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Die Ausbildung
gepostet vom 15. bis 1706.2004
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Yenai
ine
nasse Schleifspur zog sich durchs Minental und veranlasste einen erstaunten
Orkkundschafter, schnell in sein Lager zurückzukehren und gerade
noch rechtzeitig anzukommen, um der Geburt seines ersten Sohnes beizuwohnen.
So verbreitete Yenai bei seinem Einzug ins Tal bereits Freude und Glück.
Die anderen Grünhäute zeigten sich leider undankbar und jagten
den Paladin trotz seiner guten Tat unangenehme zehn Minuten durch den
zerstörten Außenring, bevor er sich auf die Orkramme retten
und in die Burg klettern konnte. Darin zeigte sich nach Yenais fester
Überzeugung die wahrhaft boshafte Natur dieser Kreaturen. Er würde
sie schon bald alle besiegen... Allerdings, so erkannte er in seiner
Weisheit, konnte ein wenig Vorbereitung nicht schaden.
Uncle-Bin
a war
er also wieder. Knapp 4 oder fünf Tage war es nun her, seit er
die Burg verlassen hatte, um Fajeth eine Verstärkung zu bringen.
Seitdem schien sich nichts verändert zu haben. Noch immer lungerten
die Ritter, Paladine und Milizen in allen Ecken der Burg und warteten
auf den nächsten Angriff des Feindes. Uncle mochte ihnen dabei
nicht zusehen. Nein, hier wartete man auf den sicheren Tod. Sobald der
Ritter nach Khorinis zurückgekehrt war, wollte er dem dortigen
Kommandanten, Lord Hagen, von der Lage hier berichten und einen unverzüglichen
Aufbruch in das Tal vorschlagen. Die Burg musste wieder voll besetzt
werden, um die Kontrolle über das Minental gewinnen zu können.
Jetzt jedoch galt es zu rasten und sich von den Strapazen der letzten
Tage und Monate zu erholen. Die wenigen Stunden Schlaf, die er im Sumpf
genossen hatte, waren sicher gut gewesen, doch reichten sie bei weitem
nicht aus. <<Für Innos! Sie sollten sich ein Bett im Haus
der Ritter nehmen. Im zweiten Stock, gleich nach der Tür rechts,
ist eins frei>>, empfahl die Stimme eines schneidigen Ritters,
der Uncles Gesichtsausdruck bemerkt hatte. Uncle nickte und bedankte
sich. Er würde sich wohl für einige Stunden hinlegen. Hoffentlich
würde ihn niemand stören...
Yenai
rüfend
blickte Yenai um sich. Ja, das schien der richtige Ort zu sein, um Heldentaten
und Ähnliches zu vollbringen. Hier gab es jede Menge Leute, die
in Not waren. Allerdings beschloss er angesichts der Orkscharen, die
ihn bis zur Burg gejagt hatten (eigentlich erstaunlich, dass sie einem
immer noch nachrannten, obwohl sie bestimmt schon hundert Menschen bis
zur Orkramme verfolgt und keinen einzigen davon erwischt hatten), seinen
Zeitplan ein wenig zu ändern. Er hatte vor, eine Weile in der Burg
zu verbringen. Wenn ein edles Fräulein in ernsthafter Bedrängnis
war, konnte sie sich ja bei ihm melden. Viel wichtiger war es, ein wenig
für die Begegnung mit fremden Monstren und Artefakten von uralter
Macht zu trainieren. Dafür, das wusste er, brauchte er seinen mächtigen
Zweihänder mehr denn je. Es wurde also Zeit, endlich einen neuen
Lehrmeister zu finden und die Ausbildung abzuschließen. Nicht,
dass er nicht schon alles gekonnt hätte, doch es kam schließlich
auch auf den Titel an. Den Lockruf einer myrthanischen Beutelratte ausstoßend,
wanderte er durch den Hof und durchsuchte die Häuser. Sicher würde
kein Zweihandlehrmeister widerstehen können, wenn er diesen Ruf
hörte. Im Alter von dreizehn Jahren hatte ihm das ein Onkel erzählt.
Ein todsicherer Trick. Wieder einmal war Yenai um die umfassende Bildung
froh, die ihm sein Elternhaus gewährt hatte.
Uncle-Bin
örte
Uncle da richtig? Eine myrthanische Beutelratte hier in Khorinis? Bei
allen Göttern, durchfuhr es ihm in Gedanken und ein ungläubiger
Backenklatscher besiegelte die Überraschung. Jetzt galt es den
perversen, schmierigen, wollüstigen, dreckigen, stinkenden, sabbernden,
senilen, unverschämt lauten, verwirrten, blöden und unanständigen
Imitator dieser Ratte zu finden. Rot im Gesicht, vor Wut und weil er
bis eben auf selbigem gelegen hatte, rollte sich Ritter Uncle vom Bettrand.
Diesmal hatte er den üblichen unangenehmen Aufprall durch eine
geschickte Bewegung der Arme zu verhindern gewusst. So kam es, dass
er ohne schwere Verletzungen aufstehen und gehen konnte. Noch immer
dem Tierrufnachahmer auf der Spur stürzte er in einen der Schlafräume
und schrie: <<Wer von euch Döspaddeln wagt es mich zu wecken?
Möge Innos euch für diese Missetat bestrafen!>> Ein
alter Lumpenstiefel war die einzige Reaktion, die er von den müden
Gesellen an den Kopf bekam. Hier war der verhasste Feind also nicht
zu finden. Wenig später polterte Uncle dann auf den Innenhof der
Burg und sah das surrende, gurrende Unschuldslamm. Völlig außer
sich, weil der Kerl noch immer nicht aufgehört hatte diese verdammte
Ratte zu imitieren, stürzte sich Uncle nun mit gezogenem Zweihänder
auf den Paladin...
Yenai
h,
da kam er ja schon. Mit einem fröhlichen "Oh, es hat geklappt",
zog Yenai seinen Zweihänder Blödes schweres Blechding'
und parierte den wuchtigen Hieb des zornigen Ritters. Er nahm sich vor,
den Trick seinerseits einem Neffen zu erzählen, sollte er je einen
treffen. "Ich heiße Yenai und bin fünfundzwanzig Jahre
alt", stellte er sich vor, "In meiner Freizeit jage ich am
liebsten Drachen und rette möglichst edle Jungfrauen aus den Klauen
schrecklicher Ungeheuer oder aus hohen Türmen. Außerdem singe
ich gern. Mein Lieblingsessen ist Fleischwanzenragout. Wenn ich groß
bin, will ich mal Held werden. Mein Lieblingswitz ist der mit der Kuh
und der alten Frau, hrhr." Ein weiterer Schlag sauste herab und
zwang den Paladin, einen Schritt zurück zu weichen. Von dieser
Reaktion hatte sein Onkel nichts gesagt, sehr merkwürdig. "Würdet
ihr mich vielleicht prüfen", erkundigte er sich vorsichtig,
"Ich will mich einen Meister des zweihändigen Kampfes nennen
können, das klingt sicher gut im Namen." Wieder antwortete
nur das Schwert. Vielleicht wollte der Lehrmeister ihn auf die Probe
stellen? Proben gab es in Heldengeschichten auch immer viele, damit
kannte sich Yenai aus. Er ließ die Klinge bei der Parade zur Seite
abgleiten, nahm den so gewonnenen Schwung auf und drehte sich blitzschnell
im Kreis. Sein Hieb wurde von dem Fremden schon erwartet und lässig
abgewehrt. Das war sicher nur Glück! Er wusste genau, dass der
Fremde auf Dauer keine Chance hatte. Niemand konnte sich mit einem Helden
messen, so stand es auch immer in den Märchen.
Uncle-Bin
as
redete der Paladin da? Stellte sich dieser arme Geist tatsächlich
in allen privaten Einzelheiten vor? Uncle hatte ein wenig Angst vor
diesem Irren. War es denn wirklich Schwachsinn? Nein, das konnte nicht
sein. Es schien viel mehr Taktik und Kalkül hinter den Taten seines
Feindes zu stecken. Ein wahrer Wolf im Schafspelz also, ein verkapptes
Genie und unerkannter Militärstratege. Uncle-Bin wich einen Schritt
zurück. Gegen einen solchen Halbgott konnte er nichts unternehmen.
Dieser Mann verstand es vortrefflich Wahnsinn und Schlagtechnik zu einer
unzertrennlichen Einheit zu schmieden. Einer solchen Elementarverbindung
konnte der gläubige Streiter Innos nichts entgegenstellen. Eine
verbale Reaktion sollte ihm nun Luft zum Atmen verschaffen. <<Ihr
werdet nicht siegen können, Allmächtiger. Eure Klinge wird
stumpf durch den Gott, der über allen steht und die Augen werden
ihnen zufallen, weil selbiger sie blenden wird. Ich habe die Götter
auf meiner Seite. Eine vereinte Tetrarchie, gegen die selbst einer von
eurem Kaliber hoffnungslos unterlegen ist>>, brüllte Uncle
mit großem Pathos und wenig Ehrlichkeit. Es war eine freche Lüge,
die ihm den Zorn der Götter bescheren konnte, doch vielleicht würde
er es mit diesen Worten schaffen den übermächtigen Feind zur
Aufgabe zu zwingen. Jetzt war hoffen und bangen angesagt...
Yenai
enai
hatte keine wirkliche Bildung genossen. Wörter wie "Tetrarchie"
und "Kaliber" blieben für ihn ohne Bedeutung, auch verstand
er nicht, mit wem der Fremde da redete. Er beschloss vorsichtshalber,
wieder auf vertrautes Terrain zurückzukehren. "Ja, für
mich bitte auch zwei Portionen, mit doppelt Kräuterbutter",
gab er freundlich zur Antwort, um dann geschickt das Thema zu wechseln.
"Kennst du den Witz von der Kuh und der alten Frau? Das ist mein
Lieblingswitz, hrhr." Mit diesem Worten täuschte er einen
seitlichen Hieb an, stieß die Klinge dann aber plötzlich
nach vorne. Leider büßte er durch das Herumreißen auch
Schnelligkeit ein, so dass sich der Zweihandlehrmeister mit einem Sprung
zur Seite aus der Gefahrenzone bringen konnte. Dank der fehlenden Rüstung
sehr beweglich, bekam Yenai das Schwert schnell wieder unter Kontrolle
und verlegte sich kurz auf einige Finten, um schließlich sein
gesamtes Gewicht in einen kraftvollen Überkopfschlag zu legen.
Scheinbar unaufhaltsam durchteilte das 'Blöde schwere Blechding'
die Luft, raste auf den fremden Ritter zu.
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Uncle Bin
ncle
kannte den Witz mit der Kuh und der Frau nicht. Er hatte für einen
Moment darüber grübeln müssen und beinahe einen fatalen
Fehler begangen. Doch der ausgetüftelte Geniestreich seines Feindes
ging nicht auf. Zu früh hatte Uncle den verhassten Feind durchschaut
und ihm sein Schwert entgegen geworfen. Es hatte nicht viel genützt
und nur ein schneller Sprung zur Seite hatte ihn retten können.
Jetzt sprang der Paladin mit der grausigen Klinge direkt auf ihn zu.
Uncle kannte in diesem Moment nur noch eines: Instinkt! Schnell riss
er die Klinge nach oben und blockte den schwungvollen Schlag des Gegners
mit aller Kraft ab. Carthos hatte damals etwas von einem Doppelblock
gemurmelt, als er diese Form der Abwehr erklärt hatte. Ziel war
es gewesen, nicht den Aufprall des gegnerischen Schwertes zu verhindern,
sondern den Angriff vollends zu stoppen, um selbst in die Offensive
gehen zu können. Uncle beherrschte diese Technik und er war bereit
sie auch gegen diesen Kampfkoloss anzuwenden. Der hoffnungsvolle Versuch
ging auf. Der Paladin hatte all seine Kraft in den Schlag gesteckt und
nun jeden Schwung verloren. Er würde wohl noch einen Augenblick
brauchen, um den schwerfälligen Zweihänder wieder in den offensiven
Kampf einzubringen. Uncle wollte darauf nicht warten und drängte
ihn nun mit aller Entschlossenheit auf die nahe Burgmauer zu. Diesen
Kampf wollte er nicht verlieren...
Yenai
enai
war schockiert. Dieser Kerl stellte sich einfach hin und blockte seinen
Schlag, als wäre es nichts weiter. Seine Arme schmerzten noch heftig
vom Rückschlag des abprallenden Schwertes, als er sie schon wieder
zu einer verzweifelten Parade hochreißen musste, um seinen Schädel
davor zu bewahren, demnächst abseits des restlichen Körpers
über den Boden zu kullern. Er war sich recht sicher, dass ihm das
nicht gefallen würde. Doch bei jedem Hieb musste er sich einen
Schritt zurückziehen, ohne selbst wieder in die Offensive gelangen
zu können. Das Schwert war viel zu schwer für einen schnellen
Konterangriff. Nur zu bald spürte er die harte Burgmauer hinter
sich. Nun mit dem Rücken zur Wand, wehrte er sich mit Zähnen
und Klauen. Er ließ sich fallen, als sein Gegenüber einen
Seitwärtsschlag ausführte, fing sich mit einer Hand ab und
trat mit dem Fuß nach der Kniescheibe des Ritters. Normalerweise
klappte so etwas immer - diesmal nicht. Der Held fluchte leise und versuchte
die Schmerzen im Bein zu ignorieren. Beinschienen gehörten verboten,
jawohl! Doch immerhin hatte er den Gegner überrascht und damit
einige wertvolle Sekunden gewonnen, in denen er sich wieder aufrichten
und nun seinerseits in die Offensive gehen konnte. Jedenfalls versuchte
er es. Da in seiner ungünstigen Position nur eingeschränkte
Bewegungsfreiheit hatte, durfte er sich bei der Verteidigung nicht zu
sehr aufs Ausweichen verlassen. Ein mit aller Kraft geführter Stoß
brachte ihm wieder ein wenig Freiraum. Jetzt nachsetzen, ihm keine Zeit
geben, zeigen, was ein Held so alles konnte. Er bedauerte nun, vor allem
mit Drachen, anstatt gegen schwertschwingende Bösewichte gekämpft
zu haben. Im Duell fehlte es ihm an Erfahrung. Plötzlich wich der
Fremde einen Schritt zurück. Endlich! Mit triumphierenden Geheul
stürmte Yenai auf ihn zu - und bemerkte erst im letzten Moment
die Klinge, die von oben herabsauste. Zum Ausweichen war es zu spät.
Es gab nur noch eines: Durchhalten und das feindliche Schwert aufprallen
lassen, wie vorher sein Gegner.
Uncle Bin
ncle
war lernfähig und besserte sich vor allem im Kampf ungeheuer schnell.
Die Taktik des überlegenen Paladins zu kopieren war für ihn
eine neue Höchstleistung. Er führte die selbe Schrittkombination
und die gleiche Schwungtechnik aus, wie sie auch der Gegner angewandt
hatte. Leider hatte dieser wieder einmal alles durchschaut, was Uncle
geplant hatte und so kam es, dass der kräftige Angriff mit einem
gekonnten Doppelblock abgewehrt wurde. <<Verdammte Scheiße>>,
schrie Uncle entsetzt, ließ beinahe die Klinge fallen, die nun
an seinen Händen zerrte und torkelte einen Schritt nach hinten.
Yenai, ja genau der Mann hatte sich als Yenai vorgestellt, griff sofort
an. Uncle zögerte einen Augenblick und kämpfte nun in der
Defensive. Yenai? War es nicht jener Kerl, der ihm einst seinen ersten
Auftrag als Böttcher erteilt hatte? Plötzlich fiel es ihm
wie Schuppen von den Augen: Der Kerl ist ein Held! Uncle blieb im defensiven
Kampf und wollte schon fast den Kampf beenden, da kam ihm in den Sinn,
dass ein Mann, der einen Held besiegen konnten, ein noch viel größerer
Heroe war. <<Still gestanden, Schurke. Der Sieg sei mein>>,
brüllte Uncle, weil Helden immer so seltsam sprachen und stürmte
nun mit vollem Elan auf die nächst beste Blöße Yenais
zu.
Yenai
h,
endlich wieder vertraute Phrasendrescherei. Yenai packte seinen gesamten
Wortschatz aus und würfelte fröhlich Ausrufe zusammen. "Ängarde!",
kreischte er, "Weiche, Untier, Unhold, Ungeheuer oder Sonstiges!
Das heilige Licht möge dich verbrennen! Stirb! Lass sie frei, sie
wird nie dein Weib werden! Ali Babas Schatz ist mein! Heraus mit der
Wunderlampe! Brenn, Hexerich! Äh... achja: Bereue, Unwürdiger!
Stirb, Sterblicher!" Mit diesem unaufhörlichen Wortschwall
auf den Lippen parierte, schlug und trat der Paladin wild um sich. Beide
Kontrahenten kämpften verbissen, fest entschlossen, den Sieg zu
erringen. Immer ungenauer wurden ihre Attacken, was jedoch nichts an
ihrer Sturheit änderte. Hin und her wogte der Kampf. Der Paladin
blutete aus einer kleineren Schnittwunde, ohne sich der Schmerzen bewusst
zu werden. Es schien ihm Stunden her, dass der Kampf begonnen hatte.
Roter Nebel wogte vor seinen Augen und verdeckte ihm fast die Sicht,
doch seine Hiebe wurden nur noch wütender. Die Finsternis würde
diese unwürdige Brut verschlingen. Ja, genau, das würde er
dem Kerl jetzt ins Gesicht schleudern. "Du unwürdige Brut"
keuchte er, "Die Finsternis..." Die Welt kippte. Schwer prallte
der Held auf dem staubigen Boden auf. Keine Kraft mehr, aufzustehen.
Vor sich hörte er ein weiteres dumpfes Geräusch. Auch der
Fremde schien sich für diese bequeme Lösung entschieden zu
haben. Von dieser Erkenntnis beruhigt, entschloss sich Yenais geschundener
Körper zu einer erholsamen Ohnmacht. Es wurde dunkel um den Streiter
Innos.
Uncle Bin
ncle
hatte einen glorreichen Sieg davon getragen. Der bitterböse Feind
war schimpfend zusammengebrochen. Allerdings war auch er gestürzt.
Er war gestürzt? <<Verdammt>>, fluchte er, während
der Staub des Burghofes sich in seinen Mund drängte. Uncle hatte
also nicht gewonnen. Weniger verloren, traf wohl eher zu. Er würde
wohl noch lange schimpfen, wenn nicht die Ohnmacht seinen Gedankengang
unterbrochen hätte. Wäre nicht ohnehin schon Dreck in seinen
Augen gewesen, der jegliche Sicht verwehrte, so würde er nun nur
noch Schwärze sehen können.
Stunden waren vergangen, als Uncle-Bin die Augen öffnete. Er lag
auf einem Bett im Haus der Ritter und wurde von einem Arzt mit Salbe
eingerieben. Schwere Wunden hatte er wohl nicht erlitten, aber der eine
oder andere blaue Fleck und die eine oder andere Schürfwunde schmückten
seinen Nicht-Ganz-Astralkörper. Im Bett neben ihm lag Yenai. Auch
er wurde gerade verarztet. Er war ein wahrer Meister des Zweihändigen
Kampfes und für jeden seiner Gegner war es eine Ehre, wenn er überleben
durfte. Uncle würde sich eines Tages für diesen Kampf revangieren
und Yenai dann vielleicht schlagen, doch nun galt es die Heimreise anzutreten.
Er klopfte Yenai freundlich auf die Schulter und ging dann, nachdem
er wieder die voller Rüstung angelegt hatte, aus dem Haus heraus
ins Freie. Bald schon würde er Khorinis erreichen.
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Olle
Kamellen von 2003
gepostet vom 15. bis 25.08.2003 |
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Bloodflowers
"Jajaja,
wenn man hier nicht alles selber macht!" Im Verlauf des Vormittages
hatte sich der Söldner in die Küche der Taverne geschlichen
und rätselte rum was man sich denn so leckeres zubereiten könnte.
Sein Hunger kannte mittlerweile keine Grenzen mehr. Außerdem sah
es in der Küche schlimm aus. Es war nicht abgewaschen, alle Teller
und Töpfe waren momentan nicht zu benutzen. Also tat Bloody was
getan werden musste und spülte das Geschirr. Teilweise mussten
die eingetrockneten Reste mit einem Dolch rausgekratzt werden.
"So was ekliges aber auch", fluchte Blood.
Als dann das Geschirr erst mal einigermaßen sauber war, konnte
er sich endlich daran machen das Essen zuzubereiten. Neugierig stöberte
er die Vorräte durch.
"Also, was haben wir denn da, Schmoks Rasierschaum? Der hat doch
hier nun wirklich nichts verloren", meinte Bloody und warf das
Töpfchen aus dem Fenster. Und bis auf den Schaum war der Schrank
leer gewesen, also nahm er sich den nächsten vor.
"Leer... bis auf... diesen kleinen harten Keks hier! Toll, wär
ich ne Klatschtante würds mir reichen, aber ich bin ja keine",
meinte Blood und knurpste den Keks. Allerdings machte der ganz sicher
nicht satt. Es hieß also weitersuchen!
In den nächsten Schränken befanden sich nur Mäuseköttel
und im letzten Schrank ein abgenagter Knochen.
"Na ja, reicht wenigstens für ne Brühe", jammerte
Blood und warf den Knochen in den Topf. Das war's! Mehr hatte die Vorratskammer
momentan nicht zu bieten. Bis auf ein paar Reissäcke die in einer
Ecke standen und ein paar Kräuter die zum trocknen aufgehangen
waren war die Speisekammer leer. Also schmiss Bloodflowers ein wenig
Reis und die Kräuter in den Topf hinein und wanderte zurück
in den Schankraum, das Essen musste erst mal eine Weile vor sich hinköcheln.
"Harharhar, die kleine Amazone eben, man die konnte vielleicht
trinken", stammelte einer der anwesenden Gäste und Bloody
musste ihm da zustimmen. Trinken konnte Blutfeuer wirklich und zwar
mehr als viele Söldner und Banditen.
"Schade man kann sie nichtmal abfüllen und... !" Verschwörerisch
zwinkerte Blood der Gesellschaft zu und alle man lachten.
"Jaa, aber probieren sollte man es nächstes Mal..." meinte
ein Bandit, lachte kurz und schnupperte dann "... sagt mal, kocht
hier einer Tee oder so?"
Sofort erstarrte Bloodflowers, "Scheiße, mein Essen"
und erhob sich dann schnell um in die Küche zu gelangen. Der Bandit
hatte etwas von Tee gesagt und genau so roch es hier auch, es roch stark
nach Pfefferminztee. Sollten etwa die Kräuter Pfefferminze gewesen
sein? Hatte Blood soeben das widerlichste erfunden was man erfinden
konnte, nämlich Tee-Reis-Brühe? Es hatte ganz den Anschein.
In der Küche indes kochte die Suppe über und sorgte dadurch
für massive Rauchentwicklung. "Ich glaub's Essen iss gut",
sprach er und nahm eine Holzschüssel in welche er schnell zwei
Kellen der Brühe hinein füllte. Er schnupperte an der Schüssel
und starrte den Reis an, der da so fröhlich (und gut zerkocht)
in einer Brühe schwamm, die Fettaugen hatte, aber stark nach Tee
roch. Eigentlich hatte er hier kein Essen, sondern eher ein Brechmittel
erfunden. Doch der Hunger würde es reintreiben.
Das Essen kochte immer weiter über und der Rauch wurde immer dichter.
"Wohl besser ich nehms runter, vielleicht möcht' ich ja noch
nen Nachschlag", grinste Bloody und hob den kleinen Kessel am Griff
hoch und nahm ihn vom Herd.
Leider leider waren hitzfeste Kunststoffe noch nicht erfunden und der
Kesselgriff besaß auch leider keine Holzummantelung.
"Aaaahhh heiss heiss heiss!!!" Der Söldner schrie aus
vollem Leib und rannte mit dem Kessel wild umher und in den Schankraum
hinein. Dort starrten alleman den Söldner an und lachten.
"Heiß heiß heiß", brüllte dieser nur
und stolperte kurz darauf. Der Kessel flog in hohem Bogen durch den
Raum und ergoss sich über einige der Gäste. Nun brach allgemeine
Panik aus und Bloody hatte sie mal wieder ausgelöst, ein wirklich
gelungener Tag!
"Heiß heiß heiß", riefen die Gäste
und rannten durcheinander. Der Söldner jedoch kühlte seine
Hand im Abwascheimer, schnappte sich sein Schüsselchen, setzte
sich in den Schankraum und löffelte in aller Ruhe sein Süppchen.
...
Bloodflowers
Bloody
erwachte aus seinem koma-ähnlichen Schlaf und erhob sich von seinem
Bett. So richtig locker flockig (wie Kartoffelpüree) fühlte
er sich zwar noch nicht. Aber auch nicht schlimm, wer möchte sich
schon wie zermanschte Kartoffeln fühlen? Nach der ausgiebigen Morgentoilette
wanderte er hinunter zum Hof. Nebenbei grüßte er den ein
oder anderen Banditen. Ja bei den Banditen fühlte sich Bloody noch
immer wohl, irgendwie fühlte er sich nämlich noch wie einer
von ihnen. Einfach so in den Tag leben und ein wenig träumen, so
konnte man das Leben aushalten. Bloody wurde in seiner Jugend auch oft
als "Hans-guck-in-die-Luft" bezeichnet, wahrscheinlich auch
zu recht. "Hey danke das du uns gerettet hast!" meinte ein
Bandit. "Nicht der Rede wert, hab ich gerne gemacht", winkte
Bloody ab und kicherte. Würde er jetzt noch rot anlaufen, würde
er glatt als pubertierendes Mädchen durchgehen. Auf dem Hof angekommen,
traf er auch gleich einen alten Bekannten: "Na du Erdnuckel, was
gib's neues?" Grinsend marschierte er auf Frodo zu. Frodo brummte
was und trat dem Söldner heftig gegen das Schienbein. Frodo konnte
ein richtiger Giftzwerg sein, aber kaum einer war ein besserer Informant.
"Schau mal da, da ist was neues", meinte Frodo und deutete
über die Felder zum Steinkreis hin. Bloody hielt sich die schmerzende
Stelle und schaute dann auch hinüber: "Tatsächlich! Was
issen das eigentlich?" "Ich hab mich mal umgehört...
", meinte Frodo und flüsterte weiter, "... das sollen
ganz eigenartige Leute sein die da ihr Lager aufgeschlagen haben..."
"So wie du?" Wieder grinste Bloody und wieder trat Frodo herzhaft
zu. "Au, das war die selbe Stelle wie eben..." jammerte Bloody,
doch Frodo fuhr unbeirrt fort: "Ein paar Bauern meinten das sei
ne Gauklertruppe die dort rumhängt, die sollen teilweise auch ne
Art Mutanten oder Missgeburtenausstellung haben!" "Kannst
ja mal fragen ob sie für dich auch Verwendung ha..." der Söldner
hatte noch nichtmal richtig ausgesprochen da trat Frodo auch schon wieder
zu, diesmal allerdings gegen das andere Bein. Nachdem Bloodys Schmerzensschreie
langsam abklangen erzählte Frodo wieder weiter: "Also, ich
denke ich werde die mal im Auge behalten, ihre Aufführungen beginnen
bald und die Bauern werden sie sich wahrscheinlich anschauen, ein paar
Banditen und Söldner werden sicher auch dem Spektakel beiwohnen.
Wenn ich was in Erfahrung bringe werd ich dich informieren!" Frodo
zündete sich einen Traumruf an und beobachtete skeptisch die Neuankömmlinge
bei den Feldern. "Danke! Aber geh nicht zu dicht ran, wenn die
dich sehen behalten die dich womöglich noch!" Der nächste
und vorerst letzte Tritt folgte. Nun hatte Bloody zwei schmerzende Schienbeine
und konnte sich nicht mehr so recht auf den Beinen halten.
Aber er musste doch in die Taverne zum allabendlichen Besäufnis,
sowas konnte man nicht wegen zwei schmerzenden Beinen auslassen, jedenfalls
nicht wenn man ein echter Söldner war!
Also robbte Bloody wie eine Made zur Taverne weiter. Wenn er allerdings
wirklich eine echte Made wäre, wäre er sicher keine gewöhnliche.
Sondern eher eine unersättliche Biermade.
Bloody hatte fast die Taverne erreicht als Sly "Ich bin frei"
brüllte.
Jaja, aber nur solange bis die Männer mit den weißen Kitteln
kommen! Sies waren die letzten Gedanken des Söldners, bevor er
die Taverne, robbenderweise, 'betrat'.
Nur warum war er heute so zynisch? ...
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Schmok
Pampig
kam Schmok vor dem Haupthaus an, wo er auch schon den Querulanten warten
sah. "Gott, ich muss mir abgewöhnen, mich den Leuten, die
ich überfalle, vorzustellen. Das ist langsam nicht mehr feierlich...
aber egaaal". Schmok schüttelte den Kopf. Hätte er gewusst,
dass er sich jetzt noch mit der Memme von neulich auseinandersetzen
muss, hätte er sich das Sumpfkraut vorerst gespart. Aber es half
nichts; wenn Schmok weiter Söldner bleiben wollte, dann musste
er sich wohl den Anweisungen Torlofs ergeben. Es dauerte nicht lange,
da entdeckte der Bauer auch schon Schmok und rannte auf ihn zu: "Wo
is die Armbrust? Wo is die Armbrust? Los, gib sie her, du Doofmann!".
Wenn der Bauer wüsste, wie krass er sich die Armbrust doch an den
Hut klemmen konnte... Schmok holte Luft und schwafelte los: "Hör´ma.
Ich hab mir die Armbrust nicht geklaut. Ich..." - "Hast du
wohl.", Halt´s Maul, dachte Schmok, "Ich hab sie nicht
geklaut. Ich hab sie mir ehrlich verdient." - "Ehrlich verdient?
Hast du sie noch alle? Du hast sie mir geklaut! Ehrlich verdient hättest
du sie dir, wenn du sie mir abgekauft hättest oder wir drum gespielt
hätten!". Darum spielen? Schmok Gehirnwindungen fingen an
zu schuften. Winzige imaginäre Zahnräder begannen, ihrem Machwerk
nachzugehen. Wenn Schmok sich die Armbrust ehrlich verdienen würde,
dann könnte ihn der Bauer am Allerwertesten lecken. Und Schmok
könnte die Armbrust behalten. Der Lee begann, zu grinsen: "Okay,
lass uns um die Armbrust spielen." - "Nö. Ich will sie
bloß wieder!" - "Sehr schön, ich hol die Armbrust
aus meinem Zimmer und dann treffen wir uns auf dem Trainingsplatz und
spielen drum." - "Ich hab gesagt, ich will nicht drum spielen!
Ich will sie nur wieder!" - "Gut, dann machen wir´s
so: wer gewinnt, darf sie behalten." - "Bist du bekloppt,
oder was? Gib sie mir einfach!" - "Was? Du fragst, was wie
spielen. Wir werden Zielübungen machen. Wer besser mit dem Ding
umgehen kann, darf sie behalten, abgemacht?" - "Leck mich!"
- "Gut, dann bis gleich auf dem Trainingsplatz.". Schmok verabschiedete
sich freundlich und wackelte zur Taverne. Ha! Der Bauer konnte hundertpro
nicht mit der Armbrust umgehen. Schmok lachte sich ins Fäustchen.
Der würde ja nicht mal ein Scheunentor auf fünf Schritt Entfernung
treffen. Ja, der würde noch nicht mal Onar treffen! Ha! Plötzlich
hielt der Lee erschrocken inne. Ach du Scheiße, Schmok konnte
das aber auch nicht... "Egaaal..." Es dauerte nicht lange
und Schmok kam wieder aus der Taverne mit der Kriegsarmbrust von Grom
in der Hand. Nebenbei hatte er sich noch einen Krug Komabier gegönnt.
Sumpfkraut und Alkohol, nicht die beste Mischung; aber das war Schmok,
wie so vieles in diesem Moment, scheißegal. Er schritt, nein,
er torkelte in Richtung Trainingsplatz; jedenfalls in eine Richtung,
in der er den Trainingsplatz vermutete. Entgegen Schmoks Erwartungen
fand er aber tatsächlich den Platz unter den Obstbäumen und
der dumme Bauer stand auch schon da und wartete auf Schmok. Scheinbar
hatte er eingesehen, dass er nur wieder an die Armbrust käme, wenn
er Schmoks Forderungen nach ging. Und so stolperte Schmok, mittlerweile
völlig dicht, auf den Mann zu. Der Bauer erschrak förmlich
und giftete sofort los: "Wusst ich´s doch, sie sind völlig
betrunken! Das wird einfach, ihnen die Armbrust abzuknöpfen."
- "Isch bin nicht besoffen; das isch grade mal die erste Stufe
von Hacke-sein!". Schmok beachtete den Mann nicht weiter und wankte
an ihm vorbei zu den Apfelbäumen. Dort griff er nach einem Apfel
(mehrmals...), und wackelte zurück zu dem Bauern. Angekommen, hielt
er den Apfel vor die Augen des Bauern (jedenfalls glaubte er das, eigentlich
hielt er ihn knapp einen halben Meter weiter rechts) und nuschelte:
"So, dasch´n Appel. Den legst du dir jetzt auf´n Kopf
und isch versuch, das ding von deinem Kopp zu ballern? Einverstanden?"
- "Bist du noch ganz dicht? Ich will die Armbrust! Und nicht den
Tod!" - "Das´s aba die einzige Möglichkeit. Außerdem:
Ich bin Söldner. Viele Söldner können mit der Armbrust
umgehen." - "Nagut, mit bleibt ja wohl nichts anderes übrig...".
So ging der Mann ein paar Schritte weiter und setzte sich den Apfel
auf den Kopf. Wenn der wüsste, dass Schmok ungefähr so gut
mit einer Armbrust umgehen, wie ein Murmeltier über Goethe philosophieren...
Schmok nahm sich die Armbrust vor und sah sich genau an, was sich echt
schwierig gestaltete, wenn man alles doppelt sah. Schmok "So, ma´guggn.
Wie funktioniert denn dat Ding überhaupt? Da is wohl der Abzug
und hier? Was´n das? Gott, nee is das kompliziert. Da lob ich
mir doch so´n doofen Bogen." Schmok klatschte sich auf die
Stirn. Er erkante, dass die Armbrust ja so ähnlich wie ein Bogen
funktionierte. Er nahm einen Bolzen aus der unter dem Griff angebrachten
Haltvorrichtung, spannte die Sehne hinter den Bügel und legte einen
Bolzen ein. "So, Moment - geht gleich los!". Schmok suchte
den Abzug, legte an, nachdem er ihn fand, und schoss. Mit einer gewaltigen
Wucht verabschiedete sich der Bolzen und schlug mit aller Wucht in einen
der Obstbäume ein. Holz splitterte gut fünf Meter neben dem
Bauern zu Boden. "Alter Schwede, hat das Ding Bums...", grinste
Schmok. Der Bauer fragte nur ängstlich: "Hast du nicht gesagt,
dass viele Söldner mit der Armbrust umgehen können?"
- "Ja, aber nicht, dass ich einer von denen bin.". Der Mann
wäre beinahe in Ohnmacht gefallen, fing sich aber dennoch und fragte:
"Macht´s dir was aus, wenn ich anfange?" - "I wo!".
Schmok torkelte auf den Mann zu, gab ihm die Armbrust und legte sich
selbst den Apfel auf den Kopf. Der Bauer stellte sich abschussbereit
hin und merkte an: "Ich kann aber auch nicht wirklich mit dem Ding
umgehen." - "Egaaal..." - "Na gut.". Also legte
der Bauer an, zielte genau auf den Apfel auf Schmoks Kopf und drückte
ab. Schmok, leicht abwesend, überlegte derweil, wo er den eigentlich
den Tigertanga mit dem Schlangemuster hatte; den hatte er ewig nicht
mehr gesehen. Normale Leute würden hier im Angesicht des Todes
vielleicht auf andere Gedanken kommen, als verschollene Kleidungsstücke,
aber Schmok war ja auch nicht normal. Außerdem hatte er schon
alle Mühe, den Apfel auf dem Kopf zu behalten, bei dem Rumgetorkele...
In diesem Moment schickte der Mann ein Stoßgebet gen Innos und
drückte ab. Mit einer gewaltigen Wucht wurde Schmoks linker Arm
nach hinten geschleudert, woraufhin der Wirt sofort das Gleichgewicht
verlor und auf dem Hosenboden landete. Der Bauer, offenbar auch kein
Crack, was das Armbrustschießen anging, hatte Schmok genau in
die Mitte des Unterarms geschossen. Es war ein glatter Durchschuss zwischen
Elle und Speiche. Schmok: "...........Au!" Sofort warf der
Bauer die Armbrust zu Boden und rannte weg. Er hatte scheinbar Angst,
dass Schmok ihn jetzt vollends verprügelte. Doch der bemerkte die
Verletzung in seinem Delirium nicht mal und stand wieder hoch: "Na
so wasch... erst rummosern und dann wegrennen. Seltsamer Kauz...".
Schmok hob die Armbrust hoch und begutachtete das Loch in seinem Arm.
"Das blutet ganz schön krass... Egaaal. Isch geh ma zu Linky,
der hat bestimmt Verbandszeug..."
Bloodflowers
"Ja
genau da... so ist's richtig", dirigierte Bloody die beiden Schürfer.
"Bisschen weiter rechts... ne doch lieber links!"
"Ey na was denn nun?" maulten diese nur.
"Ja tschuldigung, so isses aber richtig ihr könnt es abstellen,
aber vorsichtig!"
Erleichtert stellten die Beiden das große Bierfass auf den Boden,
Erquickung für die Arbeiter! Genau unter einen Baum hatte Bloody
die Beiden dirigiert, sodass das Bier nicht so in der prallen Sonne
stand. Zufrieden gönnte er sich gleich mal zwei, drei, vier Krüge,
bevor er daran dachte weiter zu arbeiten. Was soviel hieß wie,
dass er sich gleich mal ein schattiges Plätzchen suchte und ein
wenig döste.
Wenn Linky dann mal zufällig vorbeischaute, sprang Bloody blitzschnell
auf und starrte einen Baum an.
"Ich glaube der ist gut, den können wir fällen!"
meinte er mit ernster Miene und Linky lief sofort zurück um ein
paar Holzfäller her zu holen. So ging das den ganzen Tag über,
Bloody "untersuchte" die Bäume ob sie brauchbar waren
und Linky kriegte hoffentlich nichts mit davon.
Am späten Nachmittag jedoch fand Bloody, dass er genug geschuftet
hatte und beschloss kurzerhand sich aus dem Staub zu machen.
Er suchte den Händler und rief ihm zu:
"Du Linky, ich muss mal kurz auf die Klosette, bin gleich wieder
da!"
Ob Linky dies mitkriegte oder nicht, wusste Bloody nicht. Denn ohne
eine Antwort abzuwarten verdrückte er sich und lief zu den Feldern.
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