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  (Fortsetzung von Seite 9)

Xalvina


alvina war zunächst über eine große zerbrochene Säule gegangen, die sich ihr in den Weg stellte, zugleich aber auch einfacher war, lieber über dieser zu balancieren als über mehrere Steinblöcke und Ähnlichem zu klettern - was sicher weitaus anstrengender ward. Mit einem kleinen Plumps sprang sie zum Schluss von der Säule hinunter. Trulek war weit vorne und checkte gerade das Wasser, was sich zwischen ihnen und diesem seltsamen Eingang von Tempel befand. Hinter ihr waren noch Amydala und noch die beiden anderen Sumpfler, die ebenfalls einerseits erstaunt die Umgebung erblickten, andererseits vorsichtig immer von einem Stein zum anderen Stein sprangen. Kurzweilig blieb sogar die schwarze Fee stehen, denn sie sah unten auf den Boden etwas Interessantes. So bückte sie sich und hob einen kleinen Ring aus den vielen Steinen heraus. Erstaunt über ihren Fund musterte sie kurz das Metallstück und hielt es ins entfernte Licht um es besser sehen zu können. Nichts. Der Ring war hier im Dunklen nur blank und silbern zu erkennen. Nachdenklich und ohne groß nachzudenken steckte sie ihn an ihren rechten Zeigefinger, hielt sich ihre Hand ein Stück entfernt vor die Augen und ging ohne dann weiter zu zögern.
Auch sie kam nicht herum ins Wasser zu gehen, was soviel hieß dass sie mit ihrer schönen Robe, welche doch vor kurzen von der Hohepriesterin Meditate erhalten hatte, als sie als Magierin in den Zirkel aufgenommen wurde, hindurchmüsse. Und jetzt kaum nur ein oder zwei Wochen später sah die Robe verdreckt staubig und unrein aus. Was würden denn bloß die anderen Schwarzmagier wohl sagen, wenn sie sie später so sahen? Ja sie sah aus als wäre sie gerade aus einem Urwald oder einer dunklen Hölle entsprungen. Dabei klebte hier und da noch Minecrawler Spinnfaden drum: Es sah furchtbar aus.
Irgendwie hatte sie ein Lust auf ein Bald in einem klaren See, aber wie sie später zum Erschrecken feststellen musste, war selbst dieser dunkelblaue See, der zunächst wie ein klares Wasser schien, als schmutzig und dreckig. Umso ungemütlicher war es mit Sandalen und zudem mit ihrer Robe durch das Wasser zu watschen, welches das Licht der großen Feuerfackeln in einem matten glitzernd widerspiegelte. Im Endeffekt war die Robe dann noch schmutziger als Vorher und das machte Xalvina nicht unbedingt froh. Schweigsam ging sie inzwischen als letzte aus dem Wasser hinaus. Na zumindest sah man nicht allen Schmutz, denn ihre Robe war Schwarz. Wäre sie so gekleidet wie einige seltsame Sumpfler, so würde man den Schmutz gut erkennen können. Da standen alle nun. Vor einem mächtigen kunstvollem alten Tempeleingang, der jedoch von einer festen steinernen Wand blockiert wurde. Irgendwie hatte sie das Gefühl, der Stein war absichtlich hier in den Eingang hineingebaut, denn er gerade und eben und er versperrte genau diesen Eingang. Doch es gab keine Anhaltspunkte auf eine Öffnung und wie Trulek auch später feststellte, war dieser Felsblock auch noch mehrere cm dick. Mit roher Kraft könnte man diesen Felsen wohl nicht bewegen. Auch als sich die Gruppe umschaute und versuchte irgendeinen Schalter oder ähnliches zu finden - vergebens.
Xalvina war die erste die sich nachdenklich auf einen Stein setzte und hinaus auf die überhäuften Ruinen, die sich hinten über dem See und zu beiden Seiten häuften. Was mag bloß der Grund gewesen sein, warum diese Kultur untergegangen ist… Sie hatte gerade die Augen ein wenig geschlossen gehabt um sich kurz auszuruhen, als es plötzlich hinten ein gleichmäßiges Surren gab. Erschreckt schaute Xalvina auf und sah, wie sich der Massive Felsstein, der den Eingang verschloss, bewegte und wie in einen Mechanismus langsam und gleichmäßig herunterging. Staub wurde kurz aufgewirbelt und nun wurde ein dunkler Gang frei. Auslöser war doch tatsächlich Trulek. Kurz blickte sie ihn mit ihren ausdruckslosen Gesicht und Kälte an und nickte ihm zu. Doch er sah sie nicht wirklich, denn er war so fasziniert von dem Gebäude, dass er fast wie in Trance Hineinschritt. So blieb der Fee nichts Anderes über, als ihn mit schnellen Schritten einzuholen. Nur kurz gingen sie einen finsteren Korridor entlang, doch in der Ferne sahen sie bereits neues Licht, wobei sie später in einem einigermaßen Großen Raum landeten. Zumindest sah man wieder die alten Schriftzeichen an den Wänden und die Steinfliesen. Misstrauisch blickte Xalvina diese Fliesensteine an, doch sie bewegten sich nicht. Mehrere Säulen verbanden hier mit ihrem kunstvollen gehauen Sockel und eingemeißelten Bildern, den Boden und die leicht mit (und diesmal waren es nur einfache) Spinnweben bedeckte Decke. Eine Säule war jedoch umgekippt und in mehrere Stücke zerbrochen. An einer anderen Stelle waren Fliesen heraus gebrochen und irgendwo gab es sogar ein gähnendes Schwarzes Loch. In der Mitte jedoch war wieder einer dieser seltsamen runden Steine (Teleportsteine) platziert welche Xalvina schon vorher draußen gesehen hatte, allerdings leicht kleiner. Doch es schien sich genauso wenig etwas auf diesem Stein zu tun. Aber ihre Sorge waren eher diese drei Steinskulpturen, welche erstarrt vor allen drei Wegen standen. Allerdings wusste Xalvina nicht recht ob sie diesen Dingern trauen sollte, denn sie hatte schon einmal gesehen, wie sie sich bewegt hatten. Sie angegriffen hatten. Doch in allem konnte man wieder deutlicher diese seltsamen Laute hören, die ständig seit Anbeginn ihrer Entdeckung und fast Reise durch diesen Tempel alle begleiteten, doch diesmal waren sie irgendwie deutlicher und näher. Das Klageheulen kam aus allen Gängen und verstickte dann immer wieder in der Ferne.
Die Luft war ein wenig muffig und es roch irgendwie nach Altem Gewebe. Außerdem war sie seltsam feucht und kalt dazu. Hier war garantiert schon seit längerem keiner mehr gewesen und trotzdem leuchteten die magischen Fackeln immer noch. Hier gab es fünf Wege die man wählen konnte, zwei führten jeweils nach Links aber in denselben leicht grünlich beleuchteten kleinen Raum welchen die Kämpferin (Corie) kurz betrat, zwei andere Wege führten nach rechts in einen anderen ebenfalls grün beleuchteten aber größeren Saal. Die Türen waren seltsam mit einem Runden Torbogen verziert und kunstvoll mit einem Rankenmuster von irgendwelchen Zeichen verziert. Oben an der Spitze war ein etwas größerer Stein eingegliedert, auf dem ein Zeichen eingemeißelt ward, doch im Vergleich zu den linken und Rechten Türen waren es zwei Unterschiedliche. Doch die Tür in der Geradeaus - welche man zuerst nicht sah - war etwas größer und führte zu einem weiteren Korridor der von weiteren grünlichen Fackeln beleuchtet wurde, besaß aber oben kein Zeichen am Türrahmen. Irgendwie sah das alles seltsam unheimlich aus. Xalvina blieb in der Mitte stehen, schaute zunächst nach links, rechts und dann geradeaus. Doch sie konnte nicht genau bestimmen woher diese Laute kamen, denn irgendwie hatte man das Gefühl sie kamen von allen Seiten. Fragend blickte sie die Gruppe an. "Jemand eine Idee?"
  Da gegenüber sich nur ein weiterer Nebenraum befand, entschloss sie sich die Gruppe nun in den einzig möglichen Korridor zu lenken, was sie dann auch tat.
Es dauerte auch nicht kurz als sie wieder zu einer recht großen Räumlichkeit ankamen, allerdings unterschied sie sich von der anderen bei weitem. Hier gab es mehrere Gänge an der linken und rechten Seite, allerdings waren diese Gänge weiter tiefer unten, denn zwei Treppen mit fünf oder sechs Stufen boten sich ebenfalls der Gruppe an, die hinunter zu dieser leicht tieferen Lage führen sollten. Doch gab es ein kleines Problem: Denn dort wo die Dritte Stufe begann, zog sich Wasser umher - die ganze untere Ebene war hier unter Wasser, sodass man nur die Rundbögen der vereinzelten prachtvollen Türen dort unten sah. Und trotzdem sah man unten im Wasser in diesen Gängen in der Ferne dieses grüne Licht der magischen Fackeln leuchten. Wie viele Lichter unter Wasser so leuchtete es unheimlich zu ihnen empor. Das Wasser war still und bewegte sich nicht, sodass es fast gruselig wirkte. Säulen ragten unregelmäßig aus dem Wasser empor und wandten sich hoch zur Decke, die jedoch in dem Dunkel nicht zu sehen ward. Einige Säulen waren aber auch abgebrochen und ragten wie Pfahle aus dem stillen trügerischen Wasser. Die Gruppe war Zeuge eines unterirdischen fast noch erhaltenden Bauwerks. Oben in den Ruinen waren die meisten Anlagen zerstört, aber hier konnte man noch eine Bauweise erkennen. Vor ihnen wand sich nur ein kleiner langer Weg, der geradeaus führte und zu einem kleinen Vorplatz führte. Dort sah man eine recht große Wandsäule, die man fast als große Stütze dieses Raumes ansehen konnte.
Als Trulek nachher später an sie herantrat, erkannte man - nachdem er einige Spinnfäden weggewischt hatte - eine eingemeißelte Karte, welche zu aller Wahrscheinlichkeit eine Baukarte dieses Tempels sein musste. Nur waren hier seltsame Punkte eingezeichnet, die keinen Aufschluss gaben. Weiterhin war die Karte nicht klein - sogar riesig, was darauf schließen konnte, dass sie es hier mit einer recht großen Tempelanlage zu tun hatten. Allerdings konnten sie hier nicht einschätzen welche Teile hier überflutet waren, und andere wiederum verschüttelt, aber die Karte gab jedoch nicht unbedingt viel Aufschluss auf einen Weg hier heraus. Hinter dieser Säule konnte die Fee neben zwei Seitengängen nur noch vorne eine groß ausgelegte Treppe zwielichtig erkennen, die sich diesmal leicht steigend nach oben wand. Immerhin ein Zeichen. "Was siehst du Trulek...?"

Trulek

etzt waren sie also noch weiter in den Tempel hinein gegangen. Es ging immer tiefer unter die Erde, die Luft wurde feuchter und kühler. Also wenn es nicht bald mal bergauf ging, dann musste es irgendwo einen Ausgang in einem Tal geben. Die Karte, die Trulek jetzt in diesem Raum betrachtete war wahrhaftig ein großes Stück. In Stein eingemeißelt, aber es war nicht mehr alles so gut zu erkennen, wie er es gerne gehabt hätte. "Verdammt", hörte man ihn sagen. Völlig auf die Karte konzentriert sprach er weiter: "Die Karte ist zwar gerade noch so lesbar, leider gibt es keinen Hinweis in welchem Raum wir uns befinden. Die Erbauer dieses Tempels waren ziemlich schlau und wahrscheinlich hatte auch nicht jeder Zutritt zu diesem Bau." Abermals schweiften die Blicke des Templers über die Karte, jedoch fand er nichts weiter heraus. Da es so viele Nebenräume gab und auch alle eingemeißelt waren, war es nahezu unmöglich sich mit der Karte zurechtzufinden. Von den Räumen, wie sie jetzt in einem waren gab es mehrere, mindestens sechs an der Zahl und leider war das Wasser nicht mit eingezeichnet. Wahrscheinlich weil es früher einmal trocken gewesen war, was sollte man auch schon mit einem Unterwasser-Tempel? Trulek wandte sich wieder an den Rest der Gruppe. Sie schienen ziemlich nervös und dazu gab es auch einen Grund, nämlich wie sie aus diesem verdammten Tempel wieder herauskommen sollten. "Wir werden wohl unser Glück versuchen müssen. Umdrehen will ich nicht, nass werden will ich auch nicht, also schlage ich mal vor geradeaus zu gehen. Sieht mir auch irgendwie am logischsten aus. Links und rechts sind die Nebenräume und geradeaus geht es hinaus." Nachdem er gesprochen hatte musterte er die Gruppe. Es schien allen bis auf Xalvina recht egal zu sein, sie wollten einfach nur raus hier. Die Magierin aber nickte zum Zeichen, dass sie einverstanden war. Noch einmal ließ Trulek seinen Blick über die Karte schweifen, wendete sich dann aber ab um vorauszugehen.
Langsam kamen sie der Treppe näher, die nach oben führte. Immerhin, denn der Templer hatte sich vorhin noch gedacht, dass es langsam mal nach oben gehen musste. Leider konnte er auf der Karte erkennen, dass alle von diesen Räumen hier ziemlich mittig im Tempel lagen, es war also wahrscheinlich trotzdem noch ein weiter Weg bis Draußen. Beim hinaufsteigen der Treppe seufzte der Templer irgendwie erleichtert. Die Luft wurde besser. Unten war sie so feucht und kühl gewesen, aber nun wurde sie trockener. Wärmer wurde es zwar insgesamt nicht, angenehmer aber allemal. "Ich weiß zwar nicht wie ihr das seht, " wandte er sich an die anderen. "aber ich kriege langsam wieder Motivation. Immerhin geht es bergauf, was will man mehr?"
Kurz wurde es wieder stiller, als die Treppe endete und in einen kleinen Raum führte, in deren Mitte sich anscheinend eine Grabstätte befand. Trulek staunte darüber nicht schlecht. Er sprach seine Gedanken laut aus. "Kann es sein das dieses Gebäude nur einen Sinn hatte? Vielleicht war es eine große Stätte für Bestattungen. Dann würden sich auch diese Räume erklären. An den Seiten führen die Gänge zu den niederen begrabenen Menschen, hier der Aufgang in der Mitte führt zu ihrem Herrn!" Trulek war es irgendwie unheimlich und bei dem Gedanken, dass sie in einer großen Grabkammer umherirrten, wurde ihm noch komischer. An den Wänden dieser Kammer hingen hoch oben verrostete Schilder, alle mit verschiedenen Wappen. Vielleicht lag hier ein großer Kriegsherr und diese Wappen waren die seiner Brüder und Freunde. Das Wappen der Paladine erkannte Trulek nicht, aber eins das diesem ähnelte. Vielleicht hatte das Volk hier früher auch an Innos geglaubt, aber ein etwas verändertes Wappen gehabt. Trulek wollte so schnell wie möglich aus diesem Raum hinaus, zum Glück war es keine Sackgasse, es gab links neben der Grabstätte einen weiteren Ausgang. "Kommt," sagte er leise und ging voran in den nächsten Raum.

Xalvina

ährend sie länger hier entlang schritten, umso unheimlicher wurde es ihr. Das alles sah schon gar nicht mehr aus wie ein harmloser Tempel sondern wie… wie…. Xalvina fand keine Beschreibung aber irgendwas färbte sich auf dieses Bauwerk ab, was sie sich nicht direkt erklären konnte. Es musste etwas geschehen sein, etwas, was nicht zu diesem Volk passte, an welchen Gott sie auch immer geglaubt haben. Vielleicht an Innos oder Adanos.
 
Xalvina

ollkommen erstarrt blickte sie auf Angroth. Hatte sie richtig gehört? Alle wollten auf irgendeine Weise hinaus, hinaus aus diesem Tempel, aus diesen Räumen, aus diesem Loch. Und bisher hatte sie es nur tiefer in die Erde hinein gelockt, von einem Ausgang war weit und bereit nichts zu sehen. Innerlich gab sie es ja zu. Angroth hatte Recht, bisher schien es einfach nur noch schlimmer zu werden, bisher war kein einziger Weg hier sinnvoller. Aber sollten sie jetzt alle zurück in die Minecrawlergänge hinein gehen? Dort wo diese Spinnen nur noch auf sie warteten, bis sie in eine Falle lockten und dann als Futter in ihren Spinnweben an die Decke klebten? So wollte Xalvina nicht enden. Alle Anderen ging es nicht besser und sie starrten eher baff auf Angroth der sich einfach lachend umdrehte. Er wollte ganz allein kehrt machen und sich auf eigene Faust durchschlagen, anstatt mit anderen zusammen einen Ausweg zu suchen. Sie wollte etwas erwidern aber lies es. Während die Anderen ihn noch nachschauten, verschränkte sie die Arme und schüttelte leicht den Kopf. Sie drehte sich nur kalt ihm und dem Rest den Rücken zu und schritt weiter voran in die Mitte dieses Raumes und blieb dann stehen. Sie war innerlich genauso verblüfft über Angroths plötzlichen Zuges aber sie zeigte dies nicht. Die Anderen konnten sich entscheiden wem sie jetzt folgten und ob sie seinen Worten - dass dieser Weg keinen Sinn machte - glauben schenken wollten. Xalvina würde jedenfalls nicht zurückgehen, hier im Tempel war in ihren Augen eher eine Chance, hier lebendig heraus zu kommen, als irgendwo in den Schächten der Crawler zu suchen. Natürlich fand sie es nicht gerade gut dass Angroth sie verlassen hatte und damit eigentlich im Stich lies, aber es war einfach schlicht gegen ihre Natur und Art ihn dazu zu überreden, das nicht zu tun. Sie war einfach nicht der Mensch dazu und noch weniger jemand mit Gefühl. Sie verließ sich einfach auf die Anderen und wenn sie ihre eigenen Wege gingen, so sollten sie diese gehen. Xalvina schritt daher einfach wahlweise nach rechts in den anderen Raum, ohne überhaupt den Anderen Anwesenden Etwas zu sagen. Sicher mussten sie jetzt sie für eine eiskalte gefühlslose Person halten, die sich gar nicht um das Wohl Anderer scherte. Das war garantiert nicht so - aber wenn die Menschen es so von ihr glaubten, dann sollten sie es glauben. Jedoch war sie sich bei Amydala nicht ganz so sicher, und bei Trulek eigentlich auch nicht. Auch die Kämpferin schien wenig sich einen Kopf zu machen und bald merkte sie auch, dass die anderen Drei ihr folgten.
Die Fee hatte zwar genauso wenig Ahnung wie der Rest aber sie konnten zumindest nicht ewig stehen bleiben, und warten bis etwas passierte. Desto länger sie blieben, umso nervöser wurde ihr überhaupt. Das Zeitgefühl ließ besonders stark nach und sie wusste nicht ob bereits der Tag angebrochen oder überhaupt verstrichen ward. Das ganze war alles ein wenig verwirrend. Der Raum der jetzt folgte war wie schon vorausgesehen mit seltsamen grünen Lichtfackeln ausgestattet. Es erstaunte die Fee, dass dieser Raum sogar noch mit Einrichtung erhalten ward, doch lag auch eine Menge Sand hier drin. Vielleicht war hier einst mal Wasser gewesen, denn so sah es hier aus. Denn hier lagen umgeschmissene alte Holzschränke und teilweise konnte man ein altes Gerüst sogar als Bett erkennen. Vasen lagen zerscheppert in den kleinen Sandmengen die sich jeweils an den vier Ecken des Raumes sammelten, auch ein paar Muscheln waren hier. Vorsichtig hob Xalvina eine noch intakte kleine Porzellan Vase auf. Die einzige Farbe und Zeichnungen waren schon vergilbt, aber trotzdem war sie noch schön anzusehen. Die Wände sahen in ihrer Farbe schon längst ausgebleicht aus und machten den Eindruck als hätten sie lange unter Wasser gestanden. War etwa durch das Erdbeben der letzten Tage das Wasser hier abgeflossen und hatte alles Freigelegt? Ihre Vermutungen konnten nicht ganz unwahr sein, denn immer noch war ein schmutziger See vor dem Tempel gewesen. Aber es gab keinen Aufschluss auf diese Geräusche. Die Fee nahm die kleine Vase in die Hand und nahm sie mit während sie weiter rätselte. Doch hier gab es keinen weiteren Gang oder Tür, wo man hätte durchgehen können.

Xalvina

ie Dunkle Fee hatte zwar den Raum, in dem sie sich befanden komplett abgemustert, doch es gab keine Hinweise auf einen weiteren Durchgang oder Türe. An der linken Hinteren Wand schien zwar ein großer Riss zu sein, aus dem unten kleine Tropfen Wasser herausliefen und inzwischen eine kleine Pfütze gebildet hatten, aber sonst gab es keine Anhaltspunkte was diesen Raum sonderlich bedeutend für die Gruppe machten. Unter ihren Sandalensohlen knirschte der Sand, der auf dem Steinboden verstreut lag. Trulek hatte sich an eine Wand gelehnt, Amydala war müde und hatte sich auf den Boden gesetzt und die Kämpferin aus dem Sumpf schien ebenfalls nicht sonderlich aufmerksamer zu sein. Tatsächlich alle schienen leicht müde zu sein und selbst wenn es die Fee nicht zugeben wollte, es erging ihr nicht besser. Am liebsten hätte sie sich jetzt irgendwo draußen im Freien auf einem Baum auf dichten Ästen hingelegt und einfach ausgeschlafen. Aber hier konnte sie das nicht - sie wusste nicht was hier auflauerte und welche Gefahren drohten. Doch als sie die lustlosen Gesichter ihrer Begleiter sah, gab sie zögerlich nach. "Lasst uns rasten. Zwar habe ich keine Ahnung wie spät es ist aber ich bin mindestens genauso müde. Wollen wir kurz verschnaufen und ein wenig zur Ruhe legen, ich werde die erste Wache übernehmen, wenn der Rest sich etwas Schlaf gönnen will". Sie riss das morsche Holz aus den alten Regalen und Gerüsten auseinander und häufte sie in der Mitte dieses Nebenraums und zündete dieses nachher an, sodass es wenigstens ein wärmendes Feuer in diesen kalten feuchten Gemäuern gab. Alle sahen mehr oder weniger kaputt aus, Müde vom Kampf oder vom Laufen. Müde durch diese angespannte hoffnungslose Situation. Am meistens hatte es Amydala erwischt, die nicht glücklich war hier zu sein und oftmals quengelte, dass sie hier raus wollte. Hoffentlich drehte sie nicht irgendwann durch, sollten sie noch mehr Tage hier unten umherirren und diese entsetzlichen Laute ertragen müssen, die fast einem den Schlaf raubten.
So nahm Xalvina ihren Bogen und stand auf um wieder zu Trainieren. Sie hatte in den letzten Stunden zwei oder drei sich flink bewegne Minecrawler erledigt, wobei sie zunächst nicht immer traf aber dann nach und nach sie niederschießen konnte. Ein gutes Training würde wohl ihr Lehrmeister sagen, wenn sie auf Jagd gewesen wären. Aber hier hatte die Fee das ungemeine Gefühl die Gejagten zu sein, die Beute dieser Getiere und Kreaturen, die hier nur lauerten. Bis jetzt hatten sie nur diese Spinnenbestien gesehen, wandelnde Steinskulpturen und sich bewegende gefährliche Bodenplatten. Was kam als nächstes? Sie verschoss einen Pfeil nach dem anderem präzise auf ein Holzstück das am anderen Ende dieses Raumes lag. Doch eigentlich war sie eher nachdenklich als beim Bogenschießen oder Training. Diese Stille und Ungewissheit ging ihr allmählich auf den Geist. Und diese Laute machten einen auf Dauer wahrhaftig kirre. Würden sie früher oder später komplett durchdrehen?
Nachdenklich schaute sie zurück zu den Anderen die sich hingelegt hatten, außer Trulek, der sich immer noch nicht damit anfreunden konnte, dass dieser Raum keinen Sinn hatte und eine gefundene Tonscherbe analysierte. Leise ging sie auf ihn zu und machte sich dann durch einen falschen Schritt bemerkbar sodass er aufschaute. "Anscheinend kannst du genauso wenig schlafen wie ich. Du siehst geschafft aus aber ich glaube nicht dass ich dir einreden könnte dich hinzulegen. Wie denn auch. Diese Töne und Laute machen doch einen Menschen wahnsinnig". Sie schaute kurz zu Amydala die Beliar sei Dank eingeschlafen war. Das arme Mädchen. Mit einem leicht sorgenden Blick drehte sie sich wieder zu dem Templer um. "Jetzt wo wir ein wenig Zeit haben, gibt es etwas neues was du mir beibringen kannst? Ich habe jetzt zwar gelernt auf unbewegliche Gegenstände zu schießen und die einfachen Haltungen und Bewegungen beim Bogenschießen gelernt aber es gibt doch sicherlich mehr als das. Zum Beispiel mit 2 Pfeilen zu schießen oder bestimmte Techniken. Zwar können wir hier nicht so einfach Trainieren wenn es hier in diesem Raum keine Bewegenden Dinge zum Abschießen gibt, aber ich bin sicher wir stoßen hier gewiss noch im Verlauf dieses seltsamen Gemäuers auf neue bösartige Kreaturen an dem ich dann meine neuen Erkenntnisse ausprobieren kann".

Trulek

s war einfach seltsam hier unten, anders konnte man es nicht beschreiben. Die Wände und der Boden waren feucht von Wasser durchdrängt, sodass es unangenehm war sich hinzulegen. Außerdem hatte Trulek hier unten nicht die Ruhe sich hinzulegen. Müde war er zwar, aber schlafen konnte er hier nicht. Er saß mit dem Kopf an die Wand gelehnt und überlegte wie sie hier wieder rauskommen sollten. Ob es Angroth irgendwie in der anderen Richtung geschafft hatte? Trulek wusste es nicht, aber umdrehen wollte er nicht. Es war nämlich gar nicht mal ein kurzer Weg bis hier hin gewesen und es konnte eigentlich nicht sein, dass es hier keinen Ausgang gab. Bei der vorherigen Tür gab es einen Schaltermechanismus in der Wand, wahrscheinlich war dann die nächste Hürde wieder anders versiegelt, nur wie? Plötzlich als Trulek gerade darüber nachdachte kam Xalvina näher. Sie hatte wohl recht damit, es gab noch viel zu lernen.
Der Templer war zwar müde, aber jetzt gab es nichts Besseres als sich mit irgendetwas zu beschäftigen. Langsam stand er auf und nahm den Bogen zur Hand. Jetzt kam der interessante Teil des Bogenschießens. "Ja, tatsächlich gibt es noch viel zu lernen. Als erstes nehmen wir uns mal die Fußhaltung vor. Stehe ein bisschen gebeugt mit den Knien und nehme die Füße etwas auseinander. Die wirst sehen du stehst viel unwackligrer auf den Beinen und kannst besser Zielen." Trulek machte es kurz vor und vergewisserte sich, dass Xalvina das gleiche tat. Ja sie hatte anscheinend Schnell kapiert, denn sie machte es genau richtig. "Sehr gut, als nächstes nehmen wir uns mal der Bogenhaltung an. Ich habe gesehen, dass du den Bogen sowieso schon recht schräg hältst. Noch ein klitzekleines bisschen mehr und du wirst sehen es ist ganz anders. Versuche es einmal." Xalvina nahm den Bogen und spannte einen imaginären Pfeil. Sie war echt eine flinke Schülerin, denn auch das machte sie sofort richtig. Trulek lächelte. "So jetzt kommen wir zum allerwichtigsten Teil. Theoretisch hört sich es recht einfach an, jedoch entpuppt sich die Sache später als recht happig. Du musst dich sehr stark auf den Gegner konzentrieren. Du musst dir schon vorher denke wohin er sich bewegt und genau in die Flugbahn schießen. Leider haben wir hier keine richtigen Ziele und können es nicht richtig üben. Die Minecrawler hast du vorhin ja alleine erlegt."

Xalvina

ragend blickte die Dämonenbeschwörerin ihren Lehrmeister Trulek an, welcher sich als Beispiel vor ihr hinstellte und die Beinbewegungen und das Halten des Bogens vormachte. Das sah zwar jetzt ein wenig ulkig aus wie er sich darstellte aber die Fee stellte sich zum Üben neben ihm und tat es ihm gleich, schaute dabei ab, wie Trulek den Bogen hielt um diese selbe Haltung zu gewinnen, was sie auch schnell begriff. Sie merkte wie Trulek ihr zunickte und dann selbst sie dazu aufforderte einen Pfeil zu schießen, was sie dann auch tat. Eigentlich schien in ihren Augen sich nicht viel am Schießen geändert zu haben, aber vielleicht würde sie das erst in wirklichen Kampfsituationen herausfinden. Sie merkte wie ihr Lehrmeister zusah wie sie noch mehrmals diese Haltung einübte und weiterhin Pfeile verschoss. Innerlich war es Xalvina bereits klar, dass sie ihre eigentliche Erfahrung nur im Kampf gewinnen konnte, wenn es hieß richtig zu zielen und die Theorie hier in die Praxis anzuwenden zu können. So blieb der Pendlerin auch nichts über als erst einmal diese neuen gezeigten Stellungen einzuüben und dann ihm noch mehrmals vormachte um eventuelle Fehler auszubessern. Doch auch hier meisterte sie ihre ersten neuen Vorgaben gut, sodass sie sich nichts anderes mehr sonderlich merken musste. Aber sie konnten hier keine Praktischen Übungen machen, sodass es heute nur ein paar Theoretische Übungen zum lernen gab. Immerhin besser als gar nichts zu lernen und so ließ Trulek sie auch wieder alleine und setzte sich zurück an seinen alten Platz. Die Fee merkte zwar, dass er ab und zu ihr herüber schaute, aber sich dann in Gedanken verlor.
Viel konnte nachher nicht mehr üben sodass sie sich zu ihm gesellte. Ständig gähnte sie und manchmal wurde ihr schwummrig aber es reichte nur eins dieser Laute um sie wieder aus ihrem Halbschlaf aufzuwecken. Trulek blieb die ganze Zeit sowieso wach und starrte auf seinen Fund, dann mal wieder zu den Wänden, als überlegte nach den vielen Ursachen und Fragen, die alle quälten. Zum Schluss war Xalvina kurzzeitig doch eingeschlafen und wurde erst wieder durch ein lautes Klagegeheul wieder wach. Als sie sich die Augen rieb, sah sie, dass das Feuer bereits mit dem Holz ausgebrannt ward und nur noch die Überreste glimmten. Außerdem war ihr eisig kalt und zunächst brauchte sie einen Moment um aufzustehen. Mit verschränkten Armen lief sie auf und ab, in der Hoffnung dass ihr wärmer wurde, aber sonderlich viel half es ihr auch nicht, bis sie sich wieder seufzend hinsetzte. Die Lage war irgendwie so aussichtslos.
Nach und nach erwachten auch Amydala und auch die Kämpferin, die sich später noch als Corie vorstellte, sodass Xalvina zumindest ihren Namen wusste. Halbwach blickten die zwei Frauen Xalvina an, die es teilweise nicht besser erging. Es war kalt und die Luft war muffig und feucht. Irgendjemand zog ständig die Nase hoch. Niemand sagte was. Alle saßen nur von den Resten des kleinen Feuers, was sie vor einigen Stunden - wer weiß wie viele es waren - entzündet hatten. Die Fee hatte leichte Schmerzen im Rücken, da sie lange auf diesen kalten sandigen Fliesen gelegen hatte bzw. gesessen, denn sie war im Schneidersitz eingenickt. Doch sie konnten zumindest hier nicht mehr ewig sitzen bleiben, also stand sie als Erstes auf und klopfte kurz ihre Robe vom Sand ab. Allerdings war die Robe schon so oder so dreckig, da war es schon ihr mittlerweile egal, ob da ein paar Sandkörner mehr darauf klebten oder nicht. Kurz reckte sie sich und legte sich ihre Haare zurecht, legte sich den Bogen und ihre Tasche wieder um ihren Körper und war fertig. "Kommt Leute, meinte sie leicht verschlafen und immer noch müde, lasst uns weiter gehen. Es bringt nichts wenn wir hier Rumsitzen und warten, bis uns der Tod einholt. Hier Amydala, nehme mein Taschentuch für deinen Schnupfen, du brauchst ihn nicht vor mir zu verstecken." Die Fee überreichte ihr das Taschentuch und die junge Frau schnäuzte kurz hinein. Dann lief Xalvina wieder aus dem einzigen Ausgang dieses Nebenraums hinaus und fand sich wieder in dieser Eingangshalle wieder.
  Oder sie hatten an einen ganz anderen Gott geglaubt. Aber warum lag dann hier Wasser? Hatten sich etwa die Götter sich gegen dieses Volk verschworen? Aber aus welchem Grund? Aber eigentlich fragte sie sich immer noch wie zuvor, was diese Geräusche waren, die sie ständig vernahmen. Das alles gab wenig Sinn.
Trulek hatte die Führung übernommen, was ihr auch lieb war. Zumindest schienen sie alle trotz der gefunden Karte keinen besonderen Erfolg zu haben, denn sie wussten nicht wo sie eigentlich waren. Aber zumindest konnte sie ihm in der Aussage von Motivation zustimmen, denn als sie die Treppen hochgingen schien diese Feuchtigkeit ab zu nehmen. Aber stattdessen landeten sie in eine Art Raum, übersäht von Skeletten. Hier und da war noch ein zerbrochenes rostiges Schwert in dem Licht zu erkennen, das ein oder andere Gerippe trug noch ein zerrissenes vergilbtes Stofffetzen oder einen teilweise erhaltenen Brustharnisch. Waren sie in einer Art Grabkammer gelandet oder warum lagen hier Gerippe? Hier gab es aber keine Särge und nochweniger welche Hinweise. So konnte Xalvina daraus schließen, dass diese Menschen hier unfreiwillig von Etwas unerwartetem gestorben waren und mit der Verbindung mit dem vielen Wasser und Sand hier ließ sich daraus schließen, dass hier eine gewaltige Wassermenge diesen Tempel erwischt hatte. War das Volk etwa einer Flutkatastrophe zum Opfer gefallen? Aber die Bauwerke waren nicht in Strandnähe und im Gebirge gab es auch keinerlei großen Seen, die durch Erdrutsche oder was auch immer hier herabgeflossen waren. Das gab der Fee zu Denken. Wenn hier unheimliche Mengen Wasser diese einstige Stadt oder Tempelanlagen zerstörten, wie kam das Wasser und weshalb? War Adanos selbst voller Zorn gewesen, dass er eine so mächtige Flut entsandte, um die Erbauer dieser Anlagen und heutigen Ruinen auszulöschen?
Die Pendlerin wurde wieder aus ihrem kurzen Gedankenstrom aufgeweckt, als Trulek sie alle aufforderte, weiter zu gehen. Diesmal schritt die dunkle Frau wieder schneller um Trulek einzuholen und neben ihrem Lehrmeister zu laufen. Bis jetzt war nichts geschehen. Kein Feind, Gegner, Monster - Gar nichts. Die Minecrawler waren ledig das Einzigste bisher gewesen, was sie an lebenden Kreaturen hier zu Gesicht bekamen. Doch dieser trügerische Frieden sollte sich ändern. Sie gelangten in einen mittelgroßen Raum, mit zwei weiteren Gängen, die sich irgendwo verloren. Wieder waren beide Türen mit demselben Türbogen und dem unterschiedlichem Steinzeichen an der jeweiligen Spitze ausgestattet. Grünes Fackellicht beleuchtete diesen kleinen Raum, und 4 dünne Säulen hielten die Decke fest. Zum ersten Mal sah Xalvina wieder dieselben Zeichen an den Steinsäulen, welche schon zu Anfangs draußen vor den Ruinen gesehen hatte. Allerdings wandelte sich schnell ihre Freude in Misstrauen, denn plötzlich stoppte Trulek neben ihr. Vor ihnen standen einige Meter entfernt vier dieser seltsamen Steinwächter. Trügerisch still standen sie dort und regten sich nicht, als wären sie nur aus reglosem Stein. Das waren sie auch aber jeder wusste, dass dies gar nicht so stimmte. Schon einmal hatte die Dämonenbeschwörerin selbst diese Steinriesen laufen gesehen, welche der Grund waren, dass sie hier herein gefallen ward, mit so den Anderen. Fast sie erstarrt und den Atem angehalten blieben sie stehen, keiner der Vier regte sich. Misstrauisch musterten sie die Steinskulpturen. Langsam tat Trulek einen Schritt zur Seite. Nichts passierte. Wieder einen Schritt. Gar nichts. Stille. Langsam ging er voran, Xalvina hinter ihm, die Gruppe folgend. Aber die Steinwächter taten nichts und auch als Corie unmittelbar fast neben einer stand, so rührte sie sich keinen Millimeter. Doch erleichtert waren sie alle nicht bis Corie vorsichtig gegen den Steinwächter trat, aber ebenfalls geschah nichts. Langsam wollte die Gruppe an diesen vorbei schreiten, bis es plötzlich ein kleines Geräusch gab. Amydala war auf eine Steinplatte wie jede andere getreten, nur hatte diese sich leicht nach unten Bewegt und ein Schalterähnliches Geräusch von sich gegeben. Plötzlich funkelte Licht in den Augen dieser Steinkolosse und sie erwachten mit einem Donnern zum Leben. Vollkommen Erschreckt wich Amydala zurück, als zwei dieser Riesen auf sie zukamen. Zwar versuchte sie sich hinter einer Säule zu verstecken, aber diese hauten diese Wesen mit links kaputt, sodass sie entzwei und dann in der Mitte in Einzelteile zerbrach. Währendessen griff ein anderer Corie an, die ebenfalls hinter den dünnen Säulen Schutz suchte, aber beide Rechten Säulen von den Steinkolossen zerstört hatten. Xalvina hatte bis jetzt sich versucht, mit ihren Bogen diese magischen Steinwesen mit ihren Pfeilen zu treffen, aber die Pfeile schienen den Kolossen fast nichts auszumachen.
Es war wie verhext. Doch als die Steinwächter die dritte Dünne Säule zerstörten, gab es plötzlich ein seltsames Knacken von der Decke, sodass dieses Rumoren durch das Echo in allen vier Wänden vibrierte. Fast erschrocken blickte die Fee nach oben und sah, wie sich ein Riss mehr und mehr durch die Decke fraß. "Die Decke…" Doch mehr konnte Xalvina nicht mehr sagen. In diesem Moment wurde das Knacken lauter und als die Steinwächter in diesen Moment die letzte Säule, welche tatsächlich als Stütze der Decke gedient hatte, zerstören wollte, wurde der Deckriss groß und mehrere kleine Strähle Wasser spritzten mit einem Zischen herunter. Über ihnen war Wasser und Sekunde zu Sekunde schien mehr Wasser hindurch zu sickern. Corie sprang gerade noch zu Trulek und Xalvina, Amydala konnte sich gerade in den Gegenüberliegenden Gang retten… Aber dann war es auch schon zu spät. Die letzte Säule fiel und die Decke gab mit einem Krach nach und mehrere Steinblöcke rasten mit einem ungeheueren Wasserstrom herunter. Mit gefährlich reißender Flut so raste die riesige Wassermasse zu allen Seiten zu und erwischte die Streiter in ihrer Wucht und riss sie mit in den Gang, welchen sie gewählt hatten. Noch ein Kurzer Schrei, dann wurde jedes Geräusch von tobenden Wassermassen übertönt.

Xalvina

alvina hatte ihr Gesicht in ihre Hände vergraben. Sie hatte sich an eine Wand gegenüber zur Türe angelehnt und ihre Knie eingezogen. Wasser tropfte herab und wenn man hinschaute sah man, dass sie zitterte. Ihr war kalt. Wassermassen hatten die Gruppe erwischt und sie zunächst in die Gänge gezerrt. Kaltes eiskaltes eisiges Wasser. So kalt. Ständig zog sie die Nase hoch, ihr Haar klebte an ihrem Körper und Robe, und von den Spitzen tropfte ständig unregelmäßig aber schnell einzelne Wassertropfen herab, die aber mit der Zeit weniger wurden. Um ihren Sitzplatz hatte sich eine Wasserpfütze gebildet, die schwarze prächtige Robe des Zirkels war komplett durchnässt und voller Wasser. Nur dunkel sah man die einzelnen bemerkbaren Flecken, die man auf dem schwarzen Edlen Stoff sehen konnte. Langsam nahm sie die Hände herunter. Ihr Gesicht war weiß und blass, ihre Lippen waren nicht mehr mit fleischiger Farbe gekennzeichnet sondern leicht violett, sodass man annehmen konnte, dass ihr Körper oder zumindest ihre Lippen ein wenig unterkühlt waren. Ihre Pupillen ihrer Augen waren weit geöffnet, das sonstige feurige schimmernde Violett war nur noch ein ganz dunkles Purpur. Doch sie blinzelte. Sie blinzelte ins grüne Licht der Flammen der Fackeln, welche man zu den linken und rechten Seiten aufgehängt an der Wand vorfand. Deutlich konnte man ihr Schlucken hören, stattdessen war ihr Atem jedoch ganz leise. Hinter ihr konnte man noch dumpf das Strömen von Wasser hören. Der Raum der Säulen war sicher gewiss nun komplett voller Wasser. Sie sah Trulek zurückkommen, welcher noch gerade die eiserne rostige Tür am Ende dieses recht kleinen Raumes geöffnet hatte. Mit besorgter Mimik kam er zurück und blieb vor ihr stehen, mit einem so ernsten und doch fast enttäuschten Blick auf sie gerichtet. Er schwieg und blickte die Dämonenbeschwörerin an sodass sie auf ihn schaute. Allein aus seinen Augen konnte sie erkennen, dass der nächste Weg, der ihnen bevorstehen würde, wieder ein irreführender Gang sein würde. Fast wie eine Niederlage.
"Amydala…" Das war das Einigste was Xalvina zunächst nur zu Trulek stammelte. Ihre Stimme klang traurig und all diese innere Stärke und Kraft die sie sonst besaß, war für einen Moment verloren. Die Unerschütterlichkeit dieser Stolzen Person blieb in den jenen Sekunden, als die Pendlerin ihren Blick zurück auf den Boden wandern lies, gebrochen. Nur wenige Sekunden verrannen, als sie ihre Knie weiter anzog und mit ihrem Armen weit umklammerte. Corie saß unmittelbar in ihrer Nähe aber auch sie schien in jenem Moment irgendwie keine besseren Worte zu finden, als die Fee irgendwann von erneut ansetzte. "Als eine Angehörige des Zirkels - nein sogar als Pendlerin zwischen den Welten habe ich mir stets Tag und Nacht gesagt, dass ich keine Schwächen zeigen darf. Eine Dämonenbeschwörerin darf keine emotionalen Schwächen besitzen, wir sind Diener Beliars, wir sind die, die dem Tod und der Finsternis so nahe sind. Wir sind die, die euere Seelen in uns bannen und euch euer Paradies verwehren. Mein Herz ist aus Stein. Und doch mache ich mir jetzt Vorwürfe für meine verdammte verhasste Menschlichkeit. Ich wollte Amydala mit meiner Erfahrung und Achtsamkeit beschützen und doch habe ich sie hier verloren. Ich habe sie hier hineingezogen und bin verantwortlich für alles, sollte ihr was geschehen. Wie soll ich mit dieser Demut in den Zirkel zurückkommen…" Sie setzte kurz eine Pause ein. Sie wusste dass ihr die anderen zwei nicht Antworten konnten, denn sie sprach eher mit sich selbst als Trulek oder Corie persönlich anzusprechen. Aber dann stand sie auf, wischte sich ein wenig Wasser von der Robe und wischte sich die nassen glatten Haare aus ihrem eiskalten Gesicht. "Erst haben wir Angroth verloren, jetzt Amydala. Ich wünschte ich hätte diese Situation anders regeln können, vielleicht wäre das nicht geschehen. Aber jetzt ist es zu spät. Kommt… lass uns gehen. Uns bleibt doch keine Wahl." Sie blickte wieder Trulek, dann Corie an und lief dann als erstes hinüber zur Türe. Die Fee hatte zwar nicht ihren Lehrmeister gefragt, aber sie konnte schon ahnen, was sie erwartete.
Mit einem Knirschen öffnete sie die schwere Türe. Dunkle fast Schwarze Treppen wanden sich herunter und verloren sich ins Schwarze. Gerade hatten sie gehofft endlich nach und nach Stockwerk um Stockwerk höher zu kommen um vielleicht wieder die Erdoberfläche zu erreichen, doch nun verblasste dieser eine kleine Funken wieder. Xalvina schritt als Erstes hinunter und trampelte sehr schnell in ein kühles Nass. Wasser. Stilles finsteres Wasser, welches bisher unberührt von allen Schwingungen hier lagerte. Für die Pendlerin fühlte sich der Eintritt ins Wasser für einen Moment so entsetzlich an, als würden Tausend Nadeln auf sie einpieksen. Zunächst mit wackeligem Schritt dann langsam ging sie im schnellen Tempo soweit es in dem tiefen Wasser möglich ward, voran. Das dunkle Wasser reichte ihr tatsächlich bis zu der Brust, sodass sie mehr Kraft aufwenden musste, überhaupt im Wasser voran zu laufen, was eher einem Hampeln glich. Deutlich in einem Echo waren ihr Waten durch das Wasser deutlich zu hören, auch die Anderen beiden schienen mit ihrem Lauf ein plätscherndes Geräusch zu geben. Von irgendwo hörte man ein leises Rieseln, als würde Wasser in einem ganz schmalen Guss auf die Oberfläche rieseln. Ab und zu erleuchtete eine Fackel mit magischem Licht - welche unter Wasser ward - den Gang. Die Decke über den Drei war mit nur einem relativ kurzem Abstand über ihren Köpfen. Sie waren in irgendeinem Korridor, der vor langer Zeit schon überflutet wurde. Das Wasser war zumindest dreckig und wie sie später feststellten schwammen sogar Knochen vereinzelt herum. "Was ist das nur ein Siff…"
Irgendwann nach wenigen Metern gab es eine 90 Grad Drehung dieses Gang oder Kanals nach Links. Jetzt wo sie im Wasser liefen, glitzerte dieses dunkele giftgrüne Wasser im Licht des unterirdischen Lichts matt im vielen tausenden Bewegungen. Xalvina hatte inzwischen jegliche Orientierung verloren und es würde sie nicht wundern wenn es hier kein Entkommen kam. Vielleicht hatte ja Amydala mehr Glück als sie. Plötzlich blieb Trulek stehen. Die Fee wollte gerade darum bitten weiterzugehen als sie merkte, dass ihr Lehrmeister nachdenklich auf die linke Wand starrte. Dort im Dunklen und unter ein wenig Schimmel sah man wieder eine große Karte, welche jedoch besser erhalten ward als die Letzte. Na eine Karte - aber der Fee half es auch nichts mehr da sie in jedem Gang oder Kanal - was auch immer - stecken konnten. Stumm lief sie im Wasser watend zu Trulek zurück der immer noch die Karte studierte. "Also wenn ich hier herauskomme… Sie wirkte ein wenig ungeschicklich im vielen Wasser, da sie ja noch die Robe trug, die sie auch noch wie eine Last an ihren Körper trug, sodass sie mehrmals in ihren Sätzen stockte. … wobei die Wahrscheinlichkeiten hier fast auf den Null Punkt liegen… … dann werde ich in Zukunft… … ja in allerhöchsten Zukunft… … mir eine komplette Körperpflege von den Dämonen genehmigen lassen, ... um mir diesen ganzen stinkigen Siff, diesen verdammten Siff abzuwaschen."
Mit einem leichten Grinsen, Stirnrunzelnd und mit ihrer dämonischen Art, kam sie leicht keuchend und fast seufzend bei ihrem Lehrmeister an und starrte einen Moment auf ihre Knie als sie dann zu Corie, dann zu Trulek und zum Schluss auf die steinerne eingemeißelte Karte sah, welche jedoch sehr dunkel erschien. Doch da gab es so viele Wege und verschiedene Räume, sodass Xalvina recht wenig wusste wo oben und unten ward. Sie musste kurz Luft schnappen um überhaupt einen neuen Satz anzufangen zu können, denn ihre Körperkraft lies auf Dauer nach. "Kannst du was erkennen?" Die Pendlerin wurde wieder ernster und versuchte irgendwie aus diesem Labyrinthartigem Wirrwarr nur andeutend einen Hinweis zu suchen, aber da gab es nichts was irgendwas mit ihren letzten Räumlichkeiten, die sie aufgesucht hatten, ähnelte. Schon aufgebend wandte sie sich ab und überlies diese Sache Trulek und Corie. Sie hatte innerlich momentan einfach den Nerv verloren und starrte nachdenklich ins Wasser. Sie beobachtete ihre Hand, die Unterwasser leicht vergilbt aussah, denn sie stand bei einer kleinen Lichtquelle, die unten im Wasser zu ihr aufleuchtete. Sie hatte gerade nur das Wasser beobachtet, als sie in der Ferne plötzlich ein seltsames weißblaues Licht sah, fast Kugelartig so schwebte es langsam über dem Wasser und kam die Kreuzung in der Ferne entlang. Etwas irritiert beobachtete sie dieses seltsame undefinierbare Etwas. Trulek und Corie hatten jedoch von dem schleichenden Lichtwesen in der Ferne nichts bemerkt denn die waren eifrig miteinander am diskutieren, wo nach ihrer Meinung ihr Standpunkt wäre. Nachdenklich schritt sie einfach voran, dem Licht folgend, fast wie in Trance wollte sie herausfinden, was dieses Licht war. Doch plötzlich schien es einfach verschwinden zu wollen, denn jetzt zischte es einfach um die linke Biegung davon. Mit hastigen Schritten rannte sie los und ignorierte die Schreie ihrer Mitstreiter. Wenn es jetzt einen Anhaltspunkt gab, dann wollte sie dieses nicht aus den Augen verlieren. Aber sobald sie schon die Biegung erreicht hatte und gerade dem Licht hinterher blickte, sah sie auch schon wie es plötzlich oben verschwand. Etwas enttäuscht lief sie wieder langsam watend zu der Stelle wo das Ding verschwunden ward. Da konnte sie plötzlich ein rostiges viereckiges großes Gitter in der Dunkelheit unmittelbar über ihr entdecken…

(Fortsetzung auf Seite 11)