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Ln: "Gehn wir."

Mit diesen Worten spazierte das Pärchen von dannen und verschwand im Wald.

Das einzige was sie hinterließen war der Wunsch sie zu töten.


Lehna

in kleiner Vogel sang sein monotones, sich ständig wiederholendes Lied, der Wind säuselte in den Kronen der Bäume. Etwas weiter entfernt stieß ein Käuzchen seinen klagenden Ruf aus, das silbrige Mondlicht brach zwischen der dünnen Wolkendecke hervor und tauchte den alten Steinkreis in seinen kalten, grauen Schein. Eine Grille zirpte einen Moment lang und verstummte wieder. Wieder ertönte der leise, traurige Ruf des Käuzchens, wie ein letzter Abschiedsgruß klang er...
Unterlegt wurde die Geräuschkulisse von einem verzweifelten Wimmern. Lehna hockte zusammengesunken auf dem Boden, ihre Hände waren noch immer an den Baum gefesselt. Sie schluchzte hilflos, versuchte irgendwie zu begreifen was da gerade geschehen war, doch sie konnte es einfach nicht fassen. Es musste ein Traum sein, nur konnte sie nicht aufwachen, warum konnte sie nicht aufwachen, damit alles vorbei war, damit Sara noch lebte.
Heiße Tränen liefen Lehnas Wangen hinunter, sie konnte es einfach nicht begreifen, sie wollte es nicht begreifen. Das durfte nicht sein... Es war ein Traum, ganz bestimmt, ein widerlicher Traum...
ABER WARUM WACHTE SIE DANN NICHT AUF?
Verzweifelt, flehend sah sie zum Mond auf, als könnte dieser ihr helfen. Doch sein Licht war silbern wie eh und je, sein kalkweißes Gesicht blieb rund und ausdruckslos. Lehna ließ den Kopf wieder sinken, während sie von Weinkrämpfen geschüttelt wurde. Immer wieder wanderte ihr Blick zu Saras Leiche, die reglos und blutverschmiert nur ein paar Meter weiter im Gras lag.
Er tötete Sara, ohne Grund, mit einem Lächeln im Gesicht war sie gestorben, da es zu schnell ging. Viel zu schnell."
Lehna krümmte sich zusammen und zerrte an ihren Fesseln, sie war kaum noch in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. Sie hatte panische Angst, war hilflos und verzweifelt, schockiert, konnte es einfach nicht glauben. Wer tat so etwas? Welcher normale Mensch tat so etwas?
Warum konnte es nicht einfach aufhören, warum konnte sie nicht einfach aufwachen, feststellen, dass sie neben Esteron im sicheren Lager schlief und das alles nur eine Szene war, die ihr Gehirn aus irgendwelchen masochistischen Gründen hervorgebracht hatte? WARUM? Sie hasste die Frage nach dem Warum. Nie bekam sie eine Antwort darauf...
"Helft mir doch... bitte..."
Ihre Worte waren kaum mehr als ein unverständliches Flüstern, wer sollte sie hier draußen auch hören? Sie war allein... Schon wieder allein...
Fast ohne es zu merken zerrte sie weiterhin an ihren Fesseln, aber diese ließen sich davon nicht beeindrucken. Wo war Esteron? Warum hatte sie nicht auf ihn gehört und sich einfach eine Pause gegönnt? Aber... Früchte sammeln... Was konnte da schon passieren...
Es konnte nicht wirklich sein. Wenn sie von ihrem Baum loskam und zu Sara ging, dann würde sich diese Sicher als Täuschung entpuppen, zerplatzen wie eine Seifenblase und nie existiert haben.
Erfüllt von neuer, verzweifelter Hoffung verrenkte sich Lehna ein wenig, bis sie einen ihrer Dolche zu fassen bekam. Ihr war vollkommen klar, dass Sara echt war - und doch wollte sie es nicht glauben. Sie musste herausfinden, dass es nicht stimmte...
Es war nicht einfach, doch letztendlich gelang es ihr, mit dem Dolch an ihren Fesseln zu schneiden. Diese wollten zuerst nicht nachgeben, doch Lehna ließ nicht locker. Sie musste diese Lüge enttarnen, denn es musste eine Lüge sein, es musste einfach eine Lüge sein...
Mit einem trockenen Knirschen riss das dünne Seil. Lehna brauchte einen Moment um zu realisieren, dass sie frei war, dann erhob sie sich langsam. Ihre Beine fühlten sich an als wären sie aus Pudding, sie drohte jeden Moment zu stürzen, während sie vorsichtig, fast ängstlich auf Sara zutappte.
Neben der toten Amazone angekommen, ließ sich Lehna kraftlos auf die Knie sinken. Zögerlich streckte sie ihre Hand nach der, der toten Frau aus, hoffte, Sara würde ihre eigene Hand heben und Lehnas nehmen.
Doch ihre Hoffnung erfüllte sich nicht.
Sie zuckte fast zurück, als ihre Finger die kalte, nicht mehr durchblutete Haut ihrer Gefährtin berührten. Weder rührte sich Sara, noch zerplatze sie wie eine Seifenblase.
Sie war real. Es war wirklich. Es war alles wirklich...
Lehna vergrub ihr Gesicht in den Händen und weinte völlig geschockt und ratlos...

Die junge Frau wusste nicht, wie lange sie neben Saras Leiche gesessen und geweint hatte. Vielleicht waren es Minuten gewesen, vielleicht Stunden. Aber es hatte sich nichts geändert. Sara war tot, tot.
Lehna nahm die enge schwarze Lederrüstung zur Hand, die neben Saras Körper im Gras lag, und richtete die Tote in sitzende Position auf, begann sie anzuziehen. Sie durfte gar nicht tot sein...
Stumm vor sich hin weinend bekleidete Lehna die tote Amazone langsam wieder, achtete dabei darauf, dass alles richtig saß. Sie konnte nichts mehr für Sara tun, aber sie würde sie nicht allein lassen. Auf keinen Fall...
Als sie der Amazone ihre Rüstung wieder angelegt hatte, hob Lehna sie hoch. Sara war nicht gerade leicht zu schleppen für sie, aber das war Lehna egal. Sie würde die junge Frau nicht so hier legen lassen. Einen Moment lang orientierte sie sich, dann schlug sie mit der Toten auf den Armen den Weg in Richtung Amazonenlager ein...

Lucien und Lucia
Das Landstreicherleben ist kurz

rgendwo am Waldrand lag Gunther, ein Landstreicher der mal im Kloster, mal am Hof, mal in Khorinis sein Glück versuchte und Leute um etwas Gold anbettelte. Hier und da überfiel er auch gerne mal einen seiner Kollegen und knöpfte ihm sein letztes Hab und Gut ab, er musste nicht arbeiten, hatte ein mehr oder weniger schönes Leben, was wollte er mehr. Unter ihm loderte ein großes Lagerfeuer, an dem er sich 2 Feldmäuse grillen wollte, sein Abendmahl, Gestern gab es Ratte. Normalerweise war Gunther immer alleine, keine Frau wollte etwas von ihm wissen, Freunde hatte er auch keine und sein einziger Sohn, den er mal mit einer Hure namens Barbarella zeugte, arbeitete mittlerweile als Besenkehrer im Orden, sein Name war Babo.
Aber heute hatte er eine seltsame Begegnung gemacht, als er wie immer einfach auf der Wiese herumlungerte, kamen 2 Gestalten auf ihn zu und fragten ihn, ob sie sich nicht zu ihm setzen konnten. Der eine war ein ziemlich großer Mann, seine Begleiterin war ein hübsches Mädel, Gunther hätte sie nur zu gerne in die Finger bekommen, aber daraus wurde leider nichts. Naja, immerhin hatte er jemanden, dem er seine vielen Geschichten erzählen konnte.
Er erzählte den Fremden etwas über seinen Sohn, den er als kleines Kind einmal mit dem Kopf voraus auf den Boden hat fallen lassen, über die letzte Schlägerei in der Hafenkneipe von Khorinis, wo er einem Mann das Ohr abgebissen hatte, und über einen Waldgeist, der eine mächtige Magie haben soll und den man einfach so rufen kann. Aber wenn man ihn ruft und nichts wichtiges zu sagen hat, soll der Waldgeist sehr böse werden und jeden bestrafen der ihn ohne jeglichen Grund ruft. Er soll grün sein, riesengroß und er verschwindet so schnell wie er kommt.
Jaja, endlich konnte Gunther seine Geschichten loswerden, endlich kamen da zwei rothaarige Personen, die irgendwie nett zu ein schienen. Sie haben ihm zugehört, haben ihm sogar etwas zum trinken gegeben, wirklich freundliche Leute.

Jedenfalls dachte er das, bevor sie ihm von hinten ein Messer in den Rücken gerammt haben und sein Gesicht über das Lagerfeuer hielten, sodass er beim lebendigen Leibe verbrannte.
Mittlerweile brutzelte Gunther so vor sich hin, Lucien aß ein Stückchen vom Schenkel und Lucia begnügte sich damit ein paar Rippen abzunagen.

Ln: "Glaubst du, diese Geschichte mit dem Waldgeist stimmt ?"

La: "Kann sein, kann nicht sein, wer weiß das schon."

Ln: "Er wusste es, aber du musstest ihn ja gleich umbringen."

La: "Er hat mich unsittlich berührt !"

Ln: "Er hat dir bloß den Käfer auf deinem Cape weggeschnippt !"

La: "Als ob du das so genau gesehen hast, ich denke, der Käfer war nur ein Vorwand !"

Ln: "Für was ?"

La: "Um mir auf die Brust greifen zu können !"

Ln: "Ach red doch keinen Unsinn."

La: "Was beklagst du dich denn, er schmeckt doch gut !"

Ln: "Ja, du hast ja recht mein Schwesterherz."

La: "Aber es wäre schon interessant ob diese Geschichte mit dem Waldgeist stimmt."

Ln: "Besonders die Magie die er da angeblich hat würde mich reizen."

La: "Versuchen wir es doch einfach !"

Ln: "Wie ?"

La: "Wir gehn irgendwohin und rufen ihn "

Ln: "Keine schlechte Idee, ich bin ohnehin schon satt."

La: "Ja, ich auch, den Rest kriegen die Viecher !"


Die Beiden erhoben sich, packten ihre Sachen zusammen und ließen Gunther über dem Feuer weiterbrutzeln, vielleicht war er noch nicht ganz verkohlt wenn der nächste Landstreicher vorbeikam und Hunger hatte.

  Lucien und Lucia marschierten weiter aufs freie Feld hinaus, es war gerade Sonnenuntergang, eine leichte Briese wehte ihnen entgegen und die wildwachsenden Mohnblumen beugten sich dem Wind. Ein schöner Abend. Das Pärchen kam zum Stillstand, Lucia legte sich auf den Boden um ein bisschen den Himmel zu bewundern und Lucien versuchte sein Glück:

Ln: Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaldgeist, komm und zeig dich !"


Krigga
Der erste Kontakt

a standen sie nun und warteten, doch blicken ließ sich niemand. Kein grüner Riese, kein Waldmännchen, kein gruseliger Geist, wahrscheinlich war das ganze doch nur eine dumme Geschichte gewesen, die sich dieser Herumstreuner ausgedacht hatte. Lucien blickte hinab zu seiner Schwester und meinte:

Ln: "Lass uns gehen, da kommt sowieso keiner mehr."

La: "Och, nur ein kleines bisschen noch !"

Ln: "Das sagst du mir jetzt schon zum achten mal, ich habe keine Lust mehr auf warten."

La: "Du bist einfach zu ungeduldig mein Brüderchen."

Ln: "Der Waldgeist existiert nicht, das war ein dummes Hirngespinst eines besoffenen Wegelagerers."

La: "Pffft, nungut, dann gehn wir halt."

Lucia richtete sich auf und wollte schon zusammen mit ihrem Bruder das Moonblumenfeld verlassen, als sie plötzlich einen dunklen Umriss einige Meter weiter weg wahrnahm. Das blasse Mondlicht erhellte die Gegend nur schwach, aber trotzdem war er zu erkennen, der Waldgeist. Er hatte die Gestallt eines Mannes, der mit einem tiefschwarzen Mantel umhüllt war, sein Gesicht war hinter einer Kapuze versteckt, überhaupt alles war irgendwie verhüllt. Der rothaarige Hüne kam zum Stillstand und seine Schwester tat es ihm gleich.

Ln: "Bist du der Waldgeist ?"

K: "Möglich."

La: "Du siehst nicht aus wie ein Waldgeist !"

K: "Möglich."

Ln: "Wenn du kein Waldgeist bist, warum bist du dann hier ?"

K: "Sicher nicht um Fliegen zu zählen."

La: "Also bist du doch der, den sie den Waldgeist nennen."

K: "Möglich."

Ln: "Verdammt nochmal, kannst du denn keinen präzisen Antworten geben ?"

K: "Kannst du nicht endlich sagen, was ihr von mir wollt, denn wenn ihr mich nur gerufen habt, weil euch gerade danach war, wird das Moonfeld hier eure letzte Ruhestädte sein."

La: "Wie niedlich, er droht uns."

Ln: "Weißt du mit wem du es zu tun hast ?"

K: "Zwei Idioten auf Wanderschaft ?"

Ln: "Nein du Bastard, wir sind Lucien und Lucia, wir reisen mal dorthin, mal da, klauen mal dies mal das und du bist unser nächstes Opfer."

La: "Das ist eine Ehre für dich !"

K: "das wage ich zu bezweifeln, aber für zwei Diebe wie euch bin ich ein denkbar schlechtes Opfer, ich habe kein Gold."

Ln: "Wir wollen auch nicht dein Gold, wir wollen deine Magie, so ne art Naturmagie hat man uns berichtet."

La: "und da du so unfreundlich zu uns warst, wird es uns ein Vergnügen sein dich auch deines Lebenssaftes zu berauben !"

K: "Verstehe ich das richtig, man hat euch erzählt ich bin ein Waldgeist der über mächtige Magie verfügt, die so eine Art Naturmagie sein soll ?"

Ln: "Du hast es erraten Klugscheißer !"

K: "Und die wollt ihr jetzt von mir klauen und mich dann umbringen."

La: "Wow, ein helles Köpfchen."

K: "und ihr habt euch dazu so ein tolles Plätzchen ausgesucht, ein Feld wo es von Pflanzen nur so wimmelt ?"

Ln: "öhm....."


Zu mehr kam der Rotschopf nicht, denn im selben Augenblick wurden er und seine Schwester zu Boden geworfen. Irgendetwas hatte sich unbemerkt um ihre Fußgelenke geschnürt und sie zu Fall gebracht, aber das war noch nicht alles. Kaum lagen sie mit dem Rücken am Boden, schossen rechts und links von ihnen Wurzeln aus dem Erdreich und die Blumen vielen über sie her und schlängelten sich um ihre Körper. Die beiden wehrten sich und kämpften gegen die Pflanzen an, doch es war sinnlos. Eine einzelne Pflanze war zwar schwach und gebrechlich, auch ein Dutzend war noch kein schwerer Gegner, aber Hunderte Wurzeln und sonstiges Geäst war einfach zuviel. Lucien und Lucia wurden in einen dickes Packet an Gestrüpp verpackt und lagen nun regungslos am Boden, die einzigen Stellen die noch frei waren, waren ihre Münder.

Langsam ging Krigga auf sie zu und betrachtete die auswegslose Lage der beiden mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen, dann stemmte er seinen Fuß gegen die Brust von Lucien und sprach zu ihm herab:

K: "So, jetzt passt mal auf ihr Vögel, wenn heute nicht mein "ich-bringe-keine-Clowns-um" Tag wäre, dann würdet ihr schon zusammen mit Beliar Karten spielen, aber ich bin ja nicht so. Wahrscheinlich werden euch bis Morgen Früh eh schon die Tiere aufgefressen haben, wenn euch nicht ein paar Landstreicher über den Weg laufen die euch die Kehle durchschneiden.
Ich muss jetzt wieder gehn, ich hoffe wir sehen uns nicht wieder....Lucien..richtig ?"

La: "Nein, Lucia, und jetzt runter von meinen Titten du Sack !"

meinte das empörte Mädel und der Druide nahm seinen Stiefel von deren Brust.
Dann verließ er den Schauplatz wieder und ließ die beiden Wurzelpäckchen zurück.


Lucien und Lucia

a lagen sie nun, zwei zugeschnürte Grashaufen die sich miteinander unterhielten.


Ln: "Verdammt !"

La: "Du sagst es."

Ln: "Wie konnte das nur geschehen ?"

La: "Ich weiß es nicht."

Ln: "Wann sind wir das letzte mal überrumpelt worden ?"

La: "Vor 2 Jahren, auf Ergon, diesem Sumpfgebiet mit den vielen Insektenwesen."

Ln: "Und selbst da hat man uns nicht so gedemütigt."

La: "Eine Schande ist das."

Ln: "Den Typen kaufen wir uns, das nächste mal sind wir nicht so unvorbereitet."

La: "Wir werden ihn vierteilen."

Ln: "Aufspießen."

La: "Alle Finger ausreißen."

Ln: "Grillen."

La: "Seinen Augensaft süffeln."

Ln: "Aber zuerst..."

La: "Müssen wir hier raus."

Ln: "Vielleicht würde uns Gunther befreien, ach hoppala, den hast du ja getötet."

La: "Halt doch die Klappe."

Ln: "Kommst du an einen deiner Dolche ?"

La: "Wie denn, ich kann mich keinen Zentimeter bewegen."

Ln: "Na fabelhaft."

La: "Und du ?"

Ln: "Was fragst du so blöd, ich kann mich auch nicht bewegen.
Oh man, wie ich diesen arroganten Schnösel hasse, mit seiner blöden Magie und seiner schnippischen Art. Er ist sicher grottenhässlich und muss sich hinter seinem Umhang