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Sonderausgabe


   
(Fortsetzung von Seite 10)

blutfeuer


Der Arm Blutfeuers legte sich sanft um seinen Hals. Im nächsten Moment streichelte das Fell des Lutzkans seine Haut wieder warm und der Vorschlag nach Tee rundete alles noch mal wunderbar ab. "Tee wäre jetzt wirklich angebracht, sowie der warme Kamin!" Beide schlängelten sich ihre Weg zurück zu zerstörten Hütte und begaben sich ins Haus. "Ich mache ein kleines Feuer und du kümmerst dich um den Tee!", schlug Krieger vor.
Alles lief wie am Schnürchen. Das Knistern des Lagerfeuers verbreitete sich in der Nacht und brachte Tausende von kleinen Funken mit sich, die sich mit dem wohligwarmen Duft eines mit Honig gemischten Tees verbunden und ein sonderbares Leuchten hervorbrachten, dass nahezu die Farbe grün annahm. Krieger kam es so vor, als schwelgte er in einem Traum aus Seide und orientalischen Düften, des Händlers aus Khorinis. So sank er zu Boden und lies den blick gen Himmel streifen, eine Sternschnuppe erfassen und einen Wunsch in seinem Kopf entfalten, der sich gleich in Form des warmen Bottichs Tee erfühlte. Die warme Flüssigkeit bracht ihr Wirkung von inner heraus und Krieger erlang nun vollkommen das Gefühl von zu Hause. Ihm kam es so vor, als würden seine Freunde mit den Sternen spielen. Sein Finger suchte eine bestimmte stelle und sein Mund verkündete, "das da ist Esteron mit seinen beiden Freunden!" Krieger verstummte. Ein Schauer überkam ihn plötzlich, "seine beiden Freunde sind tot!" Nun setzte die Tasse an seinen Mund, um die Erinnerungen zu ertränken. "Hoffentlich geht es ihm gut!" "Des Nachtes denke ich oft an ihn, ich kannte ihn nicht lange den kleinen Blondschopf, doch muss ich sagen, ein Wunder ist mir erschienen, den Esteron drehte in eine völlig neue Richtung meinen Kopf. Er hat so was an sich, so anziehendes, nicht dass ich wüsste was es wäre nein, jemand hat mal gesagt, daran liegt es wir Menschen finden einander wie Erde und Stein doch wann es wohl geschehen mag oder wer der jenige seie wir es werden erfahren eines tags würde es nicht bringen Langeweile? Es zu erfahren sogleich Denn das was wir zu wissen pflegen Wir lernen durch Kampf und Fleiß So lass uns zusammen gehen!"
Krieger stocherte immer noch in Gedanken und Gefühlen schwelgend mit einem Stock in der Glut herum. Es dauerte lange, bis er seine Fassung wieder zurück erlangte. Nach einer Weile hob er den Kopf wieder und sah mit große Augen, in denen sich das Feuer spiegelte, die Amazone an. "Wir werden den Gletscher schon bezwingen und der Drache, sowie die Alte, werden uns unterstützen! Da bin ich mir sicher. Und am Schluss werden wir sehen, dass alles seinen Zweck hat." Der Sinn des Lebens hatte den Templer mal wieder gepackt. Vor ein paar Wochen hatte er ihn angezweifelt, doch durch das alles hier, wurde ihm alles klar. Wieso sollte man den sonst zu einem Drachen geschickt worden sein und zusehen dürfen, wie er das Licht der Welt erblickte, wenn die Welt böse und gemein war? Alles hatte seinen Sinn, das hatte Krieger nun verstanden. Insgeheim hoffte er, dass ihn dieser Sinn bald wieder zu Esteron tragen würde, doch ein Geräusch von verdrängter Luft lenkte ihn ab. Als würden riesige Segel die Luft peitschen und zerdrücken erklang das Geräusch von weit her. "Was zum Henker ist das?", fragte Krieger die Amazone...

Krieger-BP

Des Drachens Flügelschläge ließen Krieger sich an die Wand der kleinen Hütte krallen. Wie war das noch mal mit Standfestigkeit? Die war wohl im Moment nicht anwesend. Bedrohlich richtete der Drache sich auf und posierte in seiner vollern Größe und Schuppenpracht. "Mein Gott, ist der gewachsen!", entrann es Krieger nur. Plötzlich stieß der monströse Kopf hinab und näherte sich der Amazone in gefährlicher Geschwindigkeit, um sie schließlich umzustoßen. Krieger erstarrte. Eine gewaltiger Kraft herrschte in den Wesen und das schien nur ein Stupser zu sein! Auf einmal öffnete sich das riesige Maul und spitze weise Zähne lugten heraus. Der Kopf sank nieder auf die Amazone und etwas großes Rotes trat hervor. Krieger konnte sich nun nicht mehr halten und stürzte sich ins Verderben. Etwas feuchtes umgarnte ihn. Die Zunge des Drachens wickelte ihn regelrecht ein und am Schluss stand ein, mit Speichel geduschter, Krieger zwischen dem Drachen und der Amazone...

blutfeuer

da saß sie nun in der vom drachen verursachten trümmerwüste, umgestupst von einem drachen, der erst den krieger abschlapperten und sie dann unter seinem riesigen schädel begraben wollte. blutfeuer ächzte unter dem wahnsinnsgewicht und wäre sicher erstickt, wenn nicht eine energische stimme dazwischen gerufen hätte.

eine_alte_frau


"Gaaaanz ruhig, reiß dich zusammen! Ein Mensch ist nichts zum Knuddeln. Nimm deinen Kopf von deiner Freundin, die geht davon kaputt!"
Die Stimme der Alten erklang von irgendwo hoch oben. Zwischen den gewaltigen Flügeln des Drachen erhob sich die kleine Frauengestalt, die jetzt ganz in weiße Kleider gehüllt war.
"Wir sind wieder da, meine Lieben und wie ihr sehen könnt, das Problem mit dem Fliegen haben wir gelöst. Außerdem kann unser Gletscherdrachen uns auch eine sehr schöne Schneise in den Gletscher brennen. Das mit dem Feuerspeien funktioniert jetzt auch schon irgendwie.
Ich war mit ihm auf einer Erkundungsreise. Wir haben andere Drachen besucht und unser Freund weiß jetzt, was seine Aufgabe ist. Lasst uns ein letztes Mal hier schlafen. Morgen brechen wir unsere Zelte hier ab und gehn in den Gletscher, zum Eisgarten."
Seltsam leichtfüßig hatte die Alte sich von Rücken des Drachen gleiten lassen, fast als würde sie fliegen. Dann begrüßte sie die beiden Helden und befahl dem Drachen mit einer Handbewegung, zu der zerbrechlichen Hütte einen praktischen Abstand zu halten.
Da der Tee schon fertig war, setzten sich die drei und die Alte begann zu erzählen. Der Drachen lag mit seinem riesigen Maul in der ehemaligen Türöffnung und schnaufte ab und zu auf, als würde er seufzen. Dabei konnte er seinen Blick nicht von der Amazone lassen und jeder hatte den Eindruck, dass er eigentlich noch immer in ihren Armen schlafen wollte.

blutfeuer


am morgen kamen die drei ziemlich zügig voran, wobei auffiel, dass die seltsame frau mit einer geschwindigkeit voraneilte, der man kaum folgen konnte. immer wieder trieb sie die beiden zu größerer eile an und meinte, dass der tunnel bereits brüchig würde durch die schneelasten auf ihn und bald einbrechen könnte. über die oberfläche des gletschers grauchten sie ein vielfaches der zeit und es wäre eile geboten.
es ging sich aber auch verhältnismäßig gut im gletscher. den boden hatte sie erkaltende lava mit einem belag versehen, der tritt- und rutschfest war. es war wie von einem teppichweber.
allerdings beunruhigten seltsame ächz- und bruchgeräusche aus dem gletscher und die allgegenwärtige gefahr vor den luzkans.

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Die Alte begann dann irgendwann seltsame unbekannte Melodien vor sich hinzusummen. Offensichtlich freute sie sich auf das Ziel der Reise und beruhigte ihre Gefährten.
"Es wird keine Gefahr von den Luzkans ausgehen. Ihr habt ja mich. In Kürze werden wir auf seltsame Dinge treffen. haltet euch dicht bei mir und es wird euch nichts geschehen. Am besten, ihr greift die Echsenmenschen nicht an, auf die wir zuerst treffen werden. Sie sind die Soldaten und Beschützer der Drachen. Das ist ihre Aufgabe. Minder intelligente Lebewesen aus einer uralten Welt sind sie., einzig und allein noch heute da um sich um die wenigen Drachen zu kümmern und ihnen Futter zu besorgen.
Gefährlicher ist da schon der Nebel. Lasst euch nicht auseinandertreiben. Bei mir seid ihr sicher. So lange wir uns halten, kann dieses Lebewesen euch nichts antun."

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Nahezu Stille herrschte im Gang der gefrorenen Lava. Bis auf die Schritte und das schwere Atmen des Templers war kaum ein Geräusch zu hören. Krieger kam es so vor, als würde sich die Decke seinem Kopf nähern. Doch sehen konnte er nichts, war da ja nur die seichte Aura der nun nicht mehr so alten Magierin. Irgendwie schien das schwache Licht nur die Frau zu beleuchten und nicht die ihre Umgebung. So musste der Sumpfler im Dunklen tapsen und hatte nur die Magierin als Fixpunkt. Was war das nur für eine Welt? Er wird von Drachen gerettet, spaziert nun in einem Gang gefrorener Lava, der unter einem Gletscher entlang lief und wurde geführt von einer alten Frau, die gar nicht mehr alt war! Doch viel mehr Sorgen machte ihm die Decke! Die Höhe des Raumes schien zu schrumpfen und nun hatte sich schon mehrmals sein Kopf an irgendeine Kante verirrt und einen hölzernen Klang von sich gegeben. Die beiden Frauen konnten noch locker und aufrecht gehen. "Verdammter mist! Mir tut das Kreuz weh!", nörgelte Krieger. In des bohrte sich sein Fuß in einen in Schwärze gehüllten Stein, sein Knie kippte gegen etwas anderes hartes und er verlor das Gleichgewicht. Polternd fiel er zu Boden und wirbelte Dreck mit auf, der an der Aura der Alten klar auszumachen war. "Krieger bist du tot?", entrann es der Amazone. "Ja man!", hustete er vor sich hin. Stille folgte. Niemand machte anstallten ihm zu helfen oder überhaupt irgendwas zu tun. Ein Schluchzer war zu hören. Krieger griff sich genervt an den Kopf. "Ich bin nicht tot!" Ein allgemein erleichtertes Stöhnen raunte durch die enge Höhle. Sich aufrappelnd rief Krieger der Alten zu, "könne wir es nicht ein bisschen heller machen? Hier ist es so eng und ich sehe nicht wo ich hintrete!" ...

blutfeuer


"warum sagst du das denn nicht gleich, klar können wir licht machen."
die amazone, die ja nun schon fast alle zaubersprüche drauf hatte, warf flink eine lichtkugel an die decke und sah dann nur noch einen dunklen eisblitz und die lichtkugel war wieder aus.
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Langsam schwappte das kalte Wasser über Kriegers Stiefel und fing schon wieder an sich zu kristallisieren. So zog er seinen Fuß einen kleinen dezenten Schritt zurück, um nicht selbst ein Teil des Bodens zu werden. Auf das kleine Inferno von gerade eben, folgten abermals mit Gift bespickte Pfeile. "Eigentlich ist die Stellung hier ziemlich einfach zu verteidigen!", rief Krieger der Amazone zu, während er einen weiteren Pfeil gen Bestie schickte. "Jawohl, hast du das gesehen? Der ging genau zwischen die Augen!", prustete Krieger sich auf. Im nächsten Moment krachte es über ihnen. Geistesgegenwärtig packte Krieger die Amazone an der Hose und warf sie zurück zur Alten. Krieger sprang hinterher. Die Decke gab nach und ein riesiger Schwall Gletschereis überfüllte die kleine Höhle. "Langsam wird's eng!", rief Krieger. Ein Luzkan streckte plötzlich seine riesige Pranke durchs Eis. "Verdammt, ich kümmer mich drum!", versicherte der Streiter des Schläfers den Beiden, zog sein Schwert und hackte die Klaue ab. Stolz wandte er sich um, "hat jemand Hunger?", bemerkte jedoch gar nicht die immer größer werdenden Augen seiner Gefährten ...

blutfeuer


"wir müssen in den neuen tunnel. langsam wirds hier ungemütlich."
beide helden staksten der magierin hinterher, die sich mit ihrer nicht enden wollenden feuerwalze durch den gletscher fraß. draußen war es dunkel, so konnte man auch nicht erkennen, wie weit sie jetzt schon waren. das laufen in dem frischen eistunnel war außerordentlich hart. durch das heiße schmelzwasser war der boden tückisch glatt und außerdem mussten sie immer noch die nachrückenden luzkans abwehren. als die Pfeile zu ende gingen hatte blutfeuer eine idee.
"komm, wir wechseln die plätze. lass mich mal nach hinten!"
krieger wollte sie eigentlich nicht lassen, weil er schon mitbekommen hatte, dass die amazonen keine wirklichen angriffszauber hatten, aber blutfeuer drückte ihn einfach zur seite. dann hob sie die hände und schon schimmerte eine durchsichtige wand, zart wie eine seifenblase zwischen ihnen und den nachrückenden bestien.
"das hilft zwar nicht lange, immerhin wählen sie sich ja auch durch ziemlich dickes eis, aber es wird sie erst mal aufhalten."
umso schneller eilten die beiden der magierin nach.

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Plötzlich hörten sie von vorn einen gewaltigen Schrei.
"Na das wird aber auch Zeit. Unser Baby kommt. Jetzt wird es lustig. Luzkans sind die Lieblingsspeise des Gletscherdrachen. Na eigentlich sogar seine einzige. Hier lebt ja sonst nichts. Kommt Mädels, ketzt wird es lustig!"
Die Magierin erzeugte auf einmal selbst so etwas wie eine Seifenblase, in die sie ihre beiden Begleiter hineinkomplimentierte.
"Kommt schnell, hier drin sind wir vor dem Feuer geschützt, dass dein Baby hier gleich entfachen wird."
Im selben Moment begann der Gletscher zu beben und zu bersten, als würde die Erde zerspringen. Und dann war er da. Man konnte ihn nicht sehen, aber eine gewaltige Flammensäule schoss in den Tunnel und umfing die seltsame magische Seifenblase von allen Seiten. Kraftvoll wurden sie mitgerissen und es ging in einer atemberaubenden Geschwindigkeit wieder den ganzen Weg zurück, so weit die Flamme reichte. Im Vorbeifliegen sahen sie die verkohlten Leichengräber ebenfalls in der Tiefe versinken. Dann krachte es noch einmal, das Feuer verlosch und plötzlich saß Bällchen über ihnen und drückte mit seinem ganzen Gewicht auf die Kugel, die sich allerdings nicht mal verformte.

Krieger-BP

rVollkommen umsonst versuchte er sich an der glibrigen Wand, die ihn umgab festzuklammern. Haltlos glitt er von der einen zur anderen Seite, der seltsamen Blase. Plötzlich wurde das Gebilde angehoben. Große Reiszähne quitschten an der magischen Wand herum und versuchten diese zu knacken. "Hätte ich ihm doch bloß nicht das mit dem Stock gezeigt!", wimmerte Krieger und zog die Knie an den Bauch. In der Kugel war sowieso so wenig Platz, da musste er sich ja nicht unnütz dick machen. Die Alte in der Kugel neben ihnen wurde ebenfalls ordentlich durchgeschüttelt und geknautscht. "Ich lasse den Zauber jetzt wieder verschwinden!", schrie die Alte. "Was willst ...", wollte Krieger noch fragen, doch der Zauber hatte sich gelöst und alle drei lagen nun auf der herrlich weichen und gar feuchten Zunge des Drachens, den das kribbeln irgendwie dazu animierte die drei Insassen hinauszuspucken. Krieger landete auf irgendetwas Weichem. Es roch gar nicht mal so schlecht! Beim umdrehen merkte er, dass dies ein angekohlter Luzkan war, denn es irgendwie mit zu ihnen katapultiert hatte. Einen kleinen Schrei des Entsetzens aussendend sprang er von dem Kadaver und versteckte sich hinter dem riesigen Bein des Drachens. "Danke für die Rettung mein Held!", teilte er seinem Freund seine Dankbarkeit mit und streichelte ihn sanft.

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Die Frau tastete sich mühsam an den Drachen heran und meinte wohl auch, dass es ein bisschen zu glatt sei.
"Bring uns hier raus, mein Großer" Der Drachen musste sich aber erst mal um seine Freundin Blutfeuer kümmern. Er schleckte ihr die große Zunge ein paar Mal kreuz und quet über den Körper und schien sich dann gar auf den Rücken drehen zu wollen, damit die Amazone ihm den Bauch kraulen solle. Das reichte der Magierin aber dann doch. Sie redete den Drachen auf einmal in einer fremden anderen, seltsam singenden Stimme an und daraufhin legte der Riese sich ganz eng auf den Boden. Die Frau bat ihre Gefährten auf den Rücken des Drachen und dieser begann zügig den Gletscher zu verlassen und wieder auf seine Oberfläche zu gelangen.
Draußen dämmerte es inzwischen und der Drache legte sich wieder nieder, damit die drei absteigen konnten.
"Wir rasten hier noch einmal. Morgen werden wir den Eisgarten erreichen. Da sollten wir ausgeschlafen sein. Unser Freund hat ohnehin erst mal zu tun."
Kaum waren seine Begleiter von Rücken geglitten und er war das Gepäck losgeworden, da sauste der Drachen noch einmal in das riesige Loch, das die Feuerschlacht geschlagen hatte. Dort würde er wohl eine Weile mit dem Verspeisen der Totengräber zu tun haben.

blutfeuer


die amazone rollte sich in ihren wundervollen schwarzen pelz und rückte ein bisschen näher an den krieger heran.
"hättest du dir vorstellen können, dass unser abenteuer dich so weit bringen wird? du kannst übrigens sehr gut schießen inzwischen. ich habs gesehn. selbst im hektischsten kampf hast du den bogen wie ein meister geführt. das war schon toll. aber mal sehn, wie viele von den blauen teufeln du noch erlegen kannst."
krieger wollte sie fragen, was denn die blauen teufel seien, aber da war die amzone schon an seiner seite eingeschlafen. ihre nase hatte sie in seine achselhöhle gesteckt, wo sie es sicher warm hatte. auch krieger schlief ein. die sache mit den teufeln konnte man auch morgen klären.

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Die Alte schlief nicht. Sie stand auf dem Gletscher neben dem Zelt und starrte in Richtung des Göttersitzes, dessen zerborstner Teil unmittelbar vor ihnen lag. Dann fing sie an, leise vor sich hin zu murmeln. Eine unverständliche Sprache, eine uralte Sprache ... und fern aus der Richtung des Göttersitzes kam eine Nebelbank auf die Gefährten zu. Es war ein seltsamer Nebel. Die Frau öffnete ihre Arme und stellte sich in diesen schillernden, ständig die Farben verändernden, trotzdem weißen Nebel, der sie umwogte und einhüllte. Es sah seltsam aus, diese Frau mit den zarten weißen Gewändern im ewigen Eis und dieser Nebel, der sie zu liebkosen schien. Wenn Blutfeuer jetzt die Augen aufgehabt hätte, dann wär ihr vielleicht einiges klar geworden. So aber tanzten die seltsame Frau und der Nebel ihren Tanz allein. Nur beschienen von der gerade aufgehenden Sonne.

blutfeuer


als die beiden aus dem zelt krochen, sahen sie, dass die alte schon mit dem drachen redete.
"gehts jetzt los? ich kann glaub ich, den eingang zum eisgarten schon sehen.
wo bleibt denn eigentlich der nebel, hattest du nicht gesagt, er würde kommen? der war wirklich unheimlich."
blutfeuer erzählte krieger von dem seltsamen nebel, der lebendige spiegelbilder erschaffen konnte, die einen sogar angreifen konnten.
sie erzählte ihm auch von den geschichten, die ihnen die seltsamen kristalle im eisgarten erzählt hatten.
"mist, wir werden diesmal ja nicht reinkommen können. medi hat den schlüssel und wir haben auch niemanden bei uns, der sich noch nie die hände schmutzig machte. warum hast du nur die kaninchen getötet? du bist schuld!"

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"Macht euch mal um den Eisgarten keine Sorgen. Ich habe einen Schlüssel, wir kommen ganz sicher hinein. Zuerst aber müssen wir unser Schätzchen in sein Nest setzen."
Die Alte setzte sich jetzt zügig in Bewegung und die beiden anderen mussten sich beeilen, nicht den Anschluss zu verlieren.
Irgendwann nach einigen Stunden sahen sie dann irgendetwas auf sich zulaufen.
"die Echsenmenschen haben den Drachen gesichtet. Jetzt wird es gleich ein Freudenfest geben. Passt mal auf und haltet die Waffen bereit. Sie werden euch angreifen wollen weil sie ihren neuen Herrn beschützen wollen."
Die Alte blickte einmal zu dem Drachen nach oben und winkte ihm dann so etwas zu wie "nun flieg schon los."
Das ließ sich der Drachen nicht zwei Mal sagen. Mit einem gellenden Freudenschrei raste er vorwärts.
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"Oh Mädelchen, jetzt gibts Ärger. Das wollte ich nun gerade nicht. Dieses Licht eben war im ganzen Gletscher zu sehn. Ich kann die Horden der Luzkans schon hören, die sich uns nähern. Ich hatte doch sehr gehofft, bereits wieder an der Oberfläche zu sein, wenn wir ihnen begegnen. Meine Magie ist hier nicht sonderlich effektiv und ob unser Freund Bällchen bis hierher durch das Eis dringen kann, weiß ich auch nicht."
Das schnelle Auslöschen der Lichtkugel hatte auch nichts mehr bewirkt. Von allen Seiten krachte das Eis und riesige wehrhafte Bestien brachen durch die Eisschichten und richteten sich sofort zur vollen Größe auf. Dabei durchstießen sie mit ihren Nacken mühelos die Eisschichten über sich und verfrößerten die Höhle dabei beträchtlich. Allerdings verminderten sie dabei auch die Stabilität beträchtlich. Überall begann das Eis zu bersten.
"Vorsicht, kümmert euch mal einen Moment um die Bestien. Ich muss uns einen Ausgang schaffen. Hier unten schaffen wir das nie, es sind selbst für mich zu viele und wenn wir unter dieser Eislast begraben werden, dann ist die letzte Hüterin mal gewesen."
Während Krieger und Blutfeuer ihre Pfeile auf die Bestien richteten, begann die seltsame Frau aus ihren Händen einen Feuerstrahl zu wirken, der immer dicker und stärker wurde. Wie ein Feuerschwert fraß er sich in das Eis und brannte einen neuen Tunnel, diesmal aufwärts.

Krieger-BP


Kriegers Herz pumpte nun verstärkt Blut durch sämtliche Venen. Der Adrenalinspiegel stieg an und den Hinweis Blutfeuers auf die Augen zu zielen nahm er nur bedingt war. "Es ist s verdammt dunkel hier!", schrie er noch. Blutfeuer kramte indes in ihrem Köcher, um kurze Zeitspäter dem Templer ein paar besondere Pfeile zu reichen. "Das sind Giftpfeile! Triff damit, ich habe nicht viel!" Krieger nickte zurück. Die Sehne wurde bis aufs Äußerste gestrafft. Eine einzelne Schweißperle verirrte sich in Krieger Augenbraue. Plötzlich knackte etwas neben ihm. Im nächsten Moment wurde er an die gegenüberliegende Seite geschleudert. Noch schwer damit beschäftigt einzuatmen, ließ er den Pfeil los. Dieser verirrte sich prompt in der riesigen Bestie vor ihm. Krieger nahm war, wie eine Hand in sein Gesicht patschte. "Steh auf und mach weiter!", ermahnte ihn die Amazone. Seine Sinne traten wieder ein. Ein fürchterliches Brüllen ertönte. Dann, eine Tatze, so große wie sein gesamter Oberkörper, schoss aus dem nichts hervor. Nur knapp entrann er der Gefahr und wieder löste sich ein Pfeil. "Danke!", schnaufte Krieger der Amazone zu. "Jetzt werden wirs ihnen zeigen!" Mit einem Sprung schwang er sich auf den einen bewusstlosen Körper und fixierte die anderen Schemen an, die aus dem Eis heraus traten. "Da vorn!", brüllte Blutfeuer. "Noch nicht schießen!", schrie Krieger zurück. "Lass sie ran kommen!" Der Templer spannte seinen Bogen und zielte auf die Decke. Besser gesagt, auf den großen Eiszapfen. Gerade als der Luzkan sich unter diesem befand, feuerte Krieger das Stück Holz ab. Der Zapfen löste sich und bohrte sich in das pelzige Tier. Wild schlug es um sich vor Schmerz, riss dabei seinen anderen, nahestehenden, Artgenossen große Wunden ins Fleisch und wurde schließlich durch einen gezielten Schuss der Amazone stillgelegt. "Wie weit sind wir?", ertönte die Stimme Blutfeuers zur Alten ...

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Der Feuerstrahl, den die Frau zwischen ihren Händen aus dem Nichts hatte entstehen lassen, bohrte einen breiten Tunnel in das Eis und ein kräftiger Wasserstrahl raste den Tunnel hinab, den sie gekommen waren. Durch das frische Wasser wurde es höllisch glatt, was zum Glück auch den Luzkans Probleme bereitete. Immer wieder, wenn sie angriffen, kamen einige ins Straucheln.
"Drückt euch mal an die Wand!" Die Magierin (und eine solche war es ja nun wohl eindeutig) lenkte den Feuerstrahl gegen die Eisbestien und schon den Großteil davon brennend in den Eistunnel zurück. Dann drehte sie sich wieder um und arbeitete verbissen weiter an einem Fluchttunnel.
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"Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe", sprach Krieger los, während sich die dreier Gruppe auf den davonfliegenden Drachen zu bewegte, "wir sollen diese sogenannten Echsenmesnchen nicht angreifen, aber sie dürfen uns angreifen!" Ein mulmiges Gefühl legte sich um Kriegers Herz. Die Alte, die gar nicht alt war, sprach entweder in Rätseln oder war ein bisschen plem plem. Verlegen über seine Gedanken, kraulte sich der Templer am Kopf. "Sagt mal, wie sehen Echsenmenschen eigentlich aus?"
Die Antwort wurde ihm ein wenig später beantwortet. Sie kamen an einer Art Platz an, in dessen Mitte es sich der Drache gemütlich gemacht hatte und um ihn herum standen diese Echsenmenschen. "Igitt!", stieß Krieger hervor, "die sehen ja aus wie Echsen auf zwei Beinen!"
Durch diesen plötzlichen Ausstoß an Schallwellen drehte sich die betende Meute herum und sah auf die drei Wandere. Ein eintöniges Knurren raunte durch die Menge. Krieger zog rein vorsichtshalber sein Schwert. Um das diplomatische sollte sich ruhig die Alte kümmern. Er beherrschte das Echsisch nicht ganz so gut ...

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die Magierin begann irgendetwas vor sich hin zu reden, was wieder keiner der beiden verstehen konnte. Es war ja auch ihre Sprache, die ihres Volkes, das mit den Drachen zusammen gelebt hatte.
"Großer Wächter, wir bitten dich um Durchlass und um die Gnade, den Garten der Götter besuchen zu dürfen. Wir kommen ohne jeden feindlichen Gedanken. Ich bin eine der letzten Lebenden und kehre nun heim. Ich möchte meine beiden Freunde hier einladen, die Pracht und Herrlichkeit des Eisgartens zu sehen und von unserem Volk zu erfahren.
Wie ich in den Jahrhunderten merken musste, ist unser Volk nur noch Legende und irgendwann sind wir vergessen. Das sollte nicht sein, denn unser Leiden gehört auch zur Geschichte der Menschen.
Großer Wächter, lass uns passieren und halte deine Geholfen zurück, weil wir sonst kämpfen müssen."
Die beiden Helden hatten erstaunt den unverständlichen Worten gelauscht und merkten nur, dass der inzwischen wirklich riesige Drache den Kopf neigte und irgendwas erwiderte.
Dann winkte die Magierin die beiden, dass sie ihr folgen sollten.

blutfeuer


vorsichtig umgingen sie die gruppe von drachen und blauen echsenmenschen. hier war sie wieder, die stelle mit dem drachenhort und hier war auch das eisige grab des alten drachen.
blutfeuer seufzte, als sie an den flug über dem gletscher auf dem rücken des drachen dachte.
so viel zeit war vergangen und so viel geschehen. und sie hatte dem gletscher seinen drachen wieder gebracht. darauf konnte sie wirklich stolz sein.
blutfeuer betrat als erste den drachenhort über die lücke in der eisbarriere.
plötzlich hörte sie ein bedrohliches knurren und einen moment später hatte die alte, die nicht mehr alt war, sie alle drei wieder in diese seltsame seifenblase eingeschlossen. dann raste auch schon eine gewaltige feuerwalze heran und umbrauste ihre seltsame schutzkugel.
"bällchen, lass das! ich bin es doch!"
blutfeuer war völlig entsetzt.

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"Ja meine Liebe, jetzt ist es vorbei mit der Freundschaft zwischen Mensch und Drachen. Er hat seinen Platz eingenommen und wir haben seinen Drachenhort betreten. Das ist eine klare Kampfansage.
Aber mach dir nichts draus. Tröste dich mit dem Gedanken, dass du den Drachen gerettet hast. Er ist dein Baby, auch wenn er dich nie wieder freundlich anbrummen wird. Da geht es dir auch nicht anders als vielen Menschen. Wir sollten uns jetzt aber beeilen. dort ist der Gang der uns in den Eisgarten führt. Wir lassen die Kugel mal rollen."