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Inhalt 06/03

Arctus und die Wissenschaft
gepostet am 09.05.2003
 
Arctus

unkelnd blaue Augen sahen aus der Dunkelheit auf ihr Opfer. Arctus beobachtete vom Gang aus einen Frosch, der im Hof herumhüpfte. Die zierlich blase Hand, dessen zerbrechliche Knochen fast durch die Haut zu schimmern schienen, bewegten sich vorsichtig aus dem Schatten. Der Frosch, immer noch ahnungslos, hoppelte direkt darauf zu. Ein Schritt zu nah und schon schnellte die Hand nach vorn und schloss sich erbarmungslos um den glitschigen Körper des Tieres. "Hab ich dich!", sprach eine helle Stimme.

Schon eilte Arctus auf sein Zimmer. Die andere zarte Hand umschloss den Türknauf und drehte ihn. Die Tür öffnete sich, nahm wieder ihre frühere Gestallt, als kleiner Baum an, schloss sich wieder und wurde wieder zur Tür. Arctus war im Raum. "Genau wie ich es mir gewünscht hatte.", sprach er zu sich. Auf seinem Schreibtisch lag das Buch zum Sezieren offengeschlagen auf einem Leseständer. Davor ein großes Besteck, voll mit Werkzeugen und auf dem hölzernen Tisch lagen mehrere kleine Nägel. Arctus setzte den Frosch auf den Schreibtisch. Dieser blieb ruhig sitzen, er ahnte ja noch nicht, was ihn erwarten würde. Armes kleines Geschöpf, viel zu hilflos um sich zu wehren.

Irgendetwas packte Arctus fest am Fuß. Es war der Teppich. Der klammernde Griff schmerzte und drohte das kleine Fußgelenk zum brechen zu bringen, doch Arctus wusste was passieren würde. "Geh zum Schrank!", kam die Stimme wieder. Arctus verstand und macht die rechte Türe auf, wo ihm das Skelett den arm mit zwei Wattebällchen entgegenreichte. "Nimm das, um die Leiden zu verringern!" Arctus nahm es und die Tür flog zu. Was sollte er mit den Bällchen machen? Er legte sie neben den Frosch und dieser begann zu wanken und schließlich zur Seite zu kippen. Er war in süßen Träumen, wahrscheinlich in einem Sumpf. Vielleicht in dem Sumpf, den Arctus einst besichtigt hatte? Dort gibt es bestimmt viele Frösche.

Arctus wendete sic nun seiner Aufgabe zu. Er nahm sich die beiden Füße und rammte jeweils einen Nagel in sie und machte sie somit im Tisch fest. Die Arme ebenso. Dann begann er, wie es die Anleitung im Buch vorgab, im Kapitel Frösche sezieren und ausnehmen, mit dem Aufschneiden des Brustkorbes. Das Skalpell drang in das Fleisch ein und ein leichtes Zucken ging durch den Körper des Frosches. Arctus zog die Linie eifrig weiter, um den Brustkorb letzen Endes aufzuklappen und in das Innenleben schauen zu können. Alles funktionierte noch. Die umherhängenden Häute machte er ebenfalls mit den Nägeln fest. Arctus betrachtete eifrig die Innerein, wobei sich manche bewegten. Lunge und Herz waren wohl die größten Aktivisten.
  Nun mussten nach einander die Körperteile des Frosches entweichen. Arctus betrachtete das Herz, das trotz seiner Trennung noch schlug. Unglücklicherweise entglitt es seinen Finger und klatschte auf den Boden. "So ein Mist!", sprach er, machte sich jedoch nicht die Mühe es aufzuheben, sondern beförderte es mittels eines Fußtrittes unter den Schrank.

Nach all den Studien, die eine ganze Menge Zeit in Anspruch genommen hatten, befiel Arctus ein unheimliches Durst und Hungergefühl, was ihn dazu veranlasste seinen Arbeitsplatz zu verlassen. Die Dämonen würden den Dreck schon wegräumen.

Zum Kastell runterhopsend bestellte sich Arctus das Tagesmenü. Unten angekommen erwartete ihn schon sein essen, auf was er sich so freute. Es gab Froschschenkel und ein flambiertes Herz dazu. Arctus wusste diesmal um was es sich bei dem Essen handelte und musste sich fast übergeben. Die Hand vor dem Mund hielt den Aufstoßer vor der Öffentlichkeit fern. Ein Tee würde heute Abend vollkommen ausreichen, für seinen äußerst überstrapazierten Magen. Anscheinend sind Seziererfahrungen nicht überall hin übertragbar, schon gar nicht zum Essen. Arctus nahm seinen Tee und verschwand in der Bibliothek...
 
Maximus und Zavalon beim Stabkampf
gepostet am 28.05.2003
  GlutaeusMaximus

eber die Mauern des Kastells schwirrten ein paar sehr löchrige Flügel mit einem Stachel und einem hohlen Chitin-Körper dazwischen. Die löchrigen Flügel trugen entgegen aller Naturgesetzte zusätzlich zu dem leeren Körper auch noch ein dickes Stück Pergament, das ungefähr soviel wiegte wie der komplette Körper.

Vielleicht funktionierte dieser Transport weil weder die schwarze Brieftaube noch der Beschwörer selbiger irgend-etwas von Schwerkraft und Flugphysik verstanden. Eventuell war aber auch ein Bisschen Magie im Spiel…

In immer kleiner werdenden Kreisen sank die untote Blutfliege in den Innenhof hinab und umkreiste die Esche neben der zwei Männer trainierten. Beide vernahmen das Schwirren der kaputten Flügel und hielten inne in ihren Übungen.

Einer der Magier schien eine eigenartige Faszination für das unästhetischste Transportmittel entwickelt zu haben. Doch das Tier zielte auf den anderen zu. Der Priester zog im letzten Moment den Kopf ein und die Blutfliege flog dicht über sein Haupt hinweg und nagelte das Pergament und sich selber mit Hilfe des Stachels in die Esche. Dann vollführte der Körper noch ein Halbdrehung nach unten und der letzte Funke Energie huschte aus dem untoten Vieh…

Auf der den beiden Übenden zugewandten Seite stand groß in relativ unleserliche Handschrift "Zavalon!"…

Zavalon

avalon stand neben Horaxedus, vollführte seine alltäglichen Übungen um sich fit zu halten, der angenehme Nebeneffekt war, das Lehrlinge so auch etwas lernten und das Zavalon voller Schadenfreude beobachten konnte, dass die Puppe immer traf, wenn sie selbst getroffen wurde. Doch dieser Anblick rief nach einer Weile alte Erinnerungen hervor, schmerzliche...

Plötzlich vernahm er ein leises Surren, naja nicht ganz leise, es hörte sich eher wie ein Buch an, das gerade aufgeschlagen wurde. *surrflatterflatter* BUMM In der Kotzenesche steckte ein großer Stachel! Zavalon zog die-sen sofort heraus und besah ihn sich voller Freude. "EIN STACHEL! Es gibt doch noch Leute die an mich denken und mir nützliche Utensilien schicken wie einen BLUTFLIEGENSTACHEL! Oh Beliar!" Zavalon fiel schluchtzend auf den Boden, küsste ihn und stand aufgeregt wieder auf.

Erst jetzt bemerkte er den Brief, der das eigentliche Present darstellen sollte. Enttäuscht besah der Mentor sich diesen, während Horaxedus kopfschüttelnd, oder, soweit es sein Kopf noch zulies, weitertrainierte. In schön kra-keliger Schrift hatte sein übergeordneter Mitpriester bekundet, dass er von Zavalons Stabkampfkenntnissen wusste und sie gerne testen wollte, vor dem Kastell. Vorfreude machte sich in dem Priester breit.

Schnurstracks marschierte er in Richtung... Refektorium. Ein paar Happen mussten sein, bevor er anfing zu kämpfen.

Dann trat Zavalon auf die Flügelpforte zu, öffnete diese und sah vor sich Maximus... "Spiel mir das Lied vom Brot, Meister! Was ist euer Anliegen?"

GlutaeusMaximus

"espräche sind langweilig." sprach der Hohepriester und wirbelte den Kampfstab durch die Luft. "Lasst uns während der Erklärung etwas Sport machen…"

Aus der wirbelnden Bewegung wurde plötzlich ein Schlag, doch bevor der Stab die Schulter des Priesters treffen konnte befand sich der zweite Kampfstab im Weg. Schnell schlug Maximus mit dem unter zu, doch auch der andere Stab hatte zwei Enden…

"So redet es sich doch viel angenehmer." sprach Maximus während er geschickt den Schlägen Zavalons aus-wich. Es brachte einige Vorteile mit sich Meister der Körperbeherrschung zu sein…

"Die zweite Stufe meiner Ausbildung fand ein abruptes Ende und ich wurde um meine Prüfung betrogen." Der Satz wurde von einem knackenden Schienbein untermalt. Maximus entschied das er sich besser etwas auf den Kampf konzentrieren sollte und schwieg erstmal…

  Zavalon

emein...Da will man sich auf ein nettes Gespräch einlassen vor dem Kampf, und schon kommt ein Stab angeschnellt, doch so war es. Nun jedenfalls lauschte Zavalon Maximus, der sich gar nicht schlecht machte, obwohl es doch ein bisschen Gewöhnung benötigte, die Tricks zu beherrschen wie er es tat.

Nun ergriff der Mentor das Wort. "Ich musste kurzfristig meinen Lehrer wechseln, aber ich habe viel gelernt und wie ich sehe, ihr auch! Das wichtigste ist es fast immer in Ruhe zu kämpfen, Stück für Stück." Bei den letzten drei Wörtern wurden die Schläge Zavalons immer Härter, so das der Stab des Maximus zu zerbarsten schien.

Doch sofort wendete sich das Blatt wieder und Zavalon hatte einen Stab am Hals. Benommen taumelte er einige Meter zurück, bevor er sich wieder fing und zum Angriff überging. Ein scheinbar unvorsichtiger Schritt, eine Drehung und Schlag...

GlutaeusMaximus

nd der Hohepriester fühlte sich wieder etwas sicherer. Somit konnte er seine Geschichte fortsetzen: "Von einem Tag auf den anderen war der Schattendämon - Autsch - verschwunden" Maximus rieb sich den linken Arm und sprach mit zusammengebissenen Zähnen weiter: "und es gab kein Training mehr. Den Parcour im Übungsraum" und da war der Konter, um ein Haar hätte Zavalon das Gleichgewicht verloren dank eines unerwarteten Schlages in die Kniekehle. "konnte ich irgendwann" Maximus riss an seinem Stab den Zavalon plötzlich gepackt hatte "auswendig und so ging nichts mehr weiter in meiner Übung." Während der Hohepriester erstmal wieder auf Dis-tanz ging um Luft zu holen mutmaßte er: "Ich glaube Don steckt hinter dem Verschwinden" Block "des Schattendämons… Na ja, zwischendurch hatte ich mehrmals die Gelegenheit meine Fähigkeiten in der Praxis zu testen und zu erweitern." Dann duckte sich der Magier schnell und entging somit gerade noch einer Platzwunde an der Schläfe…

Zavalon

"ch habe" Donk "aaah ... noch nicht viel" Strutsch "...mit Don-Esteban zu tun gehabt, außerdem mochte ich Ve-getarier noch nie"
Der Kampf war inzwischen immer unkontrollierter geworden. Keuchend sprachen die beiden miteinander, wäh-rend sie sich gegenseitig immer mehr ledierten. "Schluss!" Erschöpft sanken beide gen Boden. "Ich habe" Hechel "...Euer potenzial zu spüren gekriegt. In euch steckt ein Meister des Zahnstoch... Stabkampfes. Auch wenn ihr nie mein Schüler wart, habt ihr euer Können bewiesen!" Lasst uns nun etwas speisen.

Langsam erhob sich Zavalon und deutete Maximus an, ihm zu folgen. Als sie das Refektorium erreicht hatten, glitt ein erleichtertes Stöhnen über Zavalons Lippen. Humpelnd nahm er Platz...

GlutaeusMaximus

aximus lies sich dicke auftragen. Er hatte seit Ewigkeiten nicht mehr im Refektorium gespeist. Und es würde wohl auch noch eine ganze Weile dauern bis zum nächsten Mal…

Während des Essens verglichen die beiden Priester ihre Blessuren. Zavalon hatte eindeutig die schöneren blau-en Flecken. Der am linken Oberarm zum Beispiel hatte die Form einer Frau in aufreizender Pose. Na ja, es konn-te auch ein Hund sein der sich auf dem Rücken wälzt, aber an Hunde haben beide beim analysieren nicht ge-dacht. Maximus übertrumpfte die Tätowierung mit einer Platzwunde an der linken Schläfe von der aus noch im-mer Blut auf den scharfen Moleratbraten tropfte. So ging wenigstens nichts verloren dachte Maximus und biss herzhaft zu.

Zavalon entdeckte indessen das er Hänschenklein mit seinen beiden Kniescheiben knacken konnte und war so vertieft ins komponieren neuer Melodien, das er glatt das Essen vergaß. Maximus konnte das nicht auf sich sitzen lassen und drehte seinen kleinen Finger um 270 Grad. Beim ersten Mal knackte das noch, aber danach ging ihm das locker von der Hand. Nach dem zehnten Mal schaffte er sogar eine komplette Umdrehung.

Der Priester überlegte kurz und leckte sich dann demonstrativ einen Tropfen Soße vom Ellenbogen ab. Maximus grübelte noch lange wie sein Kollege das geschafft haben mochte. Weder die Zunge war länger geworden noch der Unterarm kürzer… Musste irgendetwas mit einem zusätzlichen Gelenk zu tun haben.

Der Hohepriester verabschiedete sich und versuchte auf dem Weg nach draußen krampfhaft seinen Ellebogen mit der Zunge zu erreichen. Dadurch lief er mehrmals gegen irgendwelche Wände, doch der Erfolg blieb aus…