein genauerer Blick bestätigte Nemus in seiner Vermutung. Ein rosa Knuddelork mit blauem Käppi saß im Gebüsch und beobachtete Nemus. Doch Nemus ergriff die Initiative und sprang mit einem dreifachem Salto hinter den Ork und ließ sein Schwert mir Karacho durch den Kopf des Orks krachen, ohne sich um zu drehen. Seine tat bewundernd drehte sich Nemus um und sah etwas Unfassbares. Der geteilte Ork zerfloss zu einer leckeren Nudelsuppe, die noch brühwarm dampfte. Mmh, lecker, dachte Nemus und griff zu dem beiliegenden Löffel. Doch, beim Schläfer, dieser verwandelte sich plötzlich in einen Lurker, der einen Sattel trug. Es als etwas ganz gewöhnliches hinnehmend, stieg Nemus auf und gab dem Tier die Sporen. Auf Kommando flog es los und landete bald vor einem Schloss. Nemus drückte auf die Hupe, woraufhin ein Ritter über die Burgzinnen schaute. "Wer da?". Nemus antwortete in seiner gewohnt umgangssprachlichen Art: "Oh, werter Herr. So seht ihr denn nicht? Ein tapferer Unkraut-Bekämpfer ist zu eurem Schlosse gezogen, um die Plumpsklos in eurem Hause für immerdar antibakteriell zu reinigen und für keimfreie Frische zu sorgen." - "Wir haben keine Plumpsklos!" - "Nun gut, dann wasche ich euch die Strallenzien!" - "Was immer das ist, das haben wir auch nicht. Wir heißt ihr überhaupt?" - "Ich habe keinen Namen! Ich bin nu ein irrender Reiter!" - "Für mich seid ihr eher reitender Irrer!" - "Oh weh mir! Mich deucht, ich bin durchschaut! Hühaa!" An mehr konnte sich Nemus nicht erinnern. Jetzt lag er hier neben seinem Schwert mit ekelhaften Kopfschmerzen. Er wusste nur noch eins: Es ist wohl besser in Zukunft lieber mit Angroth, anstatt mit Sumpfkraut zu trainieren. Gesagt, getan, machte er sich sogleich auf die Suche nach seinem Lehrer.