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(Fortsetzung von Seite 6)

Die Feuermagier


arlan hielt sich gerade die Hand vor den Mund um herzhaft zu gähnen, als zwei Fremde, durch das Tor hineingelassen wurden. Sie sahen sich neugierig um und so ging Parlan auf die zwei Fremden zu.
Innos´ zum Gruße Fremde er lächelte die beiden an und fragte sie schließlich Nun, ihr sehr ausgehungert aus. Ich werde euch etwas bringen lassen. Falls ihr vorhabt hier zu nächtigen kann ich euch zwei Betten anbieten. Innos´ gewährt jedem bedürftigen einen Unterschlupf und Geborgenheit er musterte die beiden eindringlich. Eine Frau und ein Junge, wie es schien.
Dann klatschte er zweimal in die hand und ein Novize kam angerannt. Er flüsterte ihm etwas ins Ohr und der Novize verschwand wieder.
Wenn ihr zu Innos´ oder Adanos beten wollt könnt ihr das in unserer heiligen Kathedrale tun, die ihr direkt hinter mir findet. Und jeder Magier hier wird bestimmt gerne eure Fragen beantworten, doch lasst euch gewarnt sein... er sah beide streng an In den unteren Gefilden haben Fremde nichts zu suchen. dann hellte sich seine Mine wieder auf und er strahlte beide an.
Willkommen im Orden der Heiligen Allianz!
nüber nicht verstand) und reichte ihm einen Stummel.

Arctus

'eilige Allianz. Wenn ich mal herzlich lachen darf', tickte es im Kopfe des Magus, doch nach außen hin erschien nur ein freundliches Grinsen.
"Wir fühlen uns geehrt einen Unterschlupf in eurem imposanten Gemäuern gefunden zu haben.", Arctus vollführte einen leichten Knicks und legte die Hände in einander.
"Nun, heiliger Priester Innos, wir zwei Wanderer kommen von weit her. Khorinis nennt sich die Stadt und bei dem Wetter laufen ermüdet einen zu tiefst. Wir sind auf Geschäftsreise, wollten sehen, was unser investiertes Geld so macht. Der Weg war lang und wir sind solche Reisen nicht gewöhnt. Mir dürstets nach einem Glas Wasser und es wäre nett, wenn ihr uns Obdach für ein paar Tage bieten könntet. Das Wetter verspricht nicht grade besser zu werden, nicht wahr Lady Aylen?"
Aylen nickte übertrieben heftig. Ernst zupfte sich Arctus das plüschige Hemd zurecht und räusperte sich. Der Magier fing an ihn verblüfft anzuschaun. So was hatte er von einem Jungen nicht erwartet. Etwas stutzig fing er an etwas zu stottern, hielt dann doch inne.
Aylen zog plötzlich an Arctus ...
"Es ist in Ordnung, Herr.", sprach die Schülerin schnell, "wir finden uns schon allein zurecht." So warf sie ihn noch ein Lächeln zu und zog Arctus mit strengen Blicken aus dem Geschehen. Schnell begaben sie sich in einen dunklen Seitengang.
"Und was machen wir jetzt?", fragte Arctus so leise wie möglich. Das kleine Schauspiel von grade eben hatte ihm einfach zu sehr gefallen. Irgendwie könnte er sich daran gewöhnen eine Edelmann zu sein.

Aylen

ylen schüttelte im Schutz der Dunkelheit heftigst den Kopf.
"Du übertreibst maßlos, das wird dir doch keiner abkaufen dass du so ein Edelmann bist!", sie war sehr erregt und ihre Wangen begannen zu leuchten. "Wenn wir auffliegen, mitten in der Höhle des Löwen! Du solltest vorsichtiger sein, am Ende fragt uns noch einer etwas was wir nicht wissen können."
Und wenn sie so übereilt aufbrechen mussten, konnte sie ihr Schwert nicht wieder mitnehmen. Das beschäftigte sie am allermeisten, war es doch ein Geschenk ihres Einhandlehrmeisters Fisk, eine ewige Erinnerung.
Sie atmete heftig aus um sich wieder zu beruhigen.
"Entschuldigt", brachte reumütig sie hervor. Sie hatte ihn eigentlich gar nicht so anfahren wollen, das Temperament war einfach mit ihr durchgegangen.
"Wir sollten nur nicht gleich am erste Tag auffliegen. Gehen wir doch erst zu unseren Betten und ruhen wir uns aus von der langen Wanderung. Morgen können wir dann eure Rune besorgen."

Arctus

rctus nickte. Er hatte wirklich übertrieben und er sah es auch ein, auch wenn es ihm unheimlich Spaß gemacht hatte.
"Aber sagt, wollen wir nicht erst noch einen Wein trinken?" Arctus verwarf die Idee noch beim aussprechen. Alkohol würde seine Zunge nur noch mehr lockern. "Obwohl, es ist doch keine so gute Idee.", gestand er.
Vorsichtig wandte er sich um, um zu sehen, ob auch niemand die Beiden belauscht hatte. Weit und breit war nichts zu sehen.
"gut, lasst uns ein Schlafgemach aufsuchen. Das da drüben scheint ganz gut auszusehen.", Arctus zeigte mit dem Finger auf eine offenstehende Tür. "Hoffen wir mal, dass es keinem gehört."
Mit erhabenen Schritten trat er wieder aus dem Schatten. Er konnte es einfach nicht lassen. Der rote Männerrock gab ihm irgendwie die Sicherheit, denn er wusste, dass er pieckfein aussah und wieso sollte man das nicht etwas zur Schau stellen? Bis auf Aylen waren zwar keine Frauen anwesend, doch das störte den Magier herzlich wenig...

Aylen


er Wein ging der jungen Schwarzmagierin nicht mehr aus dem Kopf. Warum eigentlich nicht? Wenn das einzige Problem die Umgebung des Klosters sein sollte, dann ließe sich da doch schnell Abhilfe schaffen.
Während Arctus schon erhaben in ihr neues Gemach schritt, stand Aylen noch an der Tür und grübelte.
"Einen Moment, ich bin gleich wieder da", sagte sie ihm und war schon in der Dunkelheit verschwunden, bevor Arctus sie davon abhalten konnte.
Mit leisen Schritten schlich sich Aylen durch den überdachten Säulengang, der links und rechts der großen Kirche entlangführte. Sie hatte an seinem Ende einen Raum gesehen, der ihr vielversprechend erschien. Es war schon spät und so begegnete sie niemanden mehr. Parlan drüben auf der Wiese war viel zu weit weg. Der Nebel kam ihr ebenfalls zugute, auch wenn sie nicht gedacht hätte ihn heute nochmal gut zu heißen.
Vorsichtig steckte sie den Kopf in den Raum und registrierte erfreut, dass er leer war. Sie brauchte nicht lange suchen, die Regale standen voll von rötlichen und klaren Wässerchen, Traubensäfte jeglicher Sorte. Sie nahm sich zwei Flaschen, Vorsorge war besser, und verschwand dann ebenso leise wie sie wieder gekommen war.
Kurz darauf erschien sie strahlend mit zwei Flaschen Wein wieder in dem Gemach, wo sich Arctus schon herrschaftlich eingerichtet hatte. So herrschaftlich wie es eben in einer muffigen Klosterkammer ging.
"Wenn du Gläser brauchst musst du selbst welche auftreiben, zur Not gehts auch ohne."
Sie stellte den Wein auf den Tisch und schaute ihn an.

Arctus


rctus schaute das clevere Mädchen verdutzt an. Hier drinnen, in der Schlafkammer würde sie eh niemand mehr stören, warum eigentlich nicht.
"Ach, das geht auch gleich aus der Pulle", sprach er freudig und wollte sich schon dran und drauf machen einen Wein zu öffnen, doch ein wichtiges Utensil fehlte.
"hast du auch an den Korkenzieher gedacht?"
Aylen schüttelte nur mit dem Kopf.
"Hm, dann müssen wir den Korken wohl reindrücken. Ich glaube aber, dass das den Geschmack verdirbt und es eine Riesensauerei geben wird." verzweifelt versuchte Arctus nachdenken und siehe da, sogleich schoss der erleuchtende Blitz durch seinen Kopf.
"Hier, ich leihe dir meine Blutfliegenrune. Beschwöre eine und gib ihr den Befehl mit den Stachel in den Korken zu stechen und diesen rauszuziehen. Ich bewache die Türe!"
Sogleich sprang Arctus vom Bett, drückte Aylen die Rune, sowie die Weinflasche in die Hand und machte sich zur Tür, drehte den großen Schlüssel einmal um und lauschte nach verdächtigen Stimmen. Die Magie Beliars im Kloster zu wirken war eine gefährliche Sache. Man musste höllisch aufpassen...

Aylen


ylen erschrak. An die Magieübungen hatte sie gar nicht mehr gedacht, so eingenommen war ihr Gehirn von dem lustigen Ausflug ins Kloster. Und jetzt sollte sie aus dem Stand heraus eine Blutfliege zaubern, wo doch ihre letzte so misslungen war!
Panik überkam sie. Wenn hier mitten im Kloster etwas schief ging, das wäre ihr Ende. Sobald einer die untote Blutfliege zu Gesicht bekam, würde er wissen woher sie stammte. Sie durften auf keinen Fall mit ihr gesehen werden. Doch zuerst einmal musste sie sie erschaffen, ein weitaus größeres Problem.
Zögerlich nahm sie die Rune entgegen und hielt sie in Händen wie ein rohes Ei. Sie konnte es nicht, es würde schief gehen, ganz bestimmt. Sie würde alles kaputt machen, sie wusste es. Aber Arctus schaute so zuversichtlich drein, sie wollte ihn einfach nicht enttäuschen. Und einmal musste sie es lernen. Doch warum ausgerechnet heute?
Zu gerne hätte sie einen großen Schluck Wein zur Ermutigung zu sich genommen, doch mit verstopftem Korken war da nicht viel zu machen. Warum auch hatte sie den Korkenzieher vergessen, das würde ihr nicht noch mal passieren. Viel einfacher wäre es gewesen, einfach noch mal rüberzuschleichen und einen zu holen, doch sie wollte dem Meister nicht widersprechen.
Wenn ihr doch jetzt bloß die Worte richtig einfallen würden! Krampfhaft durchkämmte sie ihr Gehirn, um dann doch noch einen passenden Spruch aufzutreiben. Sie hoffte dass es der richtige war.
Ihre Finger umschlossen die Rune etwas sorgsamer, als sie begann leise Worte zu sprechen. Sie schaute Arctus nicht an, ein großer Fehler. Hätte sie es getan, wären ihr mit Sicherheit seine größer werdenden Augen aufgefallen, als sie einen völlig falschen Spruch herunterbetete. Doch da war es schon zu spät, ein roter Nebel erschien und eine weitere mutierte Blutfliege setzte sich zusammen. Dieses Mal ähnelte sie ihrem Vorbild schon ein wenig mehr, doch leider hatte sie nur einen Flügel mit auf den Weg bekommen. Um nicht gleich zu Boden zu fallen begann sie heftig damit zu wedeln und drehte gleich darauf unentwegt im Kreis herum. Mit wilden Kreisen durchquerte sie den Raum, sodass die beiden Magier sich eilig ducken mussten, und erwischte dann mit ihrem Flügel ungeschickt die eine Weinflasche auf dem Tisch. Mit einem lauten Klirren fiel jene zu Boden und der schöne Wein ergoss sich auf dem Steinboden. Schlimmer jedoch noch als der verschüttete Wein war das Geräusch, das bis durch die Tür gedrungen sein musste. Und draußen hörte man bereits aufgeweckte Schritte...

Yori

ach seinen Schüler Vulgar suchend, spazierte Yori durch den Hof. Er genoss eine sanfte kühle Brise die ihm durch das Haar fuhr und es aufstäuben ließ. Während sich die anderen Magier und die meisten Novizen in die Kathedrale oder in das Refektorium zurückgezogen hatten, genoss er noch mal das angenehme Herbstwetter.
Bald würde das milde Wetter dem harten Winter Platz machen und das Kloster würde sich wieder einmal in eine Schneedecke einhüllen. Er dachte etwas über den Schnee nach, eigentlich war Schnee genauso wie Wasser ein Element Adanos. Sonst hatte er Schnee immer nur als etwas feindliches und tödliches angesehen, doch dieser Gedanke schien ihm nun nicht ganz passend...
 

Suuuuuummmmmmsummmmmmmmmm.... KLIIIIRR!..... suuummmmmmsummmmmm

Erstaunt riss ihn ein Geräusch aus seinen Gedanken und verwundert schaute er sich um. Soeben hatte er irgendwo ein lautes Klirren vernommen, als ob Glas zerbrochen wäre. Doch dieses Geräusch war im Kloster so schnell verhallt, wie es aufgekommen war und unsicher suchte der Magier nach der Herkunft. Er sah sich ein paar Mal um, doch konnte er ihn nicht genau bestimmen, da er zu sehr in Gedanken versunken war.
Da fiel ihm ein leises Geräusch auf, das aus dem rechten Säulengang durch die Luft hallte. Zuerst dachte Yori er hätte etwas an den Ohren, doch er wurde den Eindruck einfach nicht los irgendwo ein Summen zu hören.
Er schickte Pedro, der durch das Geräusch ebenfalls aufgeschreckt wurde wieder auf seinen Posten und näherte sich einer der Gästezimmer. Er vernahm deutlich zwei zischende Stimmen und provisorisch klopfte er an der Türe an.

Arctus


"chnell, mach die Fliege weg! Mach die FLIEGE WEG!" schrie Arctus mit möglichst gedämpfter Stimme, war schon dabei die Glasscherben unters Bett zu schippen und rief, "wir kommen", zu dem Klopfer an der Tür. In aller Eile verschob er einen Hocker und platzierte ihn über das Malheur.
Aylen versuchte immer noch verzweifelt die Fliege wegzuzaubern, die sich auf dem Bodden immer nur im Kreis drehte, wegen des einen Flügels. Voller Panik stürzte Arctus zu ihr und riss dem Viech den eine Flügel aus, versetzte diesem einen kräftigen Tritt, so dass es unter das Bett rutschte. Der Flügel flog hinter her.
"Setz dich auf den Hocker und werf dein Kleid über den Wein, so dass er ihn nicht sieht!"
Arctus streifte sich einmal durchs wirre Haar, setzte ein Lächeln auf und drehte den Schlüssel herum, um die Tür zu öffnen.
"Guten Abend der Herr. Es ist alles in Ordnung.", sprach Arctus in hoher Stimme und setzte dabei sein jugendliches Unschuldsgesicht auf. "Kann ich euch behilflich sein?"
Der Magier streckte misstrauisch seinen Kopf ins Zimmer, sah auf Aylen, die nur kurz zurückwinkte und ebenfalls lächelte. Sie hatte vergessen den Korken zu verdecken!
Geschwind schob sich Arctus vor den Magier, verdeckte dessen Sicht etwas. Hinten zischte irgendwas.
"Herr?", fragte er noch einmal ..

Yori

in ... nein, zwei breit lächelnde Gesichter strahlten Yori entgegen, der verwundert ins Zimmer blickte. So genau konnte er nichts erkennen, da er Junge vor ihm andauernd nervös hin und her hüpfte.

"Ist bei euch auch wirklich alles in Ordnung?" wunderte sich der Magier. Sein Gegenüber sah etwas aufgebracht auf, seine Haare fielen ihm wild über den Kopf und auch seine Begleiterin saß etwas zersaut in ihrem dunkelgrünen Kleid auf einem Stuhl.
Immer wieder wanderte der Blick zwischen den beiden umher, als er ein merkwürdiges Zischen unter einem der Betten hervor schallen vernahm. Yoris Blick flog zu der Stelle, vor der sich das Mädchen niedergelassen hatte und bemerkte einen roten Fleck an dem unteren Teil des Kleides.

"Ist eure Gefährtin verletzt? Es sieht so aus, als ob sie eine Wunde an ihrem Bein habe. Wenn ihr wollt schicke ich einen Novizen der sie versorgt und der sich gleich um das Ungeziefer kümmert. Wahrscheinlich ist mal wieder eine Ratte unter dem Bett"

Arctus

rctus starrte fassungslos auf den roten Fleck, der unter dem Kleid hervorlugte. Aylen sollte die Stelle doch verdecken.
Tausende von Ausflüchten schossen Arctus durch den Kopf, doch es gelang ihm nicht eine zu packen, so stotterte er nur herum, sah der missglückten Situation immer mehr mit Angst entgegen.
"Äh ... es ... ja genau, es war .... eine Ratte. Wir ... wir haben sie getreten, doch ich kümmer mich gleich um das Problem, keine Angst Herr Magier.", hoffentlich reichte das um ihn ruhig zu stellen.
Nein, der Magier schickte seine besorgten Blicke immer noch auf Aylen, die nun vollkommen unbeholfen auf dem Hocker hockte und einen Fuß weiter nach vorn schob, um den roten Fleck zu verdecken.
"Ach, ihr geht es gut, nicht wahr?", Arctus drehte sich um, zog eine beschwörendes Gesicht zu Aylen, die gleich übereifrig nickte.
"Das ist wohl nur der Fußnagel. Wir wollen euch nicht mit solchen Kleinigkeiten belästigen!", Arctus umfasste den Türknauf fester, "und ehrlich gesagt überfällt mich ... uns, grade eine unheimliche Müdigkeit." Arctus versuchte die Tür etwas zu zudrücken und nickte dem Magier zu, "eine gute Nacht. Vielleicht unterhalten wir uns morgen noch einmal über euer hervorragendes Kloster." ...

Yori

eberfreundlich stotterte der Junge irgendwelche Sachen von Ratten und Fußnägeln herunter worüber Yori nur die Stirn runzeln konnte. Merkwürdig wie man sich nur so stark am Fußnagel verletzen kann, murmelte er und erkundigte sich noch mal nach den Wohlbefinden der Beiden...
"Seit ihr sicher dass ihr keine Hilfe ..."
"Ja! Keine Sorge!"
"Ihr wollt keinen Lappen oder ein feuchtes Tuch ..."
"Nein Nein Herr Magier, machen sie sich keine Umstände!"
Mit jeder Antwort schloss sich die Türe etwas mehr und letztendlich gab es Yori auf den Beiden zu helfen und zog seinen Fuß aus der Türe. Der Junge wünschte ihm noch tausendmal irgendwas Gute, bestaunt noch mal den schönen Hof und schloss die Holztüre hastig.
Am Kopf kratzend stand der Magier nun vor der Türe und wunderte sich über die beiden Gestalten.
"Wie sind sie eigentlich ins Kloster gekommen und wozu sind sie überhaupt hier?"
Kopfschüttelnd überquerte er den Hof und stieg auf der anderen Seite die Wendeltreppe in Richtung Magierquartiere hinauf. Er glaubte hinter sich noch mal eine Türe zufallen zu hören, aber für heute war ihm nichts mehr geheuer, wahrscheinlich forderte sein Körper einfach etwas Schlaf ein...

Arctus


ylen und Arctus standen vor der großen hölzernen Tür, blickten sich kurz um und checkten ihre Runen. Die Magie im Anschlag trat Arctus kurzerhand die Tür mit einem kräftigen Kick ein, stürmte den Raum mit einem Salto und schoß mit drei Schattenflammen Zehn Gegner über den Haufen. Schnell zog Aylen ihre Tasche heraus und die geheimen Runenwaffen verschwunden darin, sowie ein paar Goldberge. Auf dem Rückweg wurde noch eine holde Schönheit vor einem Monster gerettet und ...
Arctus trat auf den Rechen am Feld und der Stiel klatschte ihm gegen den Kopf. Ja so in etwa hatte er sich die ganze Klosteraktion vorgestellt. Aktion, Spannung und Spaß und vorallem sollte es schnell gehen.
Aber nein, ganz nach seinen Vorstellungen lief es nicht. Mit schmerzenden Kopf setzte er sich auf eine Treppenstufe und schlung die Beine übereinander. In der Hinsicht konnte der graziöse Männerrock doch stören. Aylen war irgendwohin verschwunden. Wahrscheinlich war sie dem Runenraum schon auf die Pelle gerrückt. Und er, Arctus, der spielte dummer Junge.
Frustriert drückte sich der Magus wieder hoch, sah zur großen Holztüre am Ende des Ganges. Ein bleicher Novize stand davor und fegte den Gang. Vielleicht würde sein halsbrecherischer Plan doch noch aufgehen. Leise schlich der Junge sich heran, suchte den Schutz einer Säule, um sich vor dem sich grade umdrehenden Novizen zu verbergen. "War da nicht was?", fragte dieser, zuckte ein paar Augenblicke später aber nur mit den Schultern und drehte sich wieder um, um seiner Arbeit nachzugehen.
Arctus' Stunde hatte geschlagen. Auf Zehenspitzen und die Luft anhaltend schlich er sich immer näher an den Novizen heran, als er nur noch eine Elle entfernt war versetzte er diesen einen kräftigen Tritt in die Kniekehle.
Der Novize kippte links um, spührte im nächsten Moment nur Staub zwischen den Zähnen. Verwirrt hielt er sich an die getroffene Stelle und bemerkte, dass es gar nicht so weh tat. Beim aufstehen bemerkte er nur, wie die große Holztür zur Weinkammer grade zukrachte. "hm, Meister Gorax wird sich schon drum kümmern.", gab dieser gelassen von sich und fegte weiter.
Arctus indes hatte sich in den Raum gerettet, lehnte sich gegen die Tür und lunschte durchs Schlüsselloch, was der ‚Feind' wohl mache? Doch der beunruhigte ihn nicht. Es war eher dieses Geräusch, als würden Lebewesen zu Brei verarbeitet werden. Ein lautes Quietschen und Matschen drang durch den Raum und Arctus hatte sich immer noch nicht dazu durchgerungen sich umzudrehen.
"Was willst du Wicht den hier?", dröhnte ihn plötzlich eine Stimme an. ‚Ein Drache, ganz klar, ein Drache!' Arctus hielt den Atem an. Sein Herz blieb stehen und nur langsam drehte sich sein entsetztes Gesicht, dass voll und ganz einen riesigen schuppenübersähten Kopf zu sehen erwartete, dessen Augen ihn schon fressen würden, wobei man den feurigen Schlund gar nicht erst erwähnen brauch.
Doch es kam noch schlimmer. Ein alter verschrumpelter Mann! Arctus korrigierte seinen Gesichtsausdruck zum traurigen hin. Sein Plan wurde schon wieder dahin geschmissen! Wieso war das kein Drachen? Wieso kein riesiges Monster, das er besiegen konnte. Seine vor Anspannung hochgezogenen Schultern sackten nach unten. Den Tränen nahe sprach er kurz "Nichts" und ging wieder raus. Es war auch zu dumm.
Frustriert suchte er seine Kammer auf und setzte sich aufs Bett, die Arme vor der Brust verschlossen habend und vor sich dahinschmollend.