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Lucia hatte ihre rechte Hand unter dem Rock des Novizens und lächelte verschmitzt, ihr Bruder hingegen war sehr aufgebracht und meinte zu ihr forsch:

Ln: "Was soll das ?"

La: "Nichts, nur ein bisschen Spaß !"

Ln: "Das nennst du Spaß ?"

La: "Ja das nenne ich Spaß, du verstehst sowas nicht !"

Ln: "Ach komm mir nicht so, manchmal weiß ich nicht was ich von dir halten soll."

La: "Warum, er ist gut bestückt !"


Sie zog den Novizenrock ein kleines Stückchen nach oben, sodass ihr Bruder einen Einblick bekam.

Ln: "Wenn du das als gut bestückt bezeichnest, dann...."

La: "Ich weiß doch mein kleiner Riese, du bist natürlich prächtiger ausgestattet worden, aber du verweigerst mir ja deine Dienste !"


Lucia sprang von des Novizens Bett auf ihres Bruders Schoß.


Ln: "Das ist auch nicht ehrenvoll !"

La: "Ehrenvoll, das ist doch ein Fremdwort für dich, du hast doch bloß Angst !"


Lucien stand empört auf und stieß seine Schwester von seiner Schoß.

Ln: "Ich habe vor gar nichts angst, merk dir das, aber das was du willst gehört sich einfach nicht !"

La: "Aber wir brauchen einen Nachfolger, einen würdigen Mann der mir seinen Samen spendet um unsere Familie nicht aussterben zu lassen.
Da du ja einen Vorzug für totes Fleisch hast, muss ich diesen Part übernehmen, aber immer wenn ich jemanden gefunden habe, sagst du er ist nicht gut genug und zerhackst ihn dann meistens in tausend Stücke."

Ln: "Diese Männer die bisher in dein Leben traten waren allesamt zu nichts zu gebrauchen und hier findest du mit Sicherheit auch niemanden der gut genug wäre."

La: "Aber wann, wann werde ich endlich den Mann finden den du akzeptieren wirst ?"

Ln: "Wenn die Zeit gekommen ist !"

La: "Ach, das dauert mir zu lange, lass es uns doch so wie unsere Eltern machen, was ist denn dabei ? Ich stell mich auch tot !"

Ln: "Verdammt hör auf damit, ich will nichts mehr davon hören !"

La: "Komm schon, du weißt doch selbst, dass nur du der einzig wirklich Würdige bist der mir zwei ebenso gesunde und starke Kinder schenken könnte, wie wir es sind !"

Ln: "Die Zeit wird kommen, dann wird der Richtige in dein Leben treten und ich werde es zulassen. Und jetzt pack die magischen Steine da ein und dann lass uns gehen, mir gefällt die Luft hier nicht."

La: "Immer lenkst du vom Thema ab, eines Tages werde ich dich noch verlassen !"

Ln: "Wage es nicht einmal daran zu denken !"


Der drohende Blick Luciens reichte um Lucia wissen zu lassen, dass er nicht mehr scherzte. Schnell sammelte sie die Runen ein und dann verließen beide die Hütte.


Erst kurz bevor das Paar den Wald außerhalb des Tales erreicht hatte viel Lucien noch etwas ein.

Ln: "Verdammt."

La: "Was ist ?"

Ln: "Wir haben vergessen sie zu töten !"

La: "Ach, das macht doch nichts."

Ln: "Doch, sie könnten uns wiedererkennen."

La: "Na und ? Was wollen sie schon gegen uns ausrichten."

Ln: "Die zwei können nichts gegen uns ausrichten, aber eine ganze Gilde hätte eine Chance, ich bin doch bloß besorgt das dir etwas zustoßen könnte."

La: "Mach dir um mich keine Sorgen, du wirst mich schon beschützen mein Bruderherz."


Mit diesen Worten verschwanden beide in der Dunkelheit des Waldes.


Tomekk
Die Rache des Tomekk

omekk verließ den Tempel eilig. Er hatte die Sturmfaust gemeistert und nun die Rune "Traumvergehen" von seinem Meister erhalten. Trotzdem war er nicht so recht glücklich. Er hatte soeben von einem der anderen Baals erfahren, dass dieser Überfallen und seiner Magie beraubt worden war... von zwei KINDERN! So etwas durfte nicht sein, nein, um keinen Preis. Schnell hatte er sich entschlossen, die beiden Diebe zu stellen und die Magie zurückzuholen. Nur die erwählten des Schläfers durften diese Magie führen, und das mit gutem Grund. Nicht auszudenken, was sie in den Händen der falschen Leute anstellen konnte.

Der Baal überprüfte nochmal, ob er auch alle seine Runen dabei hatte, und schritt dann schnell zum Ausgang des Tales. Ihm war klar, wo er die beiden Diebe finden würde. Wenn sie von dieser Insel weg wollten, und das wollten sie bestimmt, nachdem sie sich den Zorn der Bruderschaft aufgeladen hatten, dann würde er sie in Khorinis finden, kein Zweifel.


Tomekk

chnell schritt der Baal aus. Nicht auszudenken, wenn er zu spät kommen würde. Die beiden Diebe könnten sich, während er noch dort lief, bereits in ein Boot setzen und die Insel verlassen. Wenn das passierte, würde er sie wahrscheinlich nicht mehr wiederfinden. Obwohl er nun ein Baal war, hatte er noch immer die Konstitution eines Templers, nicht so wie die anderen Baale, die zum Teil keine zwanzig Schritte mehr taten, ohne zu schnaufen. Ein gutes Beispiel war Champ, der ohne seine Teleportationsrunen wahrscheinlich gar nicht mehr das Lager verlassen würde.

Bald ließ er die Taverne "Zur toten Harpye" hinter sich und folgte dem langsam, in leichten Schlangenbewegungen abfallenden Pfad. Da es Sommer war, war es auch noch immer hell, und von weitem schon konnte er die Hafenstadt sehen. "Ihr seid doch irgendwo hier, oder?" Er sprach zwar mehr zu sich selbst, aber seine Stimme klang hart und anschuldigend, wie sie es sonst nur selten tat.


Tomekk

omekk betrat die Stadt, ohne von den Stadtwachen daran gehindert zu werden. Wie immer war auf dem Marktplatz reger Betrieb. Bürger sprachen miteinander, andere kauften Lebensmittel und andere Dinge an den Ständen auf dem Platz. Der Baal überquerte den Platz und ließ auch den Schrein des Adanos links liegen. Zielstrebig betrat er die Taverne, die hier lag. Sicher würde man ihm hier weiterhelfen können, denn zwei Kinder mit feuerroten Haaren mussten einfach auffallen. Also setzte er sich an die Theke und bestellte sich einen Met.

"Danke" Der Wirt brachte ihm den Met und Tomekk nahm erstmal einen tiefen Schluck des süßen Getränks. "Hast du hier in letzter Zeit zwei Kinder herumlaufen sehen? Es ist ein Junge und ein Mädchen, und beide haben leuchtend rote Haare. Sollten eigentlich auffallen", meinte Tomekk zu Coragon, dem Wirt, und nahm noch einen Schluck Met.


Lucien und Lucia

oragon überlegte kurz, von solchen Personen hatte er noch nie gehört. Er schüttelte den Kopf und dachte schon daran dem Fremden falsche Informationen zu verkaufen, denn das Geschäft ging in letzter Zeit nicht so gut, als plötzlich 2 Typen mit feuerroten Haaren durch die Tür marschierten. Der eine war riesengroß und musste sich ducken als er durch den, für ihn niedrigen, Türbogen schritt, die andere, ein sehr ansehbares Fräulein, schleuderte einen kleinen Lederbeutel auf einen der Tische und nahm dort auch sogleich Platz. Ihr Bruder gesellte sich zu ihr. Lucien rief dem Wirten seine Bestellung zu, ein kühles Bier und für Lucia ein Glas Wasser, woraufhin Coragon den Baal anblickte.

C: "Ich bin mir nicht sicher, wie Kinder sehen die nicht aus, aber das Pärchen da ist auch nicht schlecht."


Tomekk wandte sich von seinem Met ab und erblickte die beiden seltsamen Gestalten, hielt sich aber derweil noch zurück und betrachtete sie bloß. Sie unterhielten sich gerade über ihre weiteren Pläne:

Ln: "Also Schwesterherz, was werden wir denn Morgen machen ?"

  La: "Wir schauen mal nach Gothar !"

Ln: "Was gibt es da besonderes ?"

La: "Keine Ahnung, aber uninteressanter als hier kann es wohl nicht sein !"

Ln: "Da hast du recht, aber wie kommen wir da hin ?"

La: "Mit einem Boot !"

Ln: "Haben wir ein Boot ?"

La: "Nein."

Ln: "Wissen wir wo es Boote gibt ?"

La: "Nein."

Ln: "Kluges Mädchen !"

La: "Aber ich bin mir sicher, wenn man nur höflich genug fragt werden wir schon herausfinden wo es welche gibt."

Ln: "Und wenn Fragen nicht hilft, hilft meistens die gute alte Folter."

La: "Da hast du Recht."


Der Wirt hatte inzwischen die Getränke serviert und als Lucien den Krug hob viel sein Blick auf den Baal der ihn anstarrte.

Ln: "Schau mal Lucia, da steht so ein Tischtuchträger !"

La: "Achja, das ich den noch nicht bemerkt habe, glaubst du ist es Zufall das der hier ist ?"

Ln: "Das bezweifle ich meine Liebe, wir hätten die Glatzköpfe umbringen sollen."

La: "Aber nein, wenn wir sie umgebracht hätten, würden wir doch keinen Spaß mehr mit dem hier haben !"

Ln: "Deine Schlussfolgerung ist wie immer brilliant, hat denn unser Betrachter auch einen Namen ?"

La: "Ich weiß es nicht, wir könnten ihn fragen !"

Ln: "Das werden wir wohl müssen."

La: "Hey, du in dem Kleid, sei doch so nett und verrate uns deinen Namen !"

Lucien lehnte sich entspannt zurück, vielleicht würde der heutige Tag ja doch noch spaßig werden.


Tomekk

omekk hatte sich herumgedreht und sah sich die beiden rothaarigen Fremden am Tisch genau an. Wie Kinder sahen sie wirklich nicht aus. Vielleicht waren es ja die falschen? Andererseits, wie viele Menschen hatten schon so rote Haare und liefen zu zweit herum? Bis auf das Alter passte die Beschreibung des Baals wie die Faust aufs Auge. Vielleicht hatte er sich auch geirrt. Es überraschte ihn nicht wenig, als sie ihn plötzlich ansprachen und seinen Namen wissen wollten. Der Baal erhob sich von seinem Stuhl und stülpte die Ärmel seiner Robe übereinander, wodurch niemand im Raum sehen konnte, dass er bereits einen Zauber bereit hielt. Dann ging er näher zu den beiden und blieb neben ihrem Tisch stehen. "Mein Name ist Tomekk. Sagt, ihr ward nicht zufällig vor einigen Tagen im Pyramidental der Bruderschaft?" Seine Frage war natürlich sehr auffällig, aber er hatte auch nicht vor, seine Absichten zu verheimlichen. Würden die beiden kneifen? Wahrscheinlich. Sie hatten zwar die Sumpfmagie gestohlen, aber sie sahen ihm nicht so aus, als könnten sie sie anwenden.

Lucien und Lucia

ucia betrachtete den Kerl etwas genauer, diese dummen weiten Kleider waren absolut ungeeignet um Leute einzuschätzen. Vielleicht hatte er ja einen knackigen Po, aber man konnte ihn nicht sehen, schade das er kein Rockträger war wie so viele andere aus seiner Bruderschaft.


Ln: "Doch, wir waren dort, es hat uns wirklich gut gefallen !"

La: "Ich habe noch nie soviele Männer mit Röcken und Kleidern auf einen Haufen gesehen, außer damals in diesem Kloster, kannst du dich noch erinnern mein Bruderherz ? In Sorramonda, dieser Stadt mit der witzigen Beleuchtung !"

Ln: "na klar kann ich mich noch erinnern, dort war es fast so schön wie bei den Glatzen."

La: "Was haben wir uns denn alles angeschauert, mein Gedächtnis ist auch nicht mehr da beste."

Ln: "Wir haben die großen Bäume bewundert "

La: "Die Freundlichkeit der Menschen erleben dürfen"

Ln: "Die heimelige Atmosphäre war auch nicht zu verachten "

La: "Wir haben einem Baal die Fresse poliert"

ln: "und das Trinken in der Taverne war gut und billig "

La: "Ja, alles in allem ein wirklich komfortables Plätzchen, wenn wir nicht zwei Mörder auf der Durchreise wären, würden wir uns glatt dort niederlassen, nicht wahr mein Bruderherz ?"

Ln: "Absolut !"

La: "Ach, ich seh schon, wir reden wieder zu viel !"

Ln: "Wie immer, dauernd müssen wir plappern, dabei haben wir einen Gast !"

La: "Lassen wir doch den Gast ein bisschen plappern !"

Ln: "Genau, ...Tomekk....richtig ? Erzähl uns mal, was führt dich hierher, so ganz alleine und weit weg von deinen Brüdern, was willst du hier in dieser Stadt ?"

La: "Wir haben gehört, dass einem hier viel passieren kann !"

Ln: "Ja, Leute sollen schon ermordet worden sein, nur weil sie Kleider getragen haben, ist das zu fassen ?"

La: "unglaublich, was sagst du dazu Tomekk, ist das nicht schrecklich ?"


Tomekk

"a, das ist schrecklich. Andere wurden schon umgebracht, weil sie sich mit den falschen angelegt haben." Tomekks Gesichtsausdruck wurde wieder hart wie Stein. Diese Menschen kannte wohl keine Skrupel. Gerade hatten sie zugegeben, dass sie es waren, die den Baal angegriffen hatten, und das ihm direkt ins Gesicht. Langsam ging er um den Tisch herum und stand nun hinter der Frau, die noch immer am Tisch saß und sich nicht stören ließ. "Wisst ihr, wir haben hier einige sehr wichtige Regeln. Eine heißt "Leg dich nie mit dem falschen an". Eine weitere "Halte dir immer einen Ausweg offen". Aber die wichtigste ist "Pass auf deinen Rücken auf""

Mit diesen Worten zog Tomekk die Arme auseinander und das Funkeln der Magie in seiner Hand kam zum Vorschein. Noch bevor einer der beiden reagieren konnte, ließ Tomekk die Sturmfaust auf sie los. Tische und Stühle flogen umher, als wären sie blosse Kieselsteine und zertrümmerten Fenster und die Theke, hinter der Coragon im letzten Moment Schutz suchte. Die beiden Rothaarigen wurden samt ihren Stühlen durch den gesamten Raum geschleudert.


Lucien und Lucia

ie unglaubliche Kraft der Sturmfaust war verheerend, alles was in dieser Taverne nicht angenagelt war wurde durch die Luft gefetzt. Lucia traf diese Druckwelle am stärksten da der Baal genau hinter ihr gestanden hatte. Sie trudelte durch den Raum wie eine Feder, wurde einmal von einem Tischbein in der Magengegend getroffen, die restlichen umherfliegenden Trümmer konnte sie abwehren. Dann kam plötzlich eine Böhe von hinten und schleuderte sie gegen die Wand.
Aber das Mädchen war geschickt, gekonnte fing sie ihren Aufschlag ab, drehte sich um und hockte nun an der senkrechten Wand, als ob sie auf dem Boden säße. Bis der Sturm abflachte verharrte sie in dieser Position.
Ihrem Bruder Lucien erging es schlimmer, er war schwerer und nicht ganz so geschickt wie seine Schwester, der unglaublich starke Wind riss ihn in die Höhe, schleuderte ihn gegen die Holzwand der Taverne, die bei seinem Gewicht so schnell brach, als ob sie aus Pappe wäre.
Draußen schlug er hart am Boden auf und einige Trümmer landeten noch auf ihm.

Inzwischen war der Sturm abgeflacht und hatte ein Bild der Zerstörung hinterlassen, wenn man genau hinhörte, konnte man ein leises Wimmern hinter der Schenke hervordringen hören, Coragorn schluchzte bei dem Gedanken das alles wieder aufbaun zu müssen.
Für Lucia begann wieder das Gesetz der Schwerkraft zu wirken, sie landete behutsam am Boden, rieb sich kurz den Bauch und schnappte sich dann einen Sessel der ganz geblieben war.
Gemütlich setzte sie sich wieder hin und lehnte sich gegen die Wand.