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Bloodflowers
ähnend
lag Bloody zwischen den Feldern und schnüffelte, denn ein eigenartiger
Geruch schwebte hier herum.
"Was riecht denn hier so eklig?" fragte er sich und konnte
sich den Geruch absolut nicht erklären.
Ein Bauer, der zufällig in der Nähe arbeitete lachte leise
auf, als er das Selbstgespräch des Söldners hörte.
"Was gibt's denn da zu lachen?"
"Nun... du hast hier auf den Feldern übernachtet... heut morgen
wollten wir hier in Ruhe arbeiten und du hast hier gerazzt. Da dachten
wir..." wieder lachte der Bauer "... wir verpassen dir nen
Denkzettel und haben dich mit Gülle überschüttet!"
lachend machte sich der Bauer dann schnell vom Acker, im wahrsten Sinne
des Wortes.
"Schöne Bescherung!" fluchte Bloody und erhob sich dann,
er würde sich jetzt erstmal gründlich im See waschen gehen.
Nach einiger Zeit war er wieder frisch und sauber und erinnerte sich
dann an seine eigentliche Aufgabe. Er wollte mal schauen was die Fremden
da trieben, nach der Sache mit Grom war Vorsicht besser als Nachsicht.
Leise ranpirschen und Deckung suchen, Dinge eben die beim spionieren
beachtet werden sollten, waren hier nicht möglich. Der Steinkreis
befand sich nämlich auf einer leichten Anhöhe, außerdem
war das Getreide schon längst geerntet. Also ließ Bloody
es gleich sein und schlenderte gemütlich und halbwegs unauffällig
zu den Fremden die damit beschäftigt waren ihr Lager aufzubauen.
Besonders interessant fand Bloody die Zelte an denen ein "Betreten
verboten!" Schild angebracht war. Und da alle so beschäftigt
mit dem Aufbau der Bühne waren, konnte Bloody sich ungehindert
reinschleichen.
In dem Zelt war es dämmrig und die Luft könnte auch frischer
sein.
"Hallo Kleiner, du riechst so gut, wo steht dein Bett!" eine
kräftige Frauenlache folgte.
"Haha, ja ich weiß das ich nach Gülle stinke... außerdem
hat der Witz nen Riesenbart!" beim betrachten der Frau allerdings,
blieb dem Söldner spontan das Herz stehen. Denn er erkannte das
nicht nur der Witz... sondern auch die Frau... nen Riesenbart hatte.
"Was, wer bist du denn?" stotterte Bloody und konnte kaum
glauben was er da sah.
"Ich bin die bärtige Frau!"
"Das sehe ich, aber hast du auch einen Namen?"
"Der spielt keine Rolle, komm doch einfach mal in meinen Käfig,
wir könnten uns ein wenig amüsieren, die Ausstellung geht
erst morgen los, genug Zeit also." die Frau zwinkerte dem Söldner
zu und strich sich durch ihren Bart. Ein abnormaler Anblick, der Bloody
ein wenig zurückweichen ließ. Dabei hatte er ja schon einiges
erlebt, aber das war dann doch zuviel.
Die Frau verlor nach einiger Zeit das Interesse an dem Söldner
und räkelte sich ein wenig auf ihrem Käfigbett. Und auch Bloody
schaute sich ein wenig um. Im nächsten Käfig hockte in einer
Ecke im Zwielicht, eine riesige Fliege.
"Wusste gar nicht das Fliegen so groß werden!" meinte
Bloody, als auf einmal die Fliege nahe ans Gitter kam und summte:
"Ich sehe dich, ich sehe dich...summ!" wieder so ein Schock
für den Söldner, die Fliege hatte nur ein Auge, das dafür
aber riesig war.
"Ich sehe dich, ich sehe dich..." immer wieder quasselte die
Fliege davon, hatte sie etwa Angst nicht sehen zu können oder warum
teilte sie es Bloody dauernd mit das sie ihn sah?
Kopfschüttelnd ging der Söldner zum nächsten Käfig.
Zwei Männer die zusammen gewachsen waren, saßen auf dem Bett
und schauten bedröppelt drein.
"Was ist mit euch passiert?"
"Dieser Mistkerl..."
"Wer? Warum? Wieso?" fragte Bloody.
"Dieser Mistkerl... er hat uns verzaubert... habe schreckliche
Bindungsängste und nun bin ich so fest an jemanden gebunden und
zwar für immer..." weiter konnte der Mann nicht mehr, schluchzend
fing er an zu weinen.
Bloody hätte bei der tragischen Komik beinahe losgelacht. Allerdings
hinderte ihn sein Taktgefühl daran. Mit einem "Wird schon
wieder!" wanderte er weiter zum nächsten Käfig.
Ein scheinbar normaler Mann lief im Käfig auf und ab.
"Hallo, warum bist du hier drin?"
"Du stinkst nach Schweinemist!" antwortete der Mann. Bloodflowers
war über die Unfreundlichkeit ein wenig erbost und antwortete ebenso
unfreundlich zurück:
"Leck mich doch!"
Der Mann funkelte den Söldner böse an und Bruchteile von Sekunden
später, schnellte aus dem Mund des Mannes eine lange Zunge, welche
sich um Bloody's Hals schlang und ihm die Luft abschürte. Röchelnd
ging der Söldner zu Boden und probierte die überlange Zunge
von seiner Kehle zu bekommen. Doch da hatte er keine Chance. Lachend
sprach der 'Zungenmann':
"Iff bin GECKO!!!"
Langsam wurde ihm schwarz vor Augen, er fühlte wie die Kräfte
schwanden. Verzweifelt probierte Bloody seinen Dolch hervorzuholen.
Doch durch Panik und fehlendem Sauerstoff war das keine leichte Sache.
Mit letzter Kraft schaffte er es und allein das Risiko das dem Gecko
die Zunge abgeschnitten werden könnte reichte aus. Blitzschnell
zog Gecko seine Zunge wieder ein.
Hustend und total verängstigt sprang Bloody auf und rannte aus
dem Zelt, dabei stieß er fast einen komischen bleichen Kerl um
der gerade das Zelt betrat. Doch das war ihm egal, nur schnell weg von
hier.
Am Hof angekommen gönnte Bloody sich eine Verschnaufpause. Er
zitterte am ganzen Körper. Der Schreck war dem Söldner ganz
schön in die Glieder gefahren. Sein Herz klopfte noch immer wie
wild als er von einem Bauern angesprochen wurde:
"Schmok, der Wirt, sucht dich! Er ist hinter dem Handelszentrum!"
sofort verschwand der Bauer wieder und Bloody ging los um den Wirt aufzusuchen.
Angekommen sprudelte es auch sogleich aus Blood heraus:
"Du Schmok... diese Fremden sind schrecklich, da gibt es Gestalten
die sind nicht normal. Und ich glaube ich habe nicht mal die schlimmsten
gesehen." ...
Schmok
"oah
Bloody, ich hab dir schon tausend mal gesagt, du sollst nicht zugekifft
in die Schürferhütte gehen. Jedes Mal erschreckst du dich
und wunderst mir die Ohren voll" - "Nein, diesmal war's anders,
ich war in dem Zelt, das seit ein paar Tagen auf den Feldern steht."
- "Welches Zelt?" - "Das große bunte, mit den Fahnen
dran. Wo so voll viele Viecher drin sind. Da is ne fette Frau mit Vollbart,
zwei zusammengeklebte Heulsusen und ein Typ mit ner ellenlanger Zunge!"
- "Sag ich doch: Schürferhütte...".
Aber nachdem Bloody fertig war mit Hyperventilieren (Schmok half mit
ein, zwei Ohrfeigen nach...), wandte sich Schmok mit einem neuen Begehr
an Bloody: "Weißt du, Gorr meinte vor ein paar Monaten, ich
solle ihm ein wenig Schwarztrollfell besorgen. Ich habe mir bei Linkyzon.de
Material für eine Schwarztrollattrappe bestellt. Wenn du mir hilfst,
sie zusammenzubauen, dann kannst du mitkommen und wir teilen den Gewinn,
einverstanden?" - "Hört sich gut an." - "Juti,
dann lass mal loslegen, das Holz hab ich schon von ein paar Leuten zuschneiden
lassen, wir brauchen es bloß noch behelfsmäßig zum
Grundgerüst zusammenfriemeln. Wenn wir das haben, dann brauchen
wir er nur noch mit Fell überhängen und das festbinden. Zu
guter Letzt wird alles bemalt und mit in paar anderen Sachen dekoriert.
Ich hab alles so konzipieren lassen, dass wir die Teile auseinander
nehmen, von ein paar Arbeitern zum Ort des Geschehens bringen lassen
und es dort wieder zusammenbauen können. Ein paar der Arbeiter
helfen uns auch jetzt schon beim Zusammenbau.".
Dann machten sich Schmok und Bloody ans Werk, indem sie sich jeweils
einen Hammer und eine Säge griffen... und damit die Helfer zur
Arbeit trieben.
Shav´oul
it
einem Ächzer bückte sich der Magier und Direktor diese kleines
Ensembles Shav´oul unter dem Vorhang der Tür zu den "Mitarbeiter-Aufenthaltsräumen"
hindurch. Hier, in einem eigens vom Rest des großen Zeltes abgesäumten
Raumes, standen die Käfige, in denen Shav´ouls grässliche
Geschöpfe eingepfercht waren. Shav´oul ging ein paar Schritte
in den Raum hinein und zählte, so wie immer alle nach. Hinter ihm
kam ein weiterer namenloser Helfer in den Raum, der eine große
Kiste trug. "Alles klar - sie sind vollzählig, du kannst ihnen
ihr Essen geben."
Holk bekam sein Essen wie immer zuerst. Er war zur Zeit Shav´ouls
Liebling. Noch, wohlgemerkt. Denn im Moment waren die Besucher Shav´ouls
Show immer noch am Begeistertsten vom Holk. Denn wann sah man schon
mal ein großes grünes Monster, akrobatisch wie muskulös
begabt, dass Kunststückchen vollführte?
Nicht sehr oft, es sei denn ein Paladin litt an einer Lebensmittelvergiftung,
lief grün an, kotzte das Rathaus und sich selbst voll und purzelte
danach vor Schwäche der Nase lang hin. Aber so was kam ja zum Glück
nur sehr sehr selten vor.
Der Gecko aß sein Essen wie immer gleich aus der Hand des Helfers,
indem er seine Zunge nutzte um das Mahl schon von weitem zu verputzen.
Benson&Hedges dagegen, stritten sich wiedermal ums Essen:
"Das ist meine Keule!"
"Nein, meine!"
"Stimmt nicht, er hat sie mir gegeben!"
"Na und... das ist schließlich auch meine Hand!"
"Nun ist gut, jeder kriegt eine Keule, ich bin ja nicht so!"
funkte der Direktor dazwischen und beendete den Streit, er hätte
allerdings auch andere Mittel gehabt die beiden zum Schweigen zu bringen.
Aber noch nicht, erstmal die Aufführungen hier und in Khorinis
abwarten. Wenn's nicht lief konnte er die 'zwei' dann immer noch entsorgen!
Und so aß jeder der Monstrositäten sein Essen mehr oder
weniger laut. Einzig Holk hockte in der Ecke seines Käfigs und
rührte sein Essen nicht an. Shav´oul trat näher an den
Käfig heran. Lag seiner Hauptattraktion irgendwas auf dem Herzen?
Nicht das es den Direktor ernsthaft interessieren würde, aber die
Vorbereitungen waren fast fertig, bald würden die Aufführungen
beginnen, so einen Ausfall konnte er sich da nicht leisten.
"Was hast du?" fragte er den Holk.
Doch die arme Kreatur reagierte nicht, man sah nur die dunklen Umrisse
seiner monströsen Gestalt in der hinteren Ecke des Käfigs.
Kurz nur funkelten seine Augen den Direktor böse an, ja sie leuchteten
fast gelblich auf. So als wäre Holk eine Bestie, ein Raubtier was
töten wollte.
Dann drehte Holk dem Direktor den Rücken zu, und aß endlich
seine Fleischkeule.
Etwas verwirrt verließ Shav´oul das Zelt der Monster und
koordinierte die abschließenden Aufbauarbeiten. Dabei bemerkte
er eine Magd die auf einem der Feldwege stand. Etwas schüchtern
hielt die Frau die Arme vor der Brust zusammen. Mit einem charmanten
Lächeln lief Shav´oul auf die junge Frau zu:
"Einen wunderschönen guten Tag, schönes Kind! Interessiert
ihr euch für die Aufführungen?" schmeichelte der Mann.
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"Ja... nein... ich meine,
Verzeihung ich war nur neugierig!"
"Ihr braucht euch nicht zu entschuldigen, wisst ihr, ich will die
Leute unterhalten. Ihnen Spaß schenken in einer ansonsten trostlosen
Welt und wie es aussieht wollt ihr diesen Spaß haben. Nehmt einfach
diese Freikarten und besucht unsere Ausstellungen!" er holte flink
ein paar Karten aus seiner Jackentasche und reichte sie der Magd.
"Danke!" sagte die junge Frau leise.
"Es war mir ein Vergnügen schönes Kind!" mit einem
Handkuss und einer Verbeugung verabschiedete sich der aalglatte Shav´oul
und schlenderte zurück in sein Zelt.
Zurück blieb eine beeindruckte Magd, einen so charmanten Mann
hatte das Bauernmädchen noch nie getroffen. Kein Wunder, wenn man
sich nurmal die Söldner anschaute die hier hausten. Die waren in
der Entwicklung noch vor dem Neandertaler stehen geblieben. ...
In der Zwischenzeit führen die beiden einen Wettkampf mit ballähnlichen
Gegenständen aus. dabei führt ein fehlgeleiteter Kürbis
zur kurzzeitigen Abwesenheit der beiden
Bloodflowers
ein
Bewusstsein erlangte der Söldner in einem schwummrigen Zelt wieder,
neben ihm lag Schmok der soeben die Augen aufschlug.
"Wo sind wir?" fragte Bloody.
"Weiß nich, aber hier riechts nach Kürbis!" meinte
der Wirt und im nächsten Moment ertönte die Stimme des Shav´oul,
zu sehen war er allerdings nicht.
"So ihr zwei, ich stelle euch zwei einfache Fragen. Und wenn ich
mit eurer Antwort nicht zufrieden bin, dann werdet ihr demnächst
nicht mehr zufrieden mit eurem Äußeren sein!"
Dann war wieder alles ruhig.
Eine Weile trauten sich die beiden nichts zu sagen, dann jedoch fingen
sie an leise zu flüstern:
"Der will uns bestimmt die Nasenhaare rasieren!" flüsterte
Blood ängstlich.
"Ne, der steckt uns bestimmt in so Miliz-Waffenröckchen!"
entgegnete der Wirt.
"So grausam wird der doch nicht sein, oder?"
Schmok zuckte mit den Schultern bevor er antworten wollte, doch dann
konnten die beiden auch schon wieder die Stimme Shav´ouls vernehmen.
"Also gut, ich frage euch nun... hey so war das aber nicht geplant!"
die bisher ruhige Stimme schlug in einen bösen Ton um. Denn einige
Augenblicke vorher, hatten die zwei Lees begriffen(mehr instinktiv)
das es besser wäre zu verschwinden. Warum hatte er die beiden nicht
auch gefesselt? Selber Schuld!
Bloody und Schmok rannten um ihr kümmerliches Leben, doch die
äußere Umgebung hatte sich etwas verändert. Mittlerweile
hatten die Bühnenarbeiter der Ausstellung einen Holzlattenzaun
um das Gelände gezogen. Es gab zwar ein Eingangstor, doch der aus
dem Zelt(aus dem kurz vorher die Lees gerannt kamen) stürmende
Shav´oul , befehligte seine Helfer den Eingang zu bewachen:
"Lasst keinen raus oder rein!!!" brüllte der Direktor
seinen Leuten zu. Jetzt saßen Bloody und Schmok aber wirklich
in der Patsche. Doch die zwei wären keine echten Söldner,
wenn sie das überhaupt wahr nehmen würden. Nein für Schmok
und Bloody war die Sache sonnenklar.
Schmok: "So schlecht ist unsere Situation gar nicht!"
Bloody: "Eben, komm ich weiß wo wir uns verstecken können!"
die zwei schlichen hinter einigen Kisten entlang und erreichten das
ominöse VERBOTENE ZELT.
"Wieso denn gerade da drin?" fragte der Wirt etwas verständnislos.
"Na weil da 'Betreten verboten!' dran steht, da geht keiner rein!"
da Bloody von seinem Plan ziemlich überzeugt war, duldete er keine
weiteren Widerworte und betrat das Zelt.
"Hier ich glaube der letzte Käfig ist leer, da können
wir uns drin verstecken!" vermutlich konnte Schmok, spätestens
jetzt, den Vorteil von Bloodys Plan beim besten Willen nicht mehr nachvollziehen.
Vermutlich konnte das nicht mal Bloody selbst. Im hinteren Teil des
Zeltes war es so stockfinster das Blood eine Weile brauchte um überhaupt
den Dietrich ins Türschloss zu bekommen. Dann fummelte er ein wenig
herum und das Schloss sprang mit einem leisen Knacken auf.
Der Dieb grinste hämisch und wollte Schmok gerade den Vortritt
lassen, als ein ohrenbetäubendes Brüllen ertönte und
die beiden von etwas dunklem und schwerem umgerissen wurden.
"Der Käfig war wohl doch nicht leer!" stellte Schmok
fest. Beide sahen sich danach ratlos an, wie es aussah hatten sie da
gerade etwas gefährliches auf die Menschheit losgelassen. ...
Shav´oul
rgendwo
hier mussten sie doch sein. Sie konnten nicht weit gekommen sein. Immerhin
war das Festgelände nicht sonderlich groß gewesen. Mal sehen,
dacht Shav´oul, Hier gab es vier Zelte. Im Ersten, dem Probenzelt,
hatte er gerade erst die beiden Söldner bringen. Nicht mal solche
Idioten wären blöd genug, geradewegs dahin zurück zu
rennen, wo sie herkamen. Obwohl, eigentlich... egal, gehen wir einfach
mal nicht davon aus! Das zweite Zelt wäre das Vorstellungszelt,
da Shav´oul gerade davor stand, sollte dies auch nicht der Fall
sein. Als Nächstes wäre da das Privatgemach Shav´ouls.
Wenn sie da hineingegangen wären, hätten sie schon gemerkt,
was sie davon gehabt hätten...
Bliebe also nur noch das "Mitarbeitergemach". Wieso eigentlich?
Also setzte sich Shav´oul in Bewegung, das schwarze Zelt stand
direkt neben dem Festzelt. Sicherlich hatten sie sich dort in irgendwelchen
dunklen Ecken versteckt und arteten geradezu auf ihren Henker. Der Magier
ließ schon mal seine Finger knacken, die schon mit einem seltsamen
grünen Schimmern leuchteten. Shav´oul schob den Eingangs-Vorhang
zur Seite und rief: "Kommt sofort raus, sonst wird ich richtig
ungemütlich und werde euch...". Weiter kam Shav´oul
nicht, denn etwas großes Grünes rannte ihn über den
Haufen, hinaus unter den freien Himmel. Das war doch nicht etwa...!?
Blitzschnell drehte sich Shav´oul um und verfolgte den schnellen
Schatten mit den Augen. Dieser hüpfte und sprang noch ein paar
Mal durch die Gegend und setzte sich dann auf einen Stützpfeiler
des Festezeltes. Tatsächlich - es war Holk! "Komm da sofort
runter, Holker! Zurück in den Käfig! Aber ein bisschen plötzlich!".
Die grüne Gestalt sah Shav´oul nur dumm an und fragte: "Was
sonst?" - "Sonst... sonst... werd ich dir etwas sehr Hässliches
antun!". Holk lachte kurz auf und streckte dem Magier die Hand
frontal entgegen und antwortete gelangweilt: "Red mit der Hand!
Der Kopf hört nicht mehr zu...". Dann sah sich Holk kurz um
und sprang mit einem beachtlichen Satz auf den Lattenzaun und von da
aus in die Freiheit.
Shav´oul konnte es nicht fassen... Seine beste Attraktion...
einfach fort! Jemand musste dafür büßen... und zwar
schnell! Und Shav´oul wusste auch schon wer!
Mit schnellen Schritten ging er ins das Zelt, in dem seine Kreaturen
auf die Vorstellung warteten. Ebenso schnell führten ihn seine
Schritte zum Käfig des Holk. Doch wider Erwarten war der Käfig
nicht leer - die beiden Gesuchten saßen darin! Über Shav´ouls
Gesicht zauberte sich ein entmenschtes Grinsen...
Der Eine, stämmigere sprach, gelangweilt mit den Händen klatschend
zu seinem Freund; "Ja super! Von wegen tolles Versteck!".
Dann verpasste er ihm noch eine Pocke und Shav´oul konnte sprechen:
"Ihr macht es mir wirklich sehr einfach. Was ich versäumte
holt ihr jetzt nach? Sehr schön! Dann lasst uns anfangen!"
Unter den verwunderten Gesichtern der Lees begann Shav´oul mit
seinen grün leuchtenden Fingern in der Luft zu malen. Seinen Fingern
folgte ein langer grüner Schweif, der damit kryptische Zeichen
in der Luft malte, die immer grüner wurden, bis Schmok und Bloodflowers,
so geblendet waren, dass sie die Augen schließen mussten. Der
Schimmer verschwand und die Lees öffneten verängstigt aneinander
gedrängt wieder ihre Augen.
...und Shav´oul öffnete unter den verdutzten Blicken der
Beiden die Käfigtore: "Jetzt seid ihr frei!"
Bloodflowers
rgendwas
an dem kongenialen Plan schien nicht geklappt zu haben. Im Gegenteil,
die zwei saßen in einem Käfig, in dem sie sich selbst reingesperrt
hatten, und schauten den Direktor treudoof an. Alles nur Schuld dieses
Monsters!
Sie hatten es befreit, ja sie hatten wahrscheinlich ein gutes Werk getan,
in dem sie eine der armen Kreaturen die Freiheit geschenkt hatten. Doch
leider bezahlten sie dafür einen hohen Preis.
Der Käfig ging auf und die beiden spazierten hinaus. Schmok ging
auf beiden Beinen voraus, und wie selbstverständlich folgte Bloody
auf allen Vieren. Moment... warum auf allen Vieren?
Shav´oul: "Ich habe euch verzaubert weil ihr Holk, meine
Hauptattraktion zur Flucht verholfen habt! Der Zauber wirkt wie folgt.
Je näher ihr Holk kommt, desto weniger verändert ihr euch,
wenn der Abstand größer wird, dann werden auch eure Körper
sich immer mehr verwandeln! Wenn ihr Holk zurückbringt wird der
Zauber aufgehoben. Eure einzigste Chance auf Heilung, also nehmt sie
wahr! Keine andere Magie kann euch sonst heilen, damit wir uns richtig
verstanden haben!" der Direktor machte auf dem Absatz kehrt und
verließ das Zelt.
Erst jetzt fanden die beiden Gelegenheit sich selbst anzuschauen.
"Oh mein Gott... das kann nicht wahr sein!" wimmerte Bloody.
Er hatte sich im Schneidersitz hingesetzt und starrte seine "Hände"
an. Denn statt Händen hatte Bloody FÜßE!!! Quasi eine
Verfußung der Hände!!! Einfach grausam!!!
Schmok: "Ähm... so wird's schwierig für dich nen Traumruf
zu halten, oder nen Bierkrug!" grinste der Wirt.
Daraufhin wimmerte der Söldner noch mehr und meinte pampig:
"Ja, schau dich an!" ...
Erstellt von Schmok on 06.09.2003
Ja, wie sah Schmok denn aus? Schnell sah Schmok an sich hinunter, doch
er konnte nichts erkennen. Seine Hände, seine Füße,
alles wie früher. Schnell sah Schmok Bloody wieder an: "Was
is denn?". Doch der Söldner grinste nur debil. "Jetzt
reicht's!", sprach Schmok, "Ich lass mich doch nicht von dem
Typen veräppeln! Nur weil der son bissl in der Luft rumfuchtelt,
lass ich mir doch hier keine Paranoia einbrocken!". Schmok schwang
seinen Kopf zum Ausgang, dachte nach und strich durch seine mächtige
buschige Haarpracht. Moment. Buschig? Mächtig? Haare? Ein gellender
Aufschrei entfuhr Schmoks Lippen, als sich Bloody komplett lachend über
den Boden rollte. "Meine schöne Glatze! Meine Glatze is weg!".
Dem Herzinfarkt nahe rannte Schmok nach draußen, hinaus aus dem
Festgelände, zur ersten Wasserlache, die er sah, und bückte
sich über das Wasser. Da sah er dann das Grauen in Person! Einen
Afro in XXL...
Als Schmok wieder zu sich kam, stand Bloody schon über ihm und
grinste irgendwie immer noch so dämlich. Schmok hoffte zwar im
ersten Moment noch, dass das alles nur ein böser Traum war, doch
Bloody Füße an den Armen ließ Schmok fluchend hochfahren.
"Scheiße ey! Der Typ hat uns echt verzaubert!" - "Ja...
und nun?" - "Er meinte wir sollen diese entlaufene Etwas wieder
einfangen!" - "Haben wir ne Wahl?" - "Ja, wir könnten
dem Arsch solange auf die Finger hauen, bis er uns wieder zurückverwandelt!"
- "Wie soll er denn mit verkloppten Fingern zaubern?" - "...
Ich hasse dich und deine Logik! Hab ich das schon mal erwähnt?"
- "Ja. Jeden Abend mindestens sechs Mal... Moment mal, die Verzauberung
ist wieder weg!"
Doch plötzlich wurde das Gespräch unterbrochen, als Bloody
etwas rascheln hörte. Es war in einem Busch im Unterholz des Waldes,
nahe der Stelle, an der Schmok und Bloody standen. Leise pirschten sich
die beiden Söldner an den Busch heran, um den ungebetenen Gast
zu vertreiben.
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