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Inhalt 06/04

 

Shagrásh

ieser Schwarzmagier war vielleicht dreist. Dann sollte er doch einfach Brosh dar Urkma übernehmen, wäre eigentlich auch kein großer Verlust...
"Wohin führt dieser Menschänz uns überhaupt?", bellte Shagrásh den Schamanen an und lockerte vorsichtig seine leichte Orkaxt. Der Jäger traute diesem Magier weniger als Brosh, aber vielleicht konnte auch er sich irren und der Typ würde ihnen tatsächlich helfen.
"Abwarten, Ork. Alles zu seiner Zeit." meinte der Magier gelassen und bemerkte das Lockern der Axt.
"Lass sie stecken, deine Kräfte brauche ich später noch." kam es von diesem Besessenen und kurz darauf aus Truktuks Maul und Shagrásh steckte seine Axt wieder knurrend weg. Unter dem anderen Arm trug der die Menschenfrau, die nun versuchte den Ork zu beißen, doch ihren Mageninhalt auf den Waldboden dabei entleerte.
"Ich scheine ihr nicht zu schmecken." lachte Shagrásh dreckig Wakk und Rukk zu, die ebenfalls nicht verstanden, wieso diese Frau mitmusste. Vielleicht eine Opfergabe für später? Oder gar ein Imbiss?

Cath

urch die Tragehaltung hatte Cath nur die Landschaft hinter "ihrem" Ork im Blick, nach vorne war ihr die Sicht durch den breiten Rücken des Trägers verwehrt. Hätte der Ork sie nicht festgehalten, wäre sie vor Freude von seiner Schulter gehüpft, als sie die Stimme von Ceron erkannte. Die Freude ließ aber schnell nach, als sie die Worte hörte, die diese Stimme sagte. Und die Orks gehorchten schnell, hastenichtgesehen hatte sie schon einen Knebel im Mund (über dessen Herkunft sie sich lieber keine Gedanken machen wollte), die Hände waren ihr auf den Rücken gebunden und die Füße zusammen geschnürt. Sie kam sich ein wenig wie ein fest zusammen gerollter Krautstängel vor. Sense war's mit Strampeln und Zappeln. Aber noch war sie weder filetiert noch gefressen. Der gleiche Ork, der sie bis jetzt getragen hatte, klemmte sich sein fein verschnürtes Paket zur Abwechslung nun mal unter den Arm.
Uuoooh.

Brosh dar Urkma

"ey, macht schon, wenn wir hier was erreichen wollen, sollten wir das ganze langsam hinter uns bringen!" meinte Brosh gehässig, er mochte den Magier zwar ebenso wenig wie die anderen, aber er hatte keine Lust noch weiter aufgehalten zu werden, das Menschenmädchen, würde noch einen netten Nachtisch geben, falls man keine Verwendung mehr für sie hat, was Brosh nur hoffte.
Dummerweise musste auch eine Lösung her, schließlich konnte Brosh Truktuk auf keinen Fall entbehren und die anderen waren dem Schwarzmagier ja zu wenig, was auch verständlich war, viel wert waren sie wirklich nicht.
Brosh ließ sich etwas zurückfallen, als er neben Sagrash angelangt war, meinte er in höhnischem Ton "Pass mir ja auf das Ding auf, dann bekommst du vielleicht auch etwas Frischfleisch ab, ich hoffe doch schwer, dass der Mensch sie nicht braucht!" ein hämisches Lächeln hatte sich auf Broshs Gesicht gebildet, da Sagrash nicht reagieren wollte, schließlich mochte er Brosh nicht allzu sehr, tätschelte der Elitekrieger hinter Sagrash ein wenig den Kopf der Menschin. Das ihm der Sabber nur so über die Rüstung lief bei dem Anblick, musste der Gefangenen einen wahren Schrecken einjagen.
"Verstanden?" fragte er denn Sagrash in einem Ton, der sich als freundlicher erwies als normalerweise, dennoch war er befehlend. "Ich meine, schau dir das Fleisch an!" erwies auf die Waden der Frau.

Cath

enn in Zukunft jemand davon anfing, wie es wohl sei, Seekrank zu sein, konnte Cath demjenigen seit heute erschöpfend Auskunft geben. Bei jedem Schritt des Orks wippte das Bündel mit dem Namen Cath unter seinem Arm und bei jedem wippenden Schritt des Orks wippte und tanzte der Horizont vor ihren Augen mit.
Heiliger Schläfer, war ihr schlecht. Nur noch einmal übel durfte ihr mit dem Knebel im Mund nicht werden, obwohl der Knebel selbst schon Übelkeit erregend genug war.
"Ceeeerrroooon" schrie sie in den Knebel, was aber draußen nur als
"MmmmmMMMmmmmM" ankam.
Ein zweiter dieser fiesen Orks hatte ihr nicht nur freundlich sabbernd den Kopf getätschelt...
- "MmmmmMMMmmmmM"
... sondern ihr auch noch in die Wade gekniffen, so, wie man Obst drückt, um zu ertasten, ob es reif und süß und saftig sei. Oh verflucht, sie hatte doch den Schiffsuntergang nicht überlebt, nur, um jetzt auf dem Diätplan einer Orkmeute zu erscheinen.
- "MmmmmMMMmmmmM, MmmmmMMMmmmmM"
Welche Rolle spielte der Schwarzmagier eigentlich bei diesem Spiel, er schien vielleicht keinen freundlichen, so doch einen neutralen Kontakt zu den Orks zu haben. Und, verdammt noch mal, warum unternahm er nichts, um Cath vor dem Grillspieß der Orks zu retten?
- "MmmmmMMMmmmmM"

Ceron

er kleine Konvoi aus Orkspähern, dem Dolmetscher, einigen Kriegern, Ceron und der Sumpffrau erreichte den Fuß des Kastellberges. Hier wollte die Seele des Geistes rasten lassen, denn er wusste noch nicht genau, wo der Eingang in die Gewölbe war, die ungefähre Richtung war ihm jedoch bestens bekannt. Er würde vor dem Aufstieg rechts abbiegen und dann die Rattenkanäle hochklettern. Nachdem die Orks ein kleines Lager aufschlugen, machte sich einer der tüchtigen Grünhäute ans Feuermachen. Der Ork nahm mit seinen riesigen Pranken vier große Äste zusammen und formte ein kleines Zelt, dieses bestückte er dann mit vielen kleinen Holzspänen, sodass ein richtiges Feuerchen-Zelt entstand, wie in der Wildnis zu leben ist wussten die Orks ja anscheinend. Doch was dann passierte schockte sogar den abartigen Geist in Ceron, einer der Orks löste den Knebel von Caths Maul, so hieß doch das Sumpfmädchen, nachdem die Seele Ceron schrie. Der Ork steckte einen langen Speer durch die Fesseln und stellte zwei Gabelförmige Äste links und rechts vom Feuer auf.
Erst wollte Ceron wegsehen, und ignorieren, dass dieses Mädchen gerade einen Apfel in den Mund gestopft bekam, der Orkschamane erklärte ihm, dass das nur den Geschmack verbessern soll, es gäbe etwas saftiges dazu. Ceron empört über das Geschehen, schrie der Seele des Geistes so lange ins Ohr, bis der endlich begann zu handeln. Der Geist ließ Ceron sich erheben und den Schamanen an der Halskette packen "Übersetze gefälligst, na los, wird's bald!"

Cath

as munter prasselnde Feuerchen verhieß nichts Gutes. Und der unter den Fesseln hindurch geschobene Speer auch nicht. Ceron, der Bastard, stand immer noch schweigend dabei und rührte auch sonst keinen Finger.
Dann wurde ihr der widerliche Knebel aus dem Mund genommen, doch der Geschmack blieb und Cath spuckte eine Weile, bevor sie wieder sprechen konnte. "Ceron, du Mistkerl, tu endlich was, Idiot, Bastard, Dumpfbacke, schleimige Ratte, Schei..." noch bevor sie auf ihr Repertoire an nicht jugendfreien Flüchen zurückgreifen konnte, griffen ihr auch schon wieder orkische Klauen ins Gesicht und sperrten ihren Kiefer auf. Ein neuer Knebel, aber einer mit süßem Saft, ein Apfel. Cath riss vor Schreck die Augen auf. Die wollten tatsächlich einen Molerat-Spießbraten machen. Nur mit abgewandeltem Rezept: statt 'man nehme einen jungen Molerat' eben 'man nehme eine junge Cath'.
Dann endlich sagte der Mistkerl was. Hoffentlich war es das Richtige.

Ceron

er Schamane gehorchte und befahl die Frau schleunigst wieder vom Feuer zu nehmen. Dann ließ der Geist ihn stehen und packte das Sumpfmädchen an den Rückenfesseln. Mit einer Handbewegung deutete er an, dass die Orks sie kurz alleine lassen sollten. Der Geist schleuderte Cath gegen einen Baumstamm nahe des Orklagers. Cerons Hand packte Cath am Kinn und gab der wehrlosen Frau danach einen starken Hieb auf die Wange.
Die rauchige, schon fast flüsternde Stimme erklang wieder: "Du Miststück, wie nanntest du mich gerade? Ceron? Dieser Schwarzmagier hat ausgelebt, nun bin ich der Herr dieses Körpers. Und er hat ausgelebt, genau wie du. Ich will dich zwar nicht bei den Orks brennen sehen, aber beim nächsten Schimpfwort, das du mir nachwirfst, stoße ich dich einen Hang hinab, oder so etwas hübsches, verstehen wir uns?"
Je länger der Geist sprach desto schwächer wurde seine Stimme und desto hinterlistiger klang sie. Dann stand Ceron wieder auf und zog die Schattenflammen-Rune aus seiner Tragetasche. Die Orks in seinem Rücken drängten schon zum Weitergehen, aber Ceron stand nur drohend da, mit dem Zeigefinger auf des Mädchens Kopf gerichtet. Es bräuchte nur eine kleine Aggression im Innern und er hätte geschossen. Wenn Ceron Seele auch nur einen lauten Ton gemacht hätte, er hätte sie in das Reich Beliars gesendet, doch von Ceron kam nur ein schwaches Wimmern.

Cath

as war nicht Ceron. Er sah aus wie Ceron, seine Stimme war die Cerons. Aber das konnte nicht Ceron sein, irgendetwas Anderes hatte da aus ihm gesprochen. Der süße Saft des Apfels mischte sich in ihrem Mund mit dem metallischen Geschmack von Blut.
Vom Regen in die Traufe. Zwar blieb ihr für den Moment das orkische Grillfest erspart; diese Allianz mit dem, der in Cerons Körper hauste, war aber eine zerbrechliche und er, der wie Ceron aussah und mit Cerons Stimme sprach, weitaus gefährlicher als die Grünhäute. Cath hatte keinen Zweifel an seiner Macht über die hungrig guckenden Orks. Aber sie hatte das Gefühl, dass der Anflug von schlechter Laune bei ihm reichen würde, seine Drohung wahr zu machen - ohne zu überlegen oder ohne mit der Wimper zu zucken.

Ceron

ls der Geist erkannte, dass seine Worte Anklang fanden, oder eben gerade nicht Anklang, ließ er den Finger von der Stirn der Sumpflerin über das verletzte Kinn hinunter über den Hals auf die Handfesseln wandern und dort einen präzisen Schuss abfeuern. Cath hatte zwar gerade ein bisschen heiß um die Hände bekommen, aber wenigstens waren nun die Fesseln durchgebrannt. "Gehen musst du ja wahrscheinlich auch noch können, na ja, was soll's, haben die Orks sich doch so Mühe gegeben deine delikaten Beinchen zu verbinden. Ceron ließ den Drachenzahn aus dem Ärmel in seine Hand gleiten und kniete sich vor der Sumpflerin hin. Er hielt fest die Fesseln und durchtrennte sie dann mit einem zielsicheren Ruck mit dem Dolch. Darauf packte er die junge Frau am Nacken und ließ sie losmarschieren. "Schade, dass du an deinem ersten Tag im Kastell gerade die Todeszone erforschen darfst, wahrscheinlich werden dich die Ratten ja sowieso kriegen."
Ceron ging mit dem Schamanen an seiner Seite der Novizin hinterher. Der Ork war scheinbar auch froh, dass es endlich wieder weiter ging. Die Orks schienen es im Allgemeinen etwas eiliger als Ceron zu haben.

Wakk Holl Dar

ndlich ging es weiter. Der hässliche Mensch hatte das Menschenweib los geschnitten und stolzierte nun Schulter an Schulter mit Truktuk und ihr vor der ganzen Horde. Truktuk schien der einzige Ork zu sein, welcher die Worte der widerlichen Blasshäute verstand. Wakk würde später mit ihm darüber sprechen, denn er verspürte ebenfalls ein starkes Interesse daran die Stimmen der Menschen zu entziffern. Es würde ihn im Kampf und beim Verhören von Gefangenen zu einer wichtigen Rolle innerhalb der orkischen Armee verhelfen. Vielleicht würde er dann auch endlich die Stellung erreicht haben, Brosh dar Urkma für seinen schändlichen Hohn zu bestrafen. Der Elitekrieger war Wakk genauso unsympathisch wie fast jeder Krieger auf Khorinis - sei es Mensch oder Ork. Die Einzigen, die noch Ehre in ihren Knochen trugen waren die Schamanen. Sie lenkten das Kriegsgeschehen auf geschickte Weise in die traditionellen Bahnen und verhinderten damit den Abrutsche in die allzu menschliche Kriegstrategie.
Doch sein Rang interessierte Wakk nun weit weniger, als das Schicksal des Drachen. Er hatte Wakk und Rukk mit einer Vision gesegnet und das Schicksal seines lebenden Teiles in ihre Hände gelegt. Die Bilder, die er Wakk und seinem Bruder geschickt hatte, zeigten einen See, der hier ganz in der Nähe sein musste. Wakk und Rukk hatten sich jedoch im Geheimen geeinigt den Drachen erst auf ihrem Marsch zurück ins Minental zu finden. Es wusste ja niemand davon, dass sie das Gefängnis des magischen Monsters bereits kannten. Es würde dem Drachen sicher gut tun, wenn er spürte, dass er hilflos ohne die Orks war. Vielleicht würde er dann seinen treulosen Echsen auch beibringen, das ein Kampf bis zum eigenen Tod gekämpft werden musste.
<<Wohin gehen wir, Truktuk?>>, brüllte Wakk, der recht weit hinten im Trupp lief nach vorn. Der Schamane nickte nur kurz ohne eine Antwort zu geben. Anscheinend waren ihm die Menschlinge wichtiger.

Cath

hre Beine waren nach dem langen Zusammengebundensein wie taub, nur langsam verteilte sich das Blut und das Gefühl darin wieder. Hätte nicht jedes Mal, wenn sie ins Stolpern geriet, jemand sie am Kragen gepackt und wieder hingestellt, hätte sie wohl öfter im Dreck gelegen als sie Finger an den Händen hatte. Irgendwann ging's dann wieder. Ob ihr wohl eine Flucht gelingen könnte?
Links und rechts neben ihr gingen ein Ork und Der, der wie Ceron aussah, die Anderen folgten ihnen. Vielleicht hätte sie auf dem doch ziemlich steil ansteigenden Weg, der auf beiden Seiten vom Wald und dichtem Gestrüpp begrenzt war, eine Chance gehabt, wären da nicht die Speere gewesen, die die Orks bei sich trugen. Mit den Armen konnten sie die Speere bestimmt Meilenweit schleudern. Also, keine Flucht.
Der Mensch mit Cerons Stimme hatte nichts mehr gesagt, seit sie das Lagerfeuer verlassen hatten. Sie wagte einfach mal, das Wort an ihn zu richten, es waren ja nur die Schimpfworte, die er sich verbeten hatte. "Wohin gehen wir eigentlich?"

Ceron

eron nahm drohend wieder die Rune in die Hand. "Du hast wieder nicht zugehört!" - "Doch, i…"- "Nein, hast du nicht, denn sonst hättest du verstanden, was ich über das Kastell gesagt habe. Um dir einen letzten Gefallen zu tun: In die Todeszone des Kastells, genauer die Gewölbe, doch ohne mich kommst du nicht und kein anderer, auch kein Ork, da jemals wieder lebend raus. Und komm mir ja nicht auf Fluchtgedanken, ich folge deinem Blick schon seit einer Stunde und immer wieder suchst du potenzielle Fluchtwege, das kannst du dir abschminken, selbst wenn die Orks dich verfehlen würden, würde meine Magie dir das Lebensfünkchen auspusten."
In diesem Moment fuhr Ceron mit einer Hand gen Himmel, er beschwor einen grellen Lichtkegel, jedoch nicht auf sich, er ist doch nicht wahnsinnig. Auf das Sumpfmädchen beschwor er die Lichtkugel und gab ihr einen Stoss, der zu bedeuten hatte, ´geh vor´. Cath ging ganz langsam in den dunkeln Gang, der nur schon von außen her nach jahrhundertelanger Fäulnis roch. Die junge Frau wollte sich einige Male umdrehen, doch da waren um die 20 grimmige Gesichter, die das Mädchen ohne Wimpernzucken zerfleischt hätten, so hatte sie wohl keine andere Wahl als vom Tod getrieben in den Tod zu rennen, oder war da noch eine Chance zu überleben?
Ceron selbst war noch nie in diesen Gewölben, der Geist allerdings schon und das verlieh ihm Sicherheit. Es war bequem hinter dem Lockvogel hinterher zu schleichen und sich daran zu laben wie dieser bei jeder auch noch so kleinen Bewegung von Vorne zusammenschrak
Doch bei einem gewissen Punkt im Höhlensystem hielt Ceron inne und befahl über den Schamanen den Stillstand. "So, wir sind nahe dran, gebt mir nun meinen Körper und ich gebe euch was ihr sucht und weiter führe ich euch wieder sicher hier raus. Aber der Körper soll auch reichlich ausgerüstet sein und dem kleinen Schwarzmagier hier wollen wir doch auch noch eine Freude machen, also erfüllt nun meinen Wunsch."

   
Shagrásh

un waren sie da, in diesen Katakomben, Verliesen, Höhlen, was auch immer. Und immer noch war kein Drache oder ein Ei zu sehen. Eigentlich fast nichts, außer ab und an einige rote Schlitze, die die Orks allerdings kaum beeindruckten oder sie gar erschreckten.
Der Schwarzmagier nahm wieder das Wort. Was wollte dieses Bleichgesicht denn nun wieder? Irgendetwas murmelte er, doch Truktuk übersetzte nicht. Warum bloß?
Shagrásh sah erwartungsvoll den Schamanen an und bemerkte, dass dieser kreidebleich wurde. Wollte dieser Magier denn schon wieder seinen Körper in Besitz nehmen?
"Soll ich ihm meinen Spalta ins Kreuz rammen?" fragte Shagrásh den Schamanen, der vor Schreck aber immer noch keine Worte fand. Was zum Geier hatte diese böse Geist bloß vor?
"Brosh, wenn du nicht eingreifst, ist der gleich Schamane tot..."
Ein Rascheln, nicht weit von der Gruppe, forderte plötzlich die gesamte Aufmerksamkeit. Was war das nun wieder? Versuchte der Schwarzmagier sie reinzulegen?

Wakk Holl Dar

arum war der Hass in Wakk nur so stark geworden? Er kontrollierte nun fast jedes andere Gefühl auf eine Art und Weise, die er nicht mehr verstehen konnte. Sollte er sich dem Bösen hingeben? Wakk wusste, dass er genug Dinge gehabt hatte, die er hätte lieben und verehren können, doch hier auf dieser gottverlassenen Insel fehlten sie. Der Hass auf jeden einzelnen Landstrich, dem er begegnet war, wurde immer stärker. Besonders mit dem Eintritt in diese Katakomben. Er wusste nicht einmal, warum sie eigentlich hier waren. Was hatte Truktuk vor? Warum schien er so schwach und krank zu sein?
Plötzlich raschelte etwas in den Gängen vor ihnen. Wakk war nicht der einzige der hitzigen Grünfelle, welcher nun seinen Kriegshammer zog. Er hatte den Erzhammer, den ihm Brosh einst geschenkt hatte nicht verloren und neben seiner Axt immer mit sich getragen. Nervös starrte er nun geradeaus und war bereit auf alles einzuschlagen, was sich ihnen in den Weg stellen könnte.
Als sich der Ursprung des Raschelns als hässliche kleine Ratte enttarnte, ging die rasende Wut mit Wakk durch. Er riss den Hammer in die Höhe und schlug mit aller Kraft auf das kleine unschuldige Wesen ein. Der Hammer traf und zermatschte das Tier, welches darauf sein Blut in alle Himmelsrichtungen verteilte...

Rukk Man Dar

ie Expedition schien mehr und mehr mysteriöse und ungewöhnliche Gestalt anzunehmen. Rukk war es sich gewohnt, in eine Schlacht zu ziehen und siegreich zurückzukehren. Oder wenigstens im Dienste der Kriegsführer Spionage und Sabotage zu verüben und den Menschen Schaden zuzufügen, aber auf dieser Expedition war alles anders. Erst die ungewöhnliche Vision, die Rukk zeitgleich mit Wakk hatte, und später das Erscheinen des Menschen. Was dann mit Truktuk geschah, verstand Rukk schon nicht mehr, doch lenkte ihn die Vision so sehr ab, dass es ihm völlig egal war. Aber er beschäftigte sich nicht mehr der Vision, sondern war es eher so, dass er sie noch weiter träumte. Er malte sie sich auch immer weiter aus, sodass er bald längst nicht mehr nur an dem Drachen dachte doch das alles geschah wie von selbst, gegen Rukks Willen.
Erst in den Katakomben wieder schärften sich seine Sinne und er achtete auf jedes Geräusch, doch hielt auch das nicht lange an. Die Gewölbe schienen eine magische Aura auf ihn zu haben, sodass das Rukk wieder abgelenkt wurde und wieder in einer anderen Welt schwebte. Wieder dachte er nur an die Vision und die mysteriösen Dinge. Nach kurzer Zeit sah er in seinen Gedanken eine kleine Ratte durch eine Höhle krabbeln. Sie lief wie jede andere Ratte auch langsam an der Wand entlang und quiekte hin und wieder mal. Plötzlich ertönte aber ein Schrei, es folgte ein matschiges Geräusch und der Untergrund der Ratte wurde rot. Da, wo sie vorher war, war jetzt der harte Kopf eines Kriegshammers. Rukk verstand nichts. Er schaute den Arm, der den Hammer hielt, hoch bis zum Kopf und sah seinen Bruder. Leise, fast zu sich selbst, sagte er: "Wakk? Was ist los?"

Shagrásh

s schien plötzlich so, als wollte der schwarze Magier nicht mehr länger abwarten, denn Brosh fand diese Idee wenig berauschend. Er wollte den Schamanen nicht aufgeben, doch dazu war es jetzt schon zu spät. Eine Art dunkle Welle ging von Ceron aus, er zuckte, weißer Schaum lief ihm aus dem Mund ein Art lila gefärbter Nebel verließ ihn und strömte in den vor Schock erstarrten Orkschamanen.
"Was zum... ?!?" brüllte Shagrásh und zog seinen Spalta, um den Treiben Einhalt zu gebieten, doch es war zu spät, der Geist hatte den Körper gewechselt und Ceron ging bewusstlos in die Knie.
"Tötet ihn", schrie Brosh wütend und einer der Orks sprang heran, um Ceron zu zerhacken.
"NEIN, WARTE!", hielt Shagrásh ihn plötzlich auf.
"Wir brauchen den Körper. Vielleicht können wir den Geist nachher wieder zurückschicken!" meinte der Jäger und deutete von Truktuk, der ebenfalls bewusstlos war, auf Ceron.
Was sollten sie nun tun?

Ceron

ie beiden Magier lagen betäubt am Boden, der Geist hatte also wirklich die Person gewechselt. Da war Ceron nun schon äußerst froh, sollte sich doch dieser Schamane mit diesem boshaften Kerl herumschlagen
Ceron kam wieder zu seinem vollen Bewusstsein und das einzige was in seinem Kopf zurückblieb war ein Gedanke des Geistes, betrüge sie, betrüge sie. Nur so kommen wir beide lebend hier raus. Doch sein erster Blick galt Cath, welche er zutiefst verletzt hatte, ihr Vertrauen missbraucht, was hat dieser Geist auch bloß mit ihm getan. Er konnte ihr jedoch nicht mehr als einen bedauernden Blick schenken, denn es sollte nicht auffallen. Neben ihm lag der Schamane also, keiner der Orks wagte nach irgendeinem seltsamen Laut von einem Späher anzugreifen, die allgemeine Frage war wohl, wo ist denn nun der Geist des Schamanen?
Ceron erhob sich und noch ehe er wusste was er wirklich tun wollte, ging er zielstrebigen Schrittes tiefer hinein in die elenden dunklen Gänge. Einmal bog er links ab, einmal wieder geradeaus, er wollte nicht den Eindruck erwecken er wüsste nicht wohin er ginge. Dann sich seiner Taten sicher, blieb er vor einer knarrenden Tür stehen, die Orks, die ihm allesamt völlig verdutzt gefolgt sind und sogar ihren Schamanen zurückgelassen hatten witterten schon den Inhalt des Raumes. Noch vor dem Zücken der Äxte trat Ceron vorsichtshalber einen Schritt zur Seite. ‚Zeit abzuhauen', dachte er sich und noch ehe der erste Ork die Tür auftrat, packte Ceron das eingeschüchterte Häufchen Elend namens Cath am Arm und schlich sich mit ihr aus der Affäre.
Die Beiden rannten die Gänge entlang, im Rücken immer das Geschrei der Orks, welche auf irgendwelche Bestien einprügelten. Bei dem Schamanen hielten sie nochmals inne. Ceron entdeckte eine kleine Ledertasche an des Schamanen Kleidung. "Hmm, mal sehen was der dabei hatte" Ceron krallte sich den Lederbeutel, doch Cath zupfte ihn an der Robe. "Willst du hier etwa noch Wurzeln schlagen?" fragte sie mürrisch.
"Nein, Kleine, lass uns am Besten gleich verschwinden, wir haben ja noch einiges zusammen zu bereden, aber das lieber in Sicherheit."

Shagrásh

a was war denn hier plötzlich los Der Schwarzmagier öffnete eine Tür und machte sich aus dem Staub! Und kurz darauf sprang eine kotzgrüne Glibberschnecke einen der neuen Orkspäher an.
"WAHHHH", brüllten die Orks und schlugen mit ihren groben Äxten auf die Schnecken, denen das allerdings absolut nichts ausmachte, sie schienen unverwundbar. Hinzu kam, dass in dem Gang hinter der Tür immer mehr dieser Schnecken anglibberten, einige sogar größer als die Anderen und mit Stachelpanzern bewehrt.
"Verdammt, eine ganze Armee von denen!" rief Wakk aus und versuchte eine Schnecke zu teilen, die sich aber immer wieder in die Ursprungsform zurückversetzte.
"Bei Beliar, was sind das für Kreaturen?"
Truktuk währenddessen, nun von dem bösen Geist besessen, erwachte aus seiner Ohnmacht und vernahm Kampfgeräusche und Todesschreie der Orks. Er sprang benommen auf und torkelte den Geräuschen entgegen. Er wusste, was zu tun war.
"Verdammt, wir müssen hier raus! Wir können nichts gegen sie ausrichten!" rief Rukk mitten im Kampf plötzlich und versuchte eine Schnecke abzuwimmeln, die sich in sein Bein verbissen hatte. Wakk dagegen wurde immer weiter zurückgedrängt, ebenso die meisten anderen Orks. Nur Brosh dar Urkma wollte nicht weichen, seine Peitsche wirbelte herum und zerfetzte die Schnecken, obwohl sie sich wieder zusammensetzten.
"WEG IHR NARREN", rief plötzlich Truktuk, der hinzugekommen war und tätigte eine Art Schutzschild zwischen den Angreifern und den Orks. Zwei Schnecken allerdings befanden sich hinter dem Schutzschild. Die Schnecke, die in Rukks Bein hing und eine mit Stachelpanzer, die versuchte Brosh zu fressen. Der besessene Truktuk lähmte sie kurzerhand mit einem Frostzauber und machte sie damit kampfunfähig.
"Das sind die Bestien, von denen ich in den alten Schriften gelesen hab..." keuchte Brosh und wies seine Männer an, die gefroren Schnecken mitzunehmen, ehe sie verschwinden wollten.

Rukk Man Dar

öllig geistesabwesend hatte Rukk die beiden Toten und Wiederauferstehungen beobachtet. Es schien ihm völlig egal gewesen zu sein. Was war nur los mit ihm? Je länger er sich in diesen Katakomben aufhielt, desto abwesender wurde er.
Instinktiv folgte er dann auch der Gruppe bis zu einem Raum. Plötzlich hörte er Kampfesgeschrei, vor seinen Augen bauten sich plötzlich Schnecken auf. Alle Orks, selbst Wakk, zogen wieder ihre Waffen.
Rukk verspürte am Bein plötzlich einen höllischen Schmerz. Kurze Zeit sah er nichts, doch dann konnte er wieder klarer blicken als zuvor. Seine Gedanken ordneten sich wieder und wie es immer so war hatte er schnell seine Axt in der Hand und schlug auf seinen Feind ein. Er war wieder der alte Krieger, der er immer war.
Blitzschnell erkannte er dann auch die Aussichtslosigkeit ihrer Lage. Die Schnecke am Bein war nicht abzukriegen und bohrte sich immer weiter mit den Zähnen in Fleisch. Rukk forderte alle anderen auf, sich zurückzuziehen, was er selbst auch tat.
Plötzlich kam dann auch noch Truktuk. Dass er wieder lebte, hatte Rukk gar nicht mitbekommen, aber es störte ihm im Augenblick herzlich wenig. Großer Erleichterung verspürte er erst, als die Schnecke, von Truktuks Zauber getroffen, von ihm abließ.
Er löste sich von ihr um taumelte zu Wakk. "Watn hässliches Biest."

Brosh dar Urkma

ut, reine, fast blinde Wut, durchfuhr den Körper des Elitekriegers, wie konnte dieser schluffige Truktuk nur befehlen ihre saftige Delikatesse nicht braten zu dürfen, hätte er nicht gehörigen Respekt vor den Schamanen, wäre Truktuk nun einen Kopf kürzer.
Mürrisch folgte der Elitekrieger nun der Gruppe, er hatte die hinterste Stelle eingenommen, nicht nur deshalb weil er seine Leute überwachen wollte, sondern auch, damit sie die Drecksarbeit vorne machten.
Plötzlich war er unsicher geworden, er traute weder dem Schwarzmagier, nun auch Truktuk nicht und schon gar nicht den Kriegern und Spähern, die dabei waren, die würden sowieso ein besseres Ende finden, wenn sie hier unten verreckten, als wenn sie lebend zurück ins Lager kamen und sich Brosh zum Feind machten.

Cath

as war wieder mal typisch für die Kerle, schickten ein Mädchen voraus. Und nachdem das Licht, das der Magier gezaubert hatte, hinter ihr war, hatte sie selbst auch noch einen langen Schatten auf den Gang vor ihr geworfen.
Dann war plötzlich alles sehr schnell gegangen: Schamane fällt um, Orks schreien, Ceron packt sie am Arm und zerrt sie raus. Raus durch die gleichen Gänge, durch die sie vorher die Katakomben betreten hatten...
"Du hast dich angehört, als wärst Du wieder Ceron. Stimmt das...", fragte sie atemlos. Atemlos wegen der Rennerei und atemlos, weil - falls sie sich irren und der böse Geist noch in Ceron sein sollte, war das wahrscheinlich die letzte Frage gewesen, die zu stellen sie Gelegenheit hatte. "Oh Mann, wenn das stimmt" setzte sie noch keuchend hinterher "dann hast Du mir aber wirklich verdammt viel zu erklären". Noch zwei Kurven, dann standen sie auch schon wieder im Tageslicht. "Und die dicke Backe verzeihe ich Dir auch nicht so schnell".

Ceron

"u hast bestimmt bemerkt, dass mich etwas verändert hat" sagte Ceron während er sich endlich auf einem Stein, weitab vom Kastell niederließ. "Das war dieser Geist eines irren alten Schwarzmagiers, welcher die Kontrolle über mich ergriff" keuchte Ceron heraus.
"Nun, dieser Geist ist nun in diesem Orkschamanen. Zu dir, ich kann dir gar nicht sagen, wie leid es mir tut, dass du in diese Situation hineingeschleppt wurdest. Glaub mir, hätte ich die Kontrolle gehabt hätte ich verhindert, dass er dich schlägt und dann auch noch als Köder benutzt, aber es ging nicht. Die mentale Stärke der anderen Seele war einfach zu groß."

Ceron war so erschöpft von dem Körper- und Seelentausch und all dem Gerenne, dass er sich erst mal auf den Rücken legen musste und mal ganz langsam und tief durchatmete. Cath schaute ihn nur etwas verwirrt an.
"Nochmals von vorne" begann er, die Wunde auf Caths Wange betrachtend. "Als ich eines Nachts ein Buch über die Beschwörung von Skeletten las, begann alles. Der Geist hatte sich in diesem Buch erhalten und ging dann in mich über, seit dem hatte ich zeitweise Wutanfälle, oder besser gesagt er hatte sie. Nun ist er glücklich, denn er hat einen Körper, indem viel Böses geschieht und ich bin glücklich, weil du noch am Leben bist und ich ebenso. Aber ohne dich hätte ich das nicht geschafft, denn der Geist hatte erkannt dass da ein Band zwischen uns zwei besteht, denn als er dich schlug, schlug das wortwörtlich mein Geist aus und der Geist hätte beinahe die Kontrolle verloren, das wurde ihm alles zu brenzlig, sodass er schnell einen anderen Körper suchte, und da kam ihm der magiebegabte Schamane gerade recht. Auf diesen ging er dann über und dann hab ich die Orks nur noch zu den Riesenmonstern geführt und dann sind wir abgehauen."
Ceron nun wirklich total erschöpft sank weit zurück und schlief schon fast ein auf dem sonst so unbequemen Stein.