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Sonderausgabe


   
(Fortsetzung von Seite 7)

Lebendes Dunkel


enschen.... Was für eine schwache, aber auch erstaunliche Rasse. Durch ihre gebrechlichen Körper zu einer Lebensspanne von wenigen Jahrzehnten verurteilt schafften sie es dennoch immer wieder, sich die Natur mit neuen Erfindungen und Magien untertan zu machen. Im Vergleich zu Valentoth' Leben existierte ein einzelner Mensch nur wenige Nanosekunden. Dennoch fand er es erstaunlich, wie diese kleinen Wesen ihre Welt durch ihren Ideenreichtum zu ihren Gunsten verändern konnten. Doch waren sie ebenso dumm, wie sie einfallsreich waren, wenn es ums Töten ging. Der Sphärenlord hatte gewusst dass die Menschen seine Warnungen in den Wind schlagen würden. Und er wusste, was er jetzt zu tun hatte. Der Strom der Zeit floss rückwärts, als Valentoth die Sphären verschob um sich im Herzen der Ruinen von Va'Shezum zu manifestieren. Mitten im Raum begann sich seine physische Hülle aus nichts als dünner Luft heraus zu manifestieren. Sein Blick leuchtete durch die absolute Dunkelheit der Halle wie eine Fackel. Nichts blieb seinen scharfen Sinnen verborgen. Luft gab es in dieser Halle schon seit Äonen nicht mehr, er selbst hatte vor langer Zeit sämtliche Eingänge unpassierbar gemacht. Valentoth bewegte sich auf die Mitte der Halle zu. Umsäumt von sechs gigantischen, kristallinen Säulen die sternförmig um das Zentrum lagen, befand sich ein breiter Riss im Hallenboden. Wie die Finger einer überdimensionierten Klaue ragten die Säulen bis knapp unter die Hallendecke empor. Ab und zu schossen kleinere Blitze durch die Säulen und lösten sich mehrere Meter über dem Riss von ihnen um sich mitten in der Luft zu vereinen Dort schwebte etwas rundliches in der Luft. Als der bläuliche Schein aus Valentoth' einzigem Auge auf das Objekt fiel, konnte man erkennen dass es in regelmäßigen Abständen puliserte. Ein leises Wummern war zu hören. "Die Zeit ist gekommen, Kol'Sheraz." Etwas löste sich von dem Objekt und tropfte in den bodenlosen Spalt hinein. Erneut wurde das Szenario von einem Blitz erhellt. "Valentoth. So bist du also doch noch zurückgekommen. Du glaubst nicht, wie lange ich auf deine Rückkehr gewartet habe. Und ich bin froh dich zu sehen. Dann wird es jetzt also ein Ende haben." Der Sphärenlord blieb an der Kante des Spalts stehen. Wieder zuckten Blitze durch das schwebende Objekt. Für einen Moment waren dunkle Pupillen zu sehen, ein offenstehender Mund aus dem beständig ein dünner Blutsfaden rann verschwand wieder in der immerwährenden Dunkelheit. "Du weißt dass es nötig war. Im Gegensatz zu anderen Vertretern deiner Rasse warst du weise genug, den Schrecken den du und deine Ahnen entfesselten wieder rückgängig machen zu wollen." "Dann...ist es also geschehen?" Für mehrere Minuten hing die Stille wie eine bedrückende Decke über der Halle. "Das wird die Zeit zeigen. Dennoch werde ich dich von deinem Los befreien und die Ruinen vernichten." Ein ganzes Rinnsal stürzte in den Riss im Hallenboden und verschwand in den dunklen Nebeln des Erdinneren. "Dann tu es. Auf das die alte Welt in neuem Glanz erstrahle." Valentoth rührte sich nicht. "Ich und meine Brüder schulden dir viel. Ohne dich hätten unsere Welten niemals weiterexistieren können." Der ehemalige Mensch zuckte und waberte für einige Sekunden wie Gelee. Dann beruhigte er sich wieder und schwebte wie zuvor ruhig über dem Spalt. "Ich tat was ich tun musste. Ich hoffe es war zu unser aller Wohl. Aber nun bringt es zu einem Ende." Der massige Körper des Sphärenlords trat über den Rand des Abgrunds und breitete die Flügel aus. Dann verdichtete er die Materie um sich herum um in einen Schwebezustand zu fallen. Das Leuchten seines Auges erlosch. Ein lautes Knirschen ertönte, dann klappte sein Schädel auf und offenbahrte die Essenz des Sphärenlords. Grelles Licht brach aus Velentoth' Schädel und verschlang Kol'Sheraz' Kopf. Dann breitete es sich schlagartig aus, durchdrang Jahrhunderte alten Fels und massive Mauern. Die Konturen der Ruinen schienen sich aufzulösen, die gesamte Umgebung wich einem blendenden, übernatürlichen Weiß das alles verschlang. Dutzende von Metern dickes Eis zerkochte schlagartig zu Dampfwolken, als das Licht aus dem Dunkel der Ruinen hervorschoss und durch die ewige Nacht unterhalb des Göttersitzes schnitt. Ungebremst raste die Lichtwelle weiter und einfach durch den Göttersitz hindurch. Ein Beben lief durch den Berg. Der gesamte Göttersitz neigte sich nach unten, mutierte plötzlich zu der Flutwelle, der er die ganzen Jahrhunderte geähnelt hatte. Steinerne Wassermassen krachten auf Tonnen von Eis herab, die Obefläche des Gletschers wurde unter der Wucht der Urgewalt eingedrückt und nach unten in Richtung Ruinen geschoben. Irgendwo, hunderte von Metern unterhalb der gigantischen Staubwolke die der Sturz des Gebirges mit sich brachte, drang der Schrei einer erlösten Seele durch die zum Tode verurteilten Ruinen.

blutfeuer

ewaltige felsbrocken lösten sich und knallten auf das eis. sie waren aber nur die boten des gesamten unheils. die ganze gebirgskette bäumte sich auf, als würde sich etwas, was seit urzeiten darunter geschlafen hatte, aufrichten und den fels von sich abschütteln. ein schnitt ging durch das gebirge, wie ein flammenschwert. er trennte den göttersitz von dem gebirge ab. die welle neigte sich immer tiefer und brach dann. wer sehen wollte, hatte es schon immer gesehen. die flutwelle des gipfels würde irgendwann über dem gletscher zusammenschlagen.in einer gewaltigen welle aus stein und eis machte der göttersitz das wahr, was er schon immer hatte ahnen lassen. er stürzte auf das eis unter ihm. an der stelle, an der die luzkanzacken bis eben wie für alle ewigkeiten bestanden hatte, tat sich die erde auf und gewaltige eruptionen begleiteten die lavaströme, die sich jetzt bahn brachen. das erdfeuer schleuderte seine fontänen bis zu den sternen und sein feuer war in der ganzen kuppel und darüber hinaus zu sehen. zu der zeit hatten die gefährten schon begriffen, dass sie etwas ausgelöst hatten, dass sie nicht mehr aufhalten konnten. überall begann staub aus den decken und wänden zu rieseln. der fels begann zu stöhnen und zu ächzen, von allen seiten kamen die geräusche von splittern und platzen. "wir müssen weg. das ding stürzt ein" die schreie von blutfeuer versuchten die geräusche zu übertönen, die sich gerade durch die ruinen fortpflanzten. irgend etwas gewaltiges war soeben auf die ruinen gestürzt. im gleichen moment begann sich die decke zu senken. die gefährten hatten sich im laufen ihre sachen gegriffen und rannte auf den teleporter zu, als ein gewaltiges deckenstück von oben herabstürzte und den teleporter und die knabenfigur unter sich begrub. im gleichen augenblick erlosch schlagartig das licht und die gruppe stand im dunklen.
alle drei magier sprachen einen lichtzauber, der die umgebung aber nur spärlich zu beleuchten vermochte.

stressi

"as jetzt? was sollen wir tun?" für einen moment lastete eine unnatürliche stille über der gruppe.




blutfeuer

"ir müssen weg. ich hab uns laufen gesehn. wir müssen laufen, ich weiß nur nicht wohin." diese frage wurde ihnen abgenommen durch ein unheimliches geräusch, dass immer nähr kam. einen moment sahen sich alle an und wussten auch im selben moment, was das für ein geräusch war: die ruinen stürzten ein. damit war auch die fluchtrichtung vorgegeben. sie mussten vor diesem unheimlichen geräusch flüchten.

Lebendes Dunkel

er gesamte Berg schien sich aufzubäumen. Die Erde zitterte als ob sie versuchen wollte, ihre Peiniger abzuschütteln. Nachdem Kol'Sheraz' Kopf in den Nebeln des Spalts verschwunden war, katapultierte sich Valentoth mit einem Schlag seiner Schwingen wieder auf festen Boden. In der Mitte seins Kopfes loderte wieder diese unnatürliche, blaue Flamme, die Panzerplatten hatten sich geschlossen. Ein Klirren übertönte das Knirschen von Fels. Ein langer, gezackter Riss zeichnete sich auf der Oberfläche eines der Kristalle ab, raste an ihm entlang nach oben und spaltete ihn wie ein Axthieb. Einen Moment später zersprang der Kristall. Ein vibrierendes Summen erfüllte die Luft, als seine fünf Brüder zu schwingen begannen. Ein mehr als mannsgroßes Stück Mosaik löste sich aus der Decke und zerprang krachend auf dem Boden, zerschmetterte die Fliesen und überschüttete das Umfeld mit einem Regen aus Gesteinssplittern. Mit ohrenbetäubenden Lärm zerklirrte ein weiterer Kristall. Die Blitze die durch die schillernden Steine liefen, zuckten unkontrolliert durch den Raum und sprengten kleinere Stücke aus den Wänden. Der Nebel in dem Spalt schoss wie ein Geysir aus dem Abgrund. Innerhalb weniger Sekunden war der gesamte Raum von den dichten Nebelschwaden erfüllt. Leise Stimmen verloren sich in der Dunkelheit. Schemen bildeten sich hervor, nur um innerhalb weniger Augenblicke wieder zu verschwinden. Es wurde Zeit. Valentoth breitete seine Schwingen aus und veränderte ein weiteres Mal das Gefüge von Raum und Zeit um sich durch alle feste Materie hindurch zu bewegen und sich kurz darauf vor dem Tor im Heiligtum zu manifestieren. Die Statue war zertrümmert, der Teleporter schon längst unter Tonnen von Felsen begraben. Doch das Tor lag noch immer unbeschädigt vor ihm, es schien als ob die gesamte Apokalypse spurlos an ihm vorüberging. Wie eine aufgewühlte Wasseroberfläche lag der Nebel zwischen den Torringen. Der Sphärenlord sog gierig die Magie auf, die den Raum noch immer wie Wasserfälle durchströmten. Langsam, so als ob sie gegen eine unglaubliche Macht ankämpfte die sie zusammendrücken wollte, klappten die drei Klingen an seiner Rechten auseinander. Im selben Moment zwängte sich der Spalt im Herzen von Va'Shezum in derselben Geschwindigkeit auseinander. Seit Jahrhunderten verschüttete Durchgänge brachen unter dem Druck des schwarzen Nebels auf, wie Finger tasteten sich die Schwaden durch die Hallen der Ruinen.

blutfeuer


eder griff sich, was er sich greifen konnte und die gefährten suchten nach dem passenden weg. der einzige in die andere richtung öffnete sich in dem moment, als sie von weit hinten das geräusch von wasser hörten. wasser, dass auf sie zuschoss. blutfeuer sah durchaus, dass die magier nach ihren runen griffen und maximus seine gerippe beauftragte, die dinge aus dem gletscher nach haus zu schaffen, in weiser voraussicht wohl, dass er nicht alles tragen konnte. irgendwie würden die ihren befehl schon ausführen. "hier entlang" blutfeuer zwängte sich durch den spalt und rannte dann einen gang entlang, der nur grob gemauert war und bald nur noch durch eis führte. es war ein spalt, der sich irgendwann mal geöffnet hatte und den man aus irgend einem grund ebegehen konnte. die gefährten hasteten vorwärts. ohne zu wissen, ob es hier einen ausgang oder gar einen ausweg gab. blutfeuer fiel es im selben moment ein, als sie hinter sich eine schäumende wasserfront entdeckte, die ihnen folgte. die alte frau hatte von dem fluss unter dem gletscher gesprochen, der ihr die schätze brachte. vielleicht konnte dieser fluss ja auch die gruppe ans tageslicht befördern. im laufen teilte sie ihre überlegungen den anderen mit, dann sah sie im eis die kaverne, die groß wie eine kirchenkuppel war. instinktiv rannte die gruppe in diesem raum und das wasser schoss an ihnen vorbei. mühsam nach atem ringend standen die gefährten jetzt hier in diesem raum, der von ewigem eis umschlossen war. alle waren da, keiner war verloren gegangen und es war auch keiner verletzt. "wir müssen in das wasser. es hilft alles nichts. ihr seht, es geht hier nur noch abwärts und die sohle des gletschers bildet ein fluss. wer der alten frau zugehört hat, wird sich erinnern. sie sagt. er fließt unter dem gletscher ins freie. sie sagte, es wäre gefährlich und abenteurer hätten schon versucht, auf diesem weg in den gletscher zu kommen. es sei niemandem gelungen. vielleicht gelingt es ja uns. wir müssen ins wasser. wenn jetzt einer der magier lieber mit seiner teleportrune verschwinden will, dann soll er es machen, ich kann es niemandem übel nehmen. dieses wasserabenteuer wird nicht nur sehr kalt, es wird auch sehr gefährlich. ich möchte euch noch einmal danken, dass ihr mich hierher begleitet hab. ich wollte nicht, dass es so endet, aber es ist nun mal so. blutfeuer ging von einem zum anderen und umarmte jeden noch einmal. "lasst uns gehen. mögen die götter jeden von uns beschützen. lebt wohl" damit verließ sie als erstes die kaverne und warf sich wenige schritte davon entfernt in den fluss, der sie sofort wegriss.
  stressi

mmer näher kamen die bedrohlichen Geräusche und als aus dem Gang plötzlich nicht nur das Wasser den Berg hinunterschoss sondern plötzlich auch Dampf und Felsbrocken hinter ihnen her kamen, gab es für die Gefährten kein Halten mehr. Stressi rannte hinter Blutfeuer her und bot ihr schnell seine Teleport-Schriftrolle an, aber die Amazone zeigte ihm schon unter Wasser einen Vogel und schrie ihm beim Luftholen zu, dass sie sich gewiss nicht grad jetzt verpissen würde, wo die Gefahr für die Gruppe am Größten sei. Dann hatte ein Strudel den Baal gefasst und ihm die Schriftrolle aus der Hand geschleudert. In rasender Fahrt ging es einen unheimlichen Eistunnel hinab. Stressi konnte kaum Luft holen, weil der Tunnel sich immer mehr mit Wasser füllte. Er versuchte nur, das kostbare Buch zu halten und was er sonst noch mitgenommen hatte. Der Griff nach dem Schwert war reflexartig, denn langsam merkte er, dass in dem eiskalten Wasser seine Sinne schwanden. Die Gefährten hatte er längst aus den Augen verloren. Das letzte was er sah, war ein Gesicht, dass ihm aus einem Eisblock entgegenstarrte mit weit aufgerissenem Mund - ein vereister Schrei eines im Eis eingeschlossenen Glückssuchers.

Champ

inen moment hatte er gezögert. es wär so einfach. die rune gestreichelt und schon könnte er im warmen bett schlafen. stattdessen sollte er in dieses eiskalte grab, dass ihn sicher verschlingen würde? aber was sollte werden, wenn die anderen dann doch irgendwann im sumpf ankommen würden und ihn dann sehen? sie würden überall rumerzählen, dass er feige wäre und sie alle im stich gelassen hatte. solche gerüchte hielten sich lange und waren genauso unangenehm wie das von damals, als auf einmal das gerücht aufkam, er wäre dick geworden! champ ordnete noch einmal seine besitztümer, schmiss alles, was sonst noch rumlag ins wasser und sprang dann todesmutig hinterher. die hand hielt er fest auf die rune gepresst. vielleicht brauchte er sie ja doch noch. so trieb er als spielball der strudel in dem eiskalten wasser vorwärts, hin und wieder von einem der rucksäcke geschupst, die sich offensichtlich alle selbstständig gemacht hatten. als ein fellbündel an ihm vorbeitrieb, benutzte er das als aufprallschutz, denn das wasser schleuderte ihn immer wieder gegen eiskanten. das war sehr effektiv und so suchte er nach weiteren fellrollen, die er rings um sich sammelte. so trieb er schön abgepolstert durch den eiskanal und wenns nicht so kalt gewesen wäre, hätte es richtig angenehm sein können. immerhin war das ein toller anblick. der gletscher strahlte in einem tiefen blau und das wasser hatte eine milchige sehr grüne farbe. man sollte es nur nicht gerade schlucken, es schmeckte wirklich ekelhaft.da fehlte ganz einfach der schuss whisky. aber sonst war es ein wirklich schönes erlebnis, diese wildwasserfahrt.

GlutaeusMaximus

er Hohepriester stand gedankenverloren am Rand und umklammerte seinen Kampfstab. Seine Vision war so unglaublich, dass er sich nicht einmal traute darüber klar nachzudenken. Er verdrängte das Wissen in eine finstere Ecke in seinem Kopf. Er musste mit jemandem darüber reden, aber nicht jetzt, nicht hier... Er sah in die kalten Wassermassen hinab und überlegte. Die Gefährten hatten sich das Gepäck aufgeteilt, doch viel war liegengeblieben. Maximus war das relativ egal, er hatte seine Fundstücke am Leib. Er hatte nichts zu verlieren. Aber die anderen, die so raffgierig gesammelt hatten... Er beschwor drei Skelette und befahl ihnen, das übrige Gepäck zu nehmen und blutfeuer so lange zu folgen, bis sie auf festem Land stand. Dann durften die Skelette das Gepäck abladen und sich auflösen... Dann drehte er sich zu Scatty um: "Kommt mit blutfeuer ins Kastell, damit wir euere Ausbildung zu Ende führen können!" Maximus sprach ein "Ade!" in die Runde und wurde kurzzeitig verwundert angestaart, doch dann begriffen alle was er vorhatte. Er langte nach seinem Zauberstab un murmelte eine Formel. Scatty wollte noch irgendetwas sagen, doch der Magier hörte ihn nicht mehr. Maximus verschwand in einer Wolke aus dunklem Rauch. Die drei Skelette packten das Gepäck fest in die knochigen Händen und sprangen in den Fluss...

Yenai

icht dass es Yenai besonders gereizt hätte, in die kalten Wassermassen zu springen, doch leider hatte sich Wardrag einen kleinen Scherz erlaubt und ihn hineingeschubst. Das kalte Wasser nahm ihm den Atem, sodass er nicht mehr die verdammten hinterlistigen Schürfer beschimpfen konnte, doch immerhin gab die Wut auf Wardrag dem Schatten ungeahnte Kraft. Er krallte sich an einem Eisbrocken fest und hielt sich so über Wasser. In ohnmächtigem Zorn musste Yenai mit ansehen, wie seine Schattenkluft durch die Eisschollen übel zugerichtet wurde, das würde sicher teuer werden... Sein Buch hatte er tief in seiner Kleidung verborgen, er hoffte, dass das Wasser nicht durch die Luzkanfelle und die Rüstung dringen würde, sonst waren all die schönen Sprcuhrollen verloren, sogar der Glibbergolem. Er hatte es inzwischen geschafft, sich auf eine Eisplatte zu retten, doch er verlor sofort wieder das Gleichgewicht und stürzte zurück ins Wasser. Immer wieder war er kurz davor, die Besinnung zu verlieren, während sein Körper immer mehr auskühlte, einzig der Gedanke an die vielen tollen Geschichte, die er am Lagerfeuer erzählen würde und die vielen Bewunderer, die er haben würde, hielten den Schatten am Leben.

Scatty

ick eingewickelt in alles Wärmespendende, was er auftreiben konnte, trieb der Templer nun durch den eisigen Fluss. Immer schwächer wurden seine Glieder, schon zu lange war der Organismus von Scatty dem frostigen Wasser ausgesetzt gewesen. Eine lange Zeit war er nun schon durch Eisschollenformationen, an gefroreren Objekten aller Art und wunderschönen Eiskapellen vorbei getrieben. Die Keule, die er Shadow eigentlich hatte mitbringen wollen, hatte er loslassen müssen, sie war einfach zu schwer gewesen. Das Erz und den Rest der Beute jedoch hatte er gut unter der dicken Fellschicht, die ihn umhüllte, verstauen können. Die Farbe blau dominierte sein gesamtes Blickfeld, Eisblau, um genau zu sein. Schon wieder klappten dem jungen Mann fast die Augen zu, nur mit äusserster Gewalt konnte er sie offenhalten. Schon allein wegen Blutfeuer musste er am Leben bleiben, und der Gedanke an dieses Mädchen liess es ihm ein bisschen wärmer werden. "Ich darf nicht....schlafen..." waren seine einzigen Gedanken, und diesen konnte er durch einen glücklichen Zufall abhelfen. Denn just in diesem Moment war Aktion von ihm gefordert. So schnell wie es sein Zustand ermöglichte, fischte er zwei Messer aus dem Armschützer, und passte den richtigen Zeitpunkt ab. Genau als eine sehr dick aussehende Scholle vorbeitrieb, hieb er die beiden Messer mit aller Kraft hinein. Wie durch ein Wunder schaffte er es doch tatsächlich, dass jene steckenblieben und Halt boten. Mit der grössten Kraftanstrengung, die ihm noch möglich war, hievte er sich unter Gestöhne und Geächze auf die breite Scholle, und blieb dann ermattet liegen, die Griffe der Messer fest umklammert. Nun war er wenigstens nicht mehr im Wasser, aber der Tunnel schien immer noch kein Ende zu nehmen. Und was ihn noch mehr beunruhigte: Keiner seiner Freunde war zu sehen...

Nienor


inter der Gruppe rauschten die Wassermassen aus den Zerstörten Ruinen heran. Es gab kein zurück. Sie konnten froh sein, daß sie überhaupt noch irgendeine Chance gefunden hatten, dem Inferno zu entkommen. Sie waren doch entkommen? Jetzt, wo sich vor ihnen die Gletscherspalte öffnete, die ins Innere des Gletschers führte, ausgewaschen von den reißenden und sicher auch eiskalten Wassern des tosenden Gletscherflusses war sich Nienor nicht mehr so sicher. Doch was blieb ihr übrig? Ohne noch lange über die möglichen Gefahren nachzusinnen, die ihr im Strom drohen konnten, tat sie es den anderen nach und sprang hinein, geradewegs in einen Strudel, der eine tiefe Wanne ins Eis gespült hatte. Ihr blieb die Luft weg, so eisig war das Wasser, doch noch stärker, als das Empfinden der Kälte war der Drang, wieder an die Oberfläche zu kommen. Panik stieg in ihr auf, als Nienor merkte, daß sie der Strudel festhalten wollte, griff er etwa sogar nach ihr? Wild ruderte sie mit den Armen und schaffte es dann doch irgendwie, aus dem Sog des Wirbels hinauszukommen. Sofort wurde sie über eine durch die Kraft des Wassers rundgeschliffene Kante im Eis gespült und fiel einige Klafter bis ins nächste Becken voller Wirbel. Doch von dort ging es in schneller Fahrt über mehrere flache Teilstücke imemr wieder kleienre Wasserfälle und schräge Läufe hinunter. Nirgends fand sich halt. Alle Kanten waren abgerundet durch das stetig darüber fließende Wasser, das Eis selbst war glatt und bot auch keinen Halt. Immer weiter rutschte Nienor über die Eisflächen, mitgerissen von der Kraft des Wassers. Es war so schrecklich kalt, ihr blieb ein ums andere mal die Luft weg. Ihre Glieder wurden gefühllos, bald spürte sie ihre Beine nicht mehr, ihre Bewegungen konnte sie sowieso nicht koordinieren, das Wasser hatte die Kontrolle übernommen. Als ob das alles noch nicht genug war, hingen vopn der Decke auch noch bizzare Eisgebilde herab, die tief über das Wasser reichten. In wärmeren Zeiten mußte der fluß anschwellen und so weiter oben das Eis ausspülen, jetzt war etwas Luft und die Reste der Bildhauerarbeiten der Wassermassen hingen herunter und waren bereit, die Reisenden an sich zerschellen zu lassen. Wie durch ein Wunder wurde Nienor von den tosenden Fluten immer wieder kurz vor dem Aufprall weggerissen, als ob der Fluß beschlossen hätte, noch eine Weile länger sein grausames Spiel mit dem schwachen Menschlein, daß sich in sein Reich verirrt hatte, zu treiben. Gerade noch konnte sie sich an die Oberfläche zurückbringen, wenn sie unter Wasser gedrückt wurde, um Luft zu holen. Hier wollte sie nicht sterben, in einem letzten klaren Gedanken dachte sie an die Aussagen der alten Frau, die berichtet hatte, daß die Reste von unglücklichen Abenteuern manchmal vom Gletscherfluß hervorgespült wurden, dann wurde ihr Körper mit voller Wucht in einer scharfen Biegung des Flusses gegen eine Eiswand geschleudert. Nienor hörte noch das Knacken ihrer Rippenknochen, dann umfing sie nur noch Dunkel. Einer leblosen Puppe gleich wurde ihr Körper über die Stufen aus Eis gespült, fiel in ausgewaschene Becken und trieb weiter den Fluß entlang, immer weiter und weiter. Doch nichts davon drang bis zu Nienor vor, sie war bewußtlos den Launen des Wassers ausgeliefert. Wie es den anderen erging, konnte sie schon von Beginn an nicht verfolgen, doch der unbarmherzige Fluß hatte genug Prüfungen für jeden von ihnen...

blutfeuer


ls blutfeuer erwachte, lag sie am irgendwo am rand des flüsschens, dass unter dem gletscher herauskam. also hatte sie irgendwann das bewusstsein verloren und war trotzdem lebend aus dem wasser rausgekommen, was schon ziemlich nach einem wunder aussah.mühsam rappelte sie sich auf und spuckte erst einmal wasser. ihr war schrecklich übel, aber zumindest lebte sie. ringsum sah sie reste ihrer gletscherausbeute, die das wasser angeschwemmt hatte und wenige meter weiter sah sie noch jemanden liegen. auf etwas unsicheren beinen ging sie zu ihm und drehte den klatschnassen fellbesitzer um. es war stressi, der jetzt anfing, literweise wasser aus sich herauszuspeien. "he, komm zu dir! ich seh doch dass du lebst, also tu nicht so. wenn du nicht aufwachst, dann klau ich dir deine sachen."

stressi


tressi schlug die Augen auf. Da war man dem Tod gerade von der Schippe gesprungen und was sah man als Erstes? Diese nervende Amazone! Stressi stützte sich auf die Arme. Immer mehr Wasser wollte aus ihm heraus und Blutfeuer sah ihm auch noch dabei zu. Das war schon mehr als unangenehm. Tapfer versuchte er, das ecklige Wasser hinunterzuschlucken, das ging aber leider nicht so schnell, wie es aus seinen Lungen herauskam. Er hustete, japste und schluckte aber irgendwann war es vorbei. Mühsam nach Luft schnappend lag er auf dem steinigen Flussufer und blickte um sich. Sie waren wirklich wieder draußen! Und so wie es aussah, war auch noch alles dran an ihm, obwohl er reichlich zerschrammt aussah. Überall hatte das Eis seine Spuren hinterlassen. Der schöne Schattenläuferpelz hing außerdem an ihm herab wie ein nasser Lappen. "Hast du denn schon andere entdeckt?"

(Fortsetzung auf Seite 9)